Mein Traummann.

4.1K 131 19
                                    

„Hayden, kannst du kurz einkaufen fahren?", höre ich Riley fragen. Oh nein, nicht schon wieder. „Aber ich war doch vor kurzem schon.", Riley kommt ins Wohnzimmer und hält eine Liste hoch. „Wir haben aber nichts mehr. Kauf einfach mehr ein, die Jungs essen nämlich auch unser Essen mit.", ich seufze und stehe auf, um mich umzuziehen. 

„Ach ja, du musst heute kochen und unsere Wäsche waschen.", er sieht kurz auf seine Uhr, doch bevor er wieder was sagen kann, klingelt sein Handy. Da unsere Eltern das alles früher gemacht haben, müssen wir es übernehmen. Eher gesagt ich, denn Riley kümmert sich um die anderen Angelegenheiten, da ich davon keine Ahnung habe. 

Ich ziehe mich um und gehe zu Riley. „Ich brauche Geld.", er nimmt sein Portmonee heraus und hält kurz inne. „200 Euro für das Essen und 100 Euro für dich. Kauf dir etwas Schönes, das hast du verdient.", ich gebe ihm ein Kuss auf seine Wange und bedanke mich. So einen Bruder zu haben, ist echt schön. Ich nehme die Schlüssel von einem unserer Autos und fahre auch schon los.

Spaghetti Bolognese oder Spaghetti Carbonara? Das ist eine schwierige Entscheidung, doch ich entscheide mich für Spaghetti Carbonara, das werden die Jungs auch mögen. Als ich alles eingekauft habe, fahre ich zum Einkaufszentrum. Ich weiß echt nicht, was ich mir kaufen soll. Eigentlich habe ich alles... 

Nachdem ich mir viele Läden angeguckt und nichts gefunden habe, was mich verzaubert, spaziere ich mit leeren Händen wieder heraus. Ich gehe zu meinem Auto, doch auf dem Weg dahin, sehe ich ihn... 

Auch wenn es sich komisch anhört, er sieht aus wie mein Traummann. Drei-Tage-Bart, dunkelbraune Haare, einen perfekten Körper und wunderschöne Augen. Er hat einen Anzug an, welches sich seinem Körper perfekt anpasst. Unsere Blicke treffen sich und ich bleibe geschockt stehen. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so aussieht, wie ich mir meinen Traummann vorstelle. Gott, er sieht so heiß aus. Auch er sieht mich komisch an, doch als wir uns wieder genau in die Augen gucken, zwinkert er mir zu. Meine Beine werden weich und ich fange an, wie eine verrückte zu grinsen. Mein Herz klopft und ich kann mich nicht bewegen. 

Nachdem er sich wegdreht und mich nicht mehr beachtet, welches die Schuld von einem Mann mit Anzug ist, die ihn ansprechen, kann ich mich endlich bewegen und gehe zu meinem Auto.

Nachdem ich alles verarbeitet habe und zu Hause ankomme, will ich die Einkaufstüten ins Haus bringen. Doch Harry kommt mir zuvor. „Warte, ich helfe dir.", er nimmt sie mir aus der Hand und trägt sie locker ins Haus. 

„Was wirst du heute für uns kochen?", fragt jemand hinter mir. „Kenn ich dich?", will ich wissen und sehe ihn skeptisch an. „Nein. Ich bin Sam.", er lächelt mich süß an und sofort fange ich auch an zu grinsen. „Ich koche Spaghetti Carbonara.", teile ich ihm mit und drehe mich wieder um, da ich die Einkaufstüten ausleeren muss. „Kann ich dir helfen? Ich koche als Nebenjob und ich weiß, dass du die letzten Tage sehr oft gekocht hast.", ein wunderschönes Lachen ertönt. 

Gott, ist er schön, wenn er lacht. 

Was ist heute eigentlich mit mir los? Ich finde alle Jungs, denen ich begegne, wunderschön. „Gerne. Ich habe es ehrlich gesagt schon satt zu kochen.", auch ich fange an zu lachen. „Ein Angebot: Wie wär's, du räumst weiter die Einkäufe ein und ich koche?", er sieht mich fragend an und ich nicke sofort. Er fängt an zu kochen und wir kommen ins Gespräch.

„Jungs, Essen ist fertig.", als ich dies in die Halle rufe, kommen sofort mindestens 20 Männer auf mich zu. So viele waren es ehrlich gesagt noch nie. Eigentlich waren es immer nur zehn. Was machen denn so viele hier? Sie setzen sich an unseren großen Konferenztisch, wo sehr viele Leute Platz nehmen können. Ich gehe schnell zu Sam, um ihm zu sagen, dass wir mehr Essen brauchen. Er seufzt nur und fängt sofort an, wieder zu kochen. Ich mag ihn und grinse. „Warum grinst du so?", will Sam von mir wissen. Ich gehe zu dem fertigen Essen und nehme die Schüsseln in die Hand, um sie zu den Männern zu bringen. „Du gefällst mir.", gebe ich zu. 

