-EINUNDREIßIG-

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Wie beschreibt man Liebe? In Büchern und Filmen ist es das schönste was es geben kann. Zwei Personen umgeben von Frieden und Freiheit. Wie die Farbe rot, die Liebe darstellt, in einem warmen fließendem Ton. Es sieht aus wie ein wunderschöner Tag am Meer mit deiner Liebsten, fühlt sich an wie viele Schmetterlinge im Bauch die nicht aufhören herumzuflattern, schmeckt wie ein Schokocroissant am Morgen, riecht wie frische Rosenblüten aus dem Garten und hört sich an wie das sanfte Lachen von dem Person die du niemals verlassen willst.

Doch die Realität sieht anders aus. Heute ist der 3. September um 5:47 auf die Minute genau. Momentan sieht die Liebe aus wie ein altes Krankenhaus, fühlt sich müde und ausgelastet an, schmeckt wie ein schlechter Kaffe aus der Cafeteria, riecht wie Desinfektionsmittel und hört sich an wie gemurmel von Patienten und das klackern von Schuhen der Krankenschwestern. Wie ich hier gelandet bin? Ich besuche seit fast zwei Wochen meinen Freund tag ein und tag aus. Bis jetzt habe ich nie einen Tag verpennt. Ich warte immer zwei Stunden vor und nach den Besuchszeiten vor seinem Zimmer, in der Hoffnung er würde auf wundersame Weise aus dem Zimmer spazieren und mir sagen, dass alles ein böser Traum war. Oder dass er vielleicht stirbt und ich genau dann nicht da bin, was ich natürlich für unmöglich halte. Ab und zu ist es schon vorgekommen, dass ich in seinem Zimmer eingeschlafen bin während ich ihn beobachtet hatte, doch leider weckte mich sein Arzt jedes Mal und ich ging traurig nach Hause. Meine Freunde und Familie versuchen mich immer vom Krankenhaus wegzuzerren damit ich mein "eigenes Leben" auch noch hab. Bis jetzt erfolglos. Ich schlafe kaum und ernähre mich fast nur noch von Sandwiches aus dem Snackautomaten, die übrigens ungenießbar sind. Immer wenn ich den Arzt frage ob sich etwas verändert hat, schüttelt er nur bemitleidenswert seinen Kopf und klopft mir aufmunternd auf meine Schultern. Meine Tage hier waren trostlos und langweilig. Ich sah verträumt aus dem Fenster und erinnerte mich an die Zeiten von früher, zappte durch die Kanäle auf dem alten Monitor, zeichnete ihn oder motzte die Krankenschwestern an wenn sie ihn nicht vorsichtig genug hoch heben um die Schläuche zu wechseln.

Wieder bin ich hier in seinem Zimmer und setzte mich auf den gewöhnlichen Stuhl neben seinem Bett. Vorsichtig hebe ich seine kalte blasse Hand in meine. Er fühlt sich schon fast tot an. Ich drücke unsere Hände fest an meine Brust und küsse sie mehrmals. Ein kleines "Hi" entweicht meinen Lippen. Tränen kann ich schon seit ein paar Tagen nicht mehr vergießen, es ist so als ob meine Augen keine mehr produzieren könnten. Seine Haare sehen für mich schon so verdammt lang aus und sie haben kaum Kraft mehr um sich oben zu halten. Ich wünsche mir ich könnte ihn aufwecken oder wenigstens in seine Träume eintauchen um zu sehen ob es ihm gut geht oder nicht. Er könnte in einer schönen Blumenwiese liegen und das Leben genießen und will deshalb nicht wach werden. Er könnte aber auch irgendwo gefangen sein und kommt dort nicht heraus. Gerade als mein Leben fast perfekt war muss sowas geschehen. Warum ich? Warum er? Ich streiche mit meiner Hand über seine Wange und flüstere mehrmals seinen Namen. Nichts passiert. Andere Menschen würden dem Patienten ihren Tag erzählen, doch bei mir gib es einfach nichts zu erzählen. Keine Neuigkeiten, nicht einmal eine Geschichte fällt mir in diesem Moment nicht ein. Ich könnte ihm von unserer früheren Zeit erzählen. Als alles für einen langen Moment perfekt war und so ohne Sorgen...

"Hey Schatz... Weißt du noch an dem einen Tag als wir zum Stadtrand gefahren sind mit deiner Familie und da ein kleiner See war? Wir haben ein großes Picknick veranstaltet und wir haben so viel gelacht an dem Tag. Wir sind ins Wasser gerannt, doch deine Schwester traute sich nicht rein und du hast sie rein geschubst. Wir haben uns alle gegenseitig getunkt und deine Eltern haben so witzige Bilder gemacht. Dann am Nachmittag hatte dein Dad versehentlich einen Fisch gefangen mit seiner Badehose und vor lachen taten uns die Bäuche weh. Es war so schön dort, vor allem hatte das Wetter mitgespielt und wir hatten einen wunderbaren sonnigen Tag vor uns. Du hattest erzählt wie du dein eigenes kleines Geschäft aufmachen willst mit mir und ich diese Idee grandios fand. Naja immer noch finde. Als deine Eltern und deine Schwester kurz etwas mit dem Auto holen wollten und wir dachten uns wir könnten rummachen und deine Schwester und kurz vor dem du weißt schon was erwischt hatte? Wir sind beide total rot angelaufen, aber es war sehr witzig. Weißt du das noch? I-ich schon den das war ein sehr toller Tag gewesen und ich würde an dem nix verändern wollen. Ich würde an keinen der Tage etwas verändern wollen die wir zusammen hatten, den jeder einzelne mit dir ist so wunderbar.." die ersten Tränen fließen mir wieder runter und ich fange unkontrolliert an zu schluchzen. Ich kann es nicht mehr verhindern. Ich will diese tolle Zeit wieder zurück haben. Mit ihm an meiner Seite würde ich sogar zum Mond fliegen und wieder zurück.

"Bitte ich b-brauche dich... Bitte Harry ich liebe dich..."


Okaaaaay es tut mir echt leid, dass ich seit Monaten nichts mehr veröffentlicht habe. Ihr müsst wissen, ich habe meine Abschlussprüfungen geschrieben und da hatte ich echt wenig Zeit. Tut mir wurklich leid. Aber da ich jetzt sehr viel Freizeit hab, werde ich öfters was hochladen :) Leider muss ich euch sagen, dass zu diesem Buch nur noch wenige Kapitel kommen bevor es aus ist. Am Ende werde ich noch ein Epilog posten und das sollte es dann schon sein :(-Ju

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 12, 2016 ⏰

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