,,Wir schaffen es zusammen."

9K 183 35
                                    


„HAYDEN!", ruft mein Bruder, doch ich ignoriere ihn. Ich muss hier weg, egal wohin. Doch Riley ist schneller. Meine Tränen wollen nicht mehr stoppen, doch das macht mir nichts aus. Es ist mir egal, dass ich jetzt meine Tränen auf sein T-Shirt verteile oder dass jeder in der Stadt mich so sieht. Alles ist mir egal. 

„Hör zu, wir werden es schaffen. Wir werden es durchstehen. Ich werde für dich da sein, dir helfen und dich nie verlassen.", er drückt mich fester an seine Brust, doch ich merke, wie er auch anfängt zu weinen. „Wir schaffen es zusammen.", flüstert er, bevor er mein Gesicht in seine Hände nimmt.

„Auch wenn unsere Eltern getötet wurden, wird es nichts daran ändern, dass wir für immer zusammen bleiben werden. Sie können uns nicht aufhalten und glaube mir, sie werden noch dafür büßen, dass sie es gemacht haben. ", ich nicke und sehe ihn mit traurigen Augen an. „Wie können sie das tun? Wie können sie einfach Kindern die Eltern wegnehmen? Wie können sie es wagen, unsere Eltern wegzunehmen?".

„Ich weiß es nicht, aber wir werden Rache nehmen.", mein Bruder spricht es voller Hass aus.

Wir gehen zurück zu unserer Wohnung und setzen uns ins Wohnzimmer. Terry, unsere Tante, kam in unsere Wohnung gerannt und zog mich sofort in eine Umarmung. „Ich habe es gerade gehört, es tut mir so leid, Hayden.", ich ziehe sie näher an mich. Als wir uns lösen, fragt sie sofort, was passiert sei. 

„Mason hat uns angerufen und es mir gesagt. Sie wollten gerade zu ihm fahren, um sie wegen ihrer Tochter zu beglückwünschen. Irgendwer hat mitten auf der Straße angefangen, auf sie zu schießen und als eine Kugel Mum traf, war Dad abgelenkt und konnte sich nicht auf das Fahren konzentrieren. Er verlor die Kontrolle und als er auch getroffen wurde, fuhr das Auto irgendwo herein.", als ich das höre, fange ich wieder an zu weinen.

„Was wollt ihr jetzt machen? Ich meine, ihr könnt nicht mehr alleine wohnen, ihr seid noch zu jung.", sie sieht uns fragend an, doch ich sehe ein kleines Lächeln auf ihren Lippen, aber ich habe mich wahrscheinlich nur geirrt. Wer wäre schon glücklich, wenn die eigene Cousine mit ihrem Mann stirbt?

„Ich rufe unsere Männer an und organisiere ein Treffen mit ihnen und den alten Mitglieder. Sie müssen es alle wissen. Außerdem werden wir ein bisschen Hilfe benötigen, um unsere Sachen einzupacken. Wir werden nämlich in die Lagerhalle ziehen.", Riley sieht mich fragend an, um sicher zu gehen, dass es für mich in Ordnung ist. 

Ich nicke ihm zu und wir beide sehen wieder zu Terry. Sie wirkt ein bisschen nervös. „Ach, quatsch. Ihr könnt bei mir einziehen.", das sie nervös wirkt, ist Riley auch aufgefallen. Er sieht auch verwirrt aus. „Nein, ich glaube, es ist besser, wenn wir dahin ziehen. Wir werden die Mafia schließlich übernehmen und um das tun zu müssen, müssen wir in der Nähe wohnen." Ich stimme ihm zu und er geht davon, um jemanden Bescheid zu geben, dass er alle Mitglieder anrufen soll, damit ein Treffen in der Lagerhalle stattfindet.

„Schätzchen, willst du wirklich in einer Lagerhalle mit so vielen Männern wohnen?", Terry sieht mich skeptisch an und nähert sich mir. 

„Ja, ich bin mir sicher." Plötzlich fängt ihr Handy an zu klingeln. „Es ist wichtig, ich bin gleich wieder da.", sie geht mit ihrem Handy hinaus und gerade als sie draußen war, kommt Riley herein. „Wir treffen uns in einer Stunde in der Lagerhalle.", ich nicke ihm verwirrt zu. „Sag mal, ist Terry gerade wirklich mit ihrem Handy in einen anderen Raum gegangen, um zu telefonieren?", Riley ist jetzt auch verwirrt. Terry ist es immer egal gewesen, ob jemand zuhört. Ich kann mich nicht einmal daran erinnern, dass sie jemals hinaus gegangen ist, um zu telefonieren. Wir nähern uns dem Raum, indem sie telefoniert und hören sie flüstern.

„Sie wollen in der Lagerhalle wohnen."

„Ich kann sie doch nicht einfach zwingen, zu mir zu ziehen!"

„Auch, wenn sie jetzt in die Lagerhalle ziehen, war deren Tod nicht umsonst. Da ich ihre Tante bin und sie jetzt keine Eltern haben, werden sie sich mir mehr anvertrauen und wir wissen dann mehr über sie.", wir hören sie böse lachen.