Ich gehe in den Konferenzraum, aber davor sehe ich noch, wie er breit grinst. Die Männer haben schon für Teller und Besteck gesorgt und somit warten sie nur noch auf das Essen. Sie bekommen sofort leuchtende Augen, als sie sehen, was es zu essen gibt. Als auch Sam fertig ist, bringt er es zu uns und wir essen gemeinsam das ganze Essen auf. 

Die Männer quatschen noch eine Zeit lang und nach einiger Zeit schlafe ich ein. Irgendwer brachte mich auf mein Zimmer, doch ich weiß bis heute nicht, wer es war.

Die nächsten Tage verlaufen ruhig. Riley kümmert sich um die Mafia und ich mich um die Beerdigung von unseren Eltern. Ich gehe weiter zur Schule und Sam hilft mir jeden Tag zu kochen. Wir haben uns angefreundet und er ist ein wirklich guter Freund. Egal, bei was ich Hilfe brauche, er ist da. Genauso wie Harry. Die beiden haben mir geholfen aus dem schwarzen Loch zu kommen. Seit meine Eltern gestorben sind, weine ich jede Nacht in meinem Zimmer. Da Riley öfters nicht da ist oder erst in der Nacht in das Zimmer kommt, hört er es nicht. Irgendwann bin ich an meine Grenze gekommen. Obwohl ich es schon war... Es wurde schlimmer und schlimmer. Mein Gehirn konnte es erst realisieren, als ich alleine in der Lagerhalle war. Alle waren unterwegs, nur ich war noch hier. Ich war nie alleine in der Lagerhalle. Meine Eltern hatten darauf bestanden. Immer war jemand bei mir, doch als ich alleine rumstand, hatte ich es erst realisiert. Sie waren weg. Meine Eltern waren tot. Ich fing so sehr an zu weinen und zu schreien, dass manche Mitarbeiter alarmierend hereingestürmt sind. Sie hatten Waffen in den Händen und dachten, ich wäre in Gefahr. Wenn sie wüssten... Sie riefen meinen Bruder an, doch er war beschäftigt und konnte nicht zu mir. So viel zu, wir blieben zusammen. Wenigstens hatte ich in diesen Momenten noch Sam und Harry. Sie hatten mich aus dem Loch heraus geholt und waren immer bei mir, wenn ich weinte. Anfangs, wenn ich schlafen ging, kamen sie immer mit mir und blieben solange bis ich eingeschlafen war.

„Die Beerdigung ist übermorgen und wir fahren um 11 Uhr von hier ab. Wir brauchen Vorschläge, was wir als Andenken für sie machen und was mir machen, um der Stadt und allen anderen zu zeigen, dass wir jemanden verloren haben. Die Vorschläge sollen bei Sam oder Harry eingereicht werden. Danke für alles und bis spätestens übermorgen.", ich gebe das Mikrofon Sam und gehe aus der Halle. Mit schnellen Schritten bin ich in weniger als einer Minute in meinem Zimmer und die Tränen laufen. Sekunden später schlangen sich Arme um mich und schaukeln mich. Ich beruhige mich nach einer langen Zeit und lehne mich an den Körper. 

„Tut mir leid, dass ich letztens nicht da war. Ich habe dir versprochen, immer da zu sein und ich habe es nicht eingehalten. Es tut mir leid.", Riley drückt mich nach diesen Sätzen. Ich nicke nur, als Zeichen, dass es okay ist. „Wollen wir spazieren gehen? So kannst du dich ein bisschen beruhigen.", ich nicke nur und stehe auf. Nachdem ich mich wärmer angezogen habe, gehen wir los. Wir reden über die Beerdigung und was bei uns in den letzten Tagen los war. Außerdem erzähle ich ihn ein paar Sachen über Sam. 

„Und wir haben so viele Waffen gefunden, wir brauchen nicht mal neue bestellen.", erzählt er stolz, doch ich höre nicht mehr zu. Auf der anderen Straßenseite steht dieser Typ, den ich auf den Parkplatz von dem Einkaufszentrum gesehen habe. 

Mein Traummann. Auch er sieht mich jetzt und auf einmal tut er etwas, was ich überhaupt nicht erwartet habe. 

Er kommt auf mich zu...

The Mafia AffairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt