Louis P.O.V.
Ich legte mich auf mein Bett, verschränkte die Arme hinter meinem Kopf und schloss die Augen.
Es herrschte eine bedrückende Stille in der Villa. Es war sonst nie so still hier, jedenfalls nicht tagsüber.
Hatte ich Emma für immer verloren? Hatte ich die letzte Chance wirklich vertan?
Bei dem Gedanken daran krampfte sich mein Brustkorb zusammen. Ich vermisste sie jetzt schon so unendlich, dass es schmerzte. Nicht nur emotional sondern auch physisch.
Ich hörte wie die Haustür unten aufgeschlossen wurde. War Emma zurück gekommen? Nein, sie konnte es nicht sein. Sie hatte keinen Schlüssel. Es konnte nur...
"Wegen dir ist sie gegangen!", unterbrach Laura meinen Gedanken. Sie war ein Stockwerk unter mir und doch konnte ich sie klar verstehen. Ich habe sie noch sie so emotional gesehen oder gehört.
Mit emotional meine ich nicht das zerbrechliche emotional, wie wenn man etwas süß findet oder traurig ist, nein, ich meine das emotional, bei dem man sich vor Wut und Enttäuschung kaum noch im Griff hatte, wenn man vor Wut raste, man ein einziges Wrack war, wenn man vor Wut fast weinte, wenn man kurz davor war zusammen zu brechen. Genau so war Laura jetzt.
Von der Wut und dem Schmerz gesteuert. Von der Angst, ihre beste Freundin zu verlieren geleitet
Lauras P.O.V.
Zayn schaute mich verwirrt an und auch Niall, Louis und Harry wusste nicht, wie sie auf mich reagieren sollte. Ich stand dicht vor Zayn und funkelte ihn an. Ich raste förmlich vor Wut. Er hatte Louis' Leben kaputt gemacht, das Leben eines seiner besten Freunde, er hatte Perrie unglaublich verletzt und was das mit Abstand schlimmste war: Er hatte Emma dazu gebracht zu gehen.
Sie würde nicht untertauchen, das war mir bewusst. Sie würde auch nicht den Kontakt abbrechen und sie würde auch sehr wahrscheinlich wieder zurück kommen, wenn Zayn sich nur entschuldigen würde. Das alles war mir klar. Es war nichts verloren. Noch lange nicht, aber was weder Zayn noch einem der anderen Jungs klar war, war wie sehr das Emma verletzt habe musste.
Sie hat sich noch nie gut genug für irgendwas gefunden und sie hatte immer Angst davor, dass jemand, der ihr viel bedeutete sie nicht mögen würde. Ich habe ihr immer gesagt, dass sie sich darum keine Sorgen machen müsse und nur durch die ständige Zusprache von Chriss, Tom und mir hat sie ihre Panikattacken in den Griff bekommen.
Ich will mir gar nicht vorstelle, wie es ihr grade ging und wenn ich auch nur einen Anhaltspunkt hätte, wo sie vielleicht hingegangen sein könnte, würde ich ihr sofort nachlaufen.
Tom legte mir beruhigend die Hand auf die Schulter und drückte sie leicht aber bestimmt. Er wollte mich beruhigen, mich zurückhalten aber da war noch etwas in seinem Griff gewesen. Etwas energisches, ja fast aggressives. Ich schaute zu ihm auf.
Seine Augen hatte sich zu schmalen Schlitzen zusammengezogen, seinen Blick hatte er auf Zayn gerichtet. Er schien ihn grade zu mit seinem Blick zu durchbohren. Seine Kiefer waren aufeinandergepresst und man konnte die Adern an seinem Hals hervortreten sehen. Seine Schultern waren angespannt, die freie Hand zu einer Faust geballt. Jeder Muskel in einem Körper war angespannt und jetzt konnte ich auch seinen Griff deuten. Er wollte nicht mich zurückhalten. Er wollte sich selbst zurückhalten. Er wollte seine Selbstbeherrschung nicht verlieren.
Nun stellte sich auch Chriss neben uns.
"Emma. Sie hat sich von Louis getrennt und ist gegangen. Ich weiß nicht, was du getan hast, aber ich würde dir raten sie so schnell wie möglich wieder zurückzuholen", sagte er mir ruhiger, drohender Stimme. Auch er war am ganzen Körper angespannt.
Zayn schien das ganze nicht wirklich zu interessieren.