„Ich muss wieder zu den nervigen Kids, sonst kriegen sie noch etwas mit. Ich liebe dich, bis später."

Riley und ich sehen uns geschockt an. Das kann doch nicht wahr sein. Als sich die Tür vor uns öffnet, sieht uns Terry entsetzt an. „Ehm.. Wie lange steht ihr hier schon?", sie sieht uns nervös an und man sieht die Hoffnung in ihren Augen. Sie hofft, dass wir sie nicht gehört haben. „Lange genug. Verpiss dich aus unserem Leben und wenn du dich auch nur einem von uns näherst, lassen wir dich umbringen. Hast du mich verstanden?", sagt Riley wütend zu ihr. „Riley, das kannst du doch nicht machen. Ich bin deine Tante und ihr werdet es nicht ohne mich schaffen.", sie grinst uns an, was Riley noch wütender macht. „Wieso?", frage ich und nun sieht sie mich wütend an. 

„Wieso? Ich sage dir wieso! Ihr hattet alles! Wirklich alles. Eltern, die euch liebten. Freunde, die für euch sterben würden. Geld, ein Heim und noch vieles mehr. Ihr habt alles, was ich mir jemals gewünscht habe! Und ihr habt es nie geschätzt. Und dann habe ich jemanden kennengelernt, der euch auch schaden wollte und unser Plan war perfekt. Ich sollte weiterhin die perfekte Tante spielen und er hält sich im Hintergrund. Jetzt wo er eure Eltern umgebracht hat, solltet ihr zu uns, damit wir euer Leben zur Höllen machen können und ihr lernt, wie es ist nichts zu haben.", erzählt uns Terry wütend. Wie kann sie uns sowas antun? Ihrer eigenen Familie! Ich fange wieder an zu weinen und Riley fasst sie grob am Arm und schmeißt sie aus unserer Wohnung, aber nicht bevor er sie beleidigt und bedroht hat.

„Komm, wir fahren los.", sagt er sanft zu mir. Bevor wir los fahren, nimmt er mich noch in die Arme.

Als wir ankommen, sehen wir schon viele Mitarbeiter vor der Halle. Sie warten alle auf mich und Riley. Wir steigen aus und sofort kommen viele zu uns, um deren Beileid auszusprechen. Manche, mit denen wir noch nie gesprochen haben, bleiben am Rand stehen und sehen uns mitleidig und traurig an. Nachdem sich alle in der Lagerhalle eingefunden haben, stellen wir uns nach vorne und Riley nimmt ein Mikrofon in die Hand. In den letzten Jahren ist unsere Truppe noch größer geworden.

„Wie jeder mitbekommen hat, wurden unsere Eltern ermordet. Das bedeutet, Hayden und ich übernehmen jetzt die Führung. Wir hoffen, dass ihr uns bei allem zur Seite stehen werdet. Euer neuer Auftrag ist es, die Mörder zu finden, da wir Rache nehmen werden. Außerdem muss ein Zimmer freigeräumt werden, da Hayden und ich hier einziehen werden. Wenn jemand etwas herausfinden sollte, werden wir sofort informiert. Ich werde gleich ein paar ansprechen, die uns dann bitte helfen, unsere Sachen hierhin zu transportieren. Die anderen, die nichts machen können, sollen deren alte Aufträge weitermachen. Wenn ihr Terry in der Nähe von uns oder der Lagerhalle sieht, entführt sie und bringt sie gefesselt in unsere Halle. Sie gehört nicht mehr zu uns und wird ab sofort als Feindin angesehen. Wenn jemand etwas in der Umgebung auffällt, werde ich sofort informiert. Wir sind jetzt eure neuen Anführer, ob ihr es wollt oder nicht."

„Du bist doch noch ein Kind. Wie willst du alles hinkriegen?", der schmierige Typ fängt an zu lachen, doch niemand lacht mit ihm, da sich niemand, außer er, mit Riley anlegen will.

„Du solltest aufpassen, was du sagst, denn deine Zukunft liegt in meinen Händen. In den Händen eines Kindes, welches entscheiden kann, ob du leben oder sterben wirst.", der Typ wird blass und versteckt sich hinter einem großen, breiten Mann.

Das Treffen wird beendet und jeder macht sich an die Arbeit. Ich setze mich erst mal hin, um alles zu verarbeiten und weil mir langsam schwindelig wird. Riley geht zu ein paar Freunden von uns, um ihnen bestimmt Bescheid zu geben, dass sie unsere Sachen hierhin bringen sollen.

„Hayden!", ich drehe mich um, um zu sehen, wer nach mir ruft.

Harry.

Ich laufe auf ihn zu und umarme ihn stürmisch. Er erwidert die Umarmung und augenblicklich fange ich wieder an zu weinen.

Mit Harry habe ich mich schon immer gut verstanden und er war auch immer für mich da.

Ab sofort wird sich alles in meinem Leben ändern, dass wusste ich.

The Mafia AffairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt