Louis POV
Das erste was ich in der Früh wahrnehme sind die höllischen Schmerzen die in meinem Kopf toben. Langsam öffne ich meine Augen und bemerke dass ich in einem dunklen Zimmer liege. Das Rollo ist runter gezogen, aber durch die Schlitze kommt ein wenig Sonnenlicht hindurch. Ich taste die Seiten des Bettes entlang und spüre eine Haarpracht, weswegen ich mich schnell aufsetzte. Zu schnell. Alles beginnt sich zu drehen und der Schmerz verstärkt sich. Ich massiere mir die Schläfen, damit wenigstens ein bisschen von dem Schmerz weggeht. Auch jetzt merke ich wie mein Hals kratzt und den widerlichen Morgengeschmack auf der Zunge. Das ist der größte Nachteil am feiern. Jetzt im nachhinein habe ich nicht so viel getrunken wie sonst, aber ich denke im Getränk von Luke war irgendetwas drin.
"Ich habe dir gesagt du sollst nicht so viel trinken" ächzt die morgendliche Stimmer von Harry neben mir. Etwas erschrocken fahre ich zusammen und nicke leicht. Ein wenig später erhebt er sich und ich beobachte ihn wie er sich streckt. Mir fallen die dunkelroten unzähligen Flecken an seinem Hals und seinen Schultern auf und leichte Kratzer am Rücken. Peinlich berührt verstecke ich mein Gesicht. Was wenn er die noch nicht bemerkt hat? Oder vielleicht schon aber mich ärgern will? Ich finde es schon ein wenig unangenehm, vor allem da ich gestern voll war. Ich beschließe mich ebenfalls zu erheben um erstmal zu duschen. Ich fühle mich eklig verschwitzt und ich stinke nach Bier. Ein leichtes Ziepen durchfährt mich bis zu meinem Unterleib und ich setzte mich schnell wieder hin. Okay das war jetzt komisch. Von der Seite aus merke ich wie amüsiert Harry mich anstarrt.
"Schau weg" murmle ich und versuche wieder aufzustehen nur um dann an meinen Hintern zu fassen. Dieses Ziepen kommt auf jeden Fall von dort her.
"Hazza hilf mir" quengle ich und schaue ihn an. Er jedoch fängt erstmal an zu lachen bevor er mit langsamen Schritten auf mich zu kommt.
"Weißt du, das war nicht meine Schuld, du hast dich immer an der Kommode gestoßen wie ein Irrer" kichert er und hebt mich sachte hoch und bringt mich zum Bad. Ich stelle mich vor das Waschbecken und fange an meine Zähne mit seiner Bürste zu putzen. Währenddessen stellt er sich hinter mich und beobachtet mich einfach nur.
"Wasch isch?"
"Nix, ich warte nur bis du fertig bist, da du meine Zahnbürste hast" antwortet er mir und setzt sein zuckersüßes Grinsen auf, so dass man seine Grübchen sieht. Zusammen verbringen wir den restlichen Tag mit Fernsehschauen, Kuscheln und Essen.
***
Spät Abends bin ich zu Hause angekommen. Meine Eltern wussten ja wo ich bin, weshalb sie sich keine Sorgen gemacht haben.
"Hallo Schatz, wie war es bei Harry?" singt meine Mum aus der Küche, wo ich schon einen leckeren Geruch wahrnehme.
"Super" antworte ich simpel und lehne mich gegen den Küchentresen.
"Ach ja die Selbstnachhilfe hat angerufen und mir gesagt dass du schon einige male gefehlt hast. Willst du mir da etwas erzählen?" schnauzt sie mich an und stemmt ihre Hände gegen ihre Hüfte. Mit einem tiefen Seufzen und entschuldigendem Blick versuche ich mich herauszureden, doch sie bleibt hartnäckig. Nach langem hin und her lässt sie es sein und widmet sich dem Essen weiter zu. Ich denke aber mal sie werden mit mir noch mal darüber reden. Ja okay ich kann es verstehen, dass es nur das beste für mich ist, aber ich werde eigentlich nicht mehr gemobbt und ich mag es nicht mit dem Zug da immer hinzufahren. Es ist nervig und ich mag die Menschen dort nicht. Sie sind so unhöflich. Mir ist klar, dass jeder von ihnen Probleme im Leben hat, aber dann muss man nicht unbedingt versuchen das schlimmste Leben von allen zu haben. Außerdem hab ich mich dort noch nie zu etwas geäußert, nur manchmal sollte ich erzählen warum ich dort bin. Etwas nervig sich immer wieder zu wiederholen. Ist jetzt auch egal, ich brauche die Gruppe nicht mehr. Ich habe Familie, Freunde und Harry. Bei dem Gedanken an ihn fange ich an zu lächeln. Ich begreife immer noch nicht wie jemand so toll sein kann. Er ist wirklich der Engel auf Erden, aber mit einer schlimmen Vergangenheit. Ich sollte ihn endlich mal darauf ansprechen...
DU LIEST GERADE
The Boys Who Cried Suicide (l.s German au) #Wattys2016
FanfictionManchmal schickt Gott Schutzengel auf die Erde, die kaputten Menschen helfen sollen wieder glücklich zu werden. Doch was passiert wenn einer dieser Engel selber kaputt ist? Was passiert wenn der Schutzengel seinem Schützling hilft, aber es nicht...