"Und warum sollte ich? Ist doch nicht mein Problem, dass sie weg ist. Sie hat sich überall eingemischt und ihre Nase in Angelegenheiten gesteckt, die sie nichts angehen. Ich hab ihr gesagt, dass ich sie hier nicht mehr sehen will. Sie soll endlich aufhören sich überall einzumischen", entgegnete er Chriss unbeeindruckt.
Und DAS war ein Fehler.
Tom nahm sein Hand von meiner Schulter und machte eine bedrohlichen Schritt auf Zayn zu.
Zayn schluckte. Er hatte Tom noch nie aufgebracht gesehen und wenn Tom so richtig wütend war, war er echt Angst einflößend. Dass sowohl er als auch Chriss größer als Zayn waren, machte das ganze für Zayn um so bedrohlicher.
"Sie wurde früher oft enttäuscht und verletzt, sie hatte eine verdammt schwere Kindheit, wovon du kleines Popsternchen natürlich nichts verstehst", fing Tom gepresst an.
"Sie tut alles dafür, dass es ihren Freunden gut geht und stellt ihre Bedürfnisse dabei hinten an. Immer! Und ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber sie leidet. Jeden Tag!" Tom versuchte ruhig zu bleiben, was ihm allerdings nur teilweise gelang.
"Sie hat mit 14 ihre Eltern verloren", es sammelten sich Tränen in seine Augen und seine Muskeln fingen an zu zittern."war von einem auf den anderen Tag ein Vollweise. Hatte nichts mehr. Ihr wurde alles genommen was ihr wichtig war! Ihr wurden alle Menschen genommen, die ihr etwas bedeutet haben." Er rang um Beherrschung.
"Versuch du mal das alles durchzumachen und nicht daran kaputt zu gehen! Versuch nach all dem immer noch positiv zu sein! Versuch damit klar zukommen und es zu vergessen. Versuch den Schmerz zu ignorieren der dich jede Nacht aus dem Schlaf reißt! Versuch nur ein mal, nur ein verdammtes Mal zu verstehe, was du Menschen mit deinen Worten antun kannst! Du hast absolut keine Ahnung was du Menschen mit Worten antun kannst! Du hast keine Ahnung, wie lange es dauert Worte zu vergessen! Gebrochene Knochen verheilen wieder, Worte hallen ewig in deinem Kopf wieder. Grade in Emmas! Frag sie nach dem letzten Satz, den unsere Mutter zu ihr gesagt hat! Frag sie nach dem ersten Wort, dass Louis je zu ihr gesagt hat! Frag sie nach dem ersten Wort, das Perrie je zu ihr gesagt hat. Ich verspreche dir, sie kann es dir sagen!"
Langsam schwand Zayns Coolnis.
"Du hast keine Ahnung was für eine Art Mensch Emma ist! Sie ist nicht so wie alle anderen. Sie ähnelt niemandem, den du je kennen gelernt hast oder noch wirst, das verspreche ich dir!"
Tom kam Zayn noch ein Stück näher.
Er flüsterte nur noch: "Sie hat eine unglaubliche Angst davor einen Menschen zu verlieren, der ihr viel bedeutet."
Seine Stimme fing an zu zittern: "Sie hat eine unglaublich Angst davor wieder verletzt zu werden! Sie will immer das richtige tun und allen helfen. Sie will das niemand so leiden muss wie sie und jetzt denk noch mal genau darüber nach, was du nicht nur Louis und Perrie, sonder auch was du Emma damit angetan hast! Du hast sie in ein Loch gestoßen, aus dem sie nicht mehr alleine rauskommen kann, Zayn! Du hast ihr so unglaublich weh getan!"
Seine Stimme festigte sich wieder: "Und wenn du meiner kleinen Schwester weh tust, dann tu ich dir weh, mein Lieber und du willst nicht wissen, wie sehr!"
Zayn sah ihn an. Er sagte nichts. Er traute sich nicht etwas zu sagen. Er traute sich nicht einmal zu atmen.
"Ist das Antwort genug?! Verstehst du jetzt warum du sie zurück holen solltest, ober muss ich noch deutlicher werden?", flüsterte Tom bedrohlich und hob Zayn am Kragen hoch.
"N...nein...i...ich hol sie zu..zurück", stotterte Zayn erstickt.
Tom schubste ihn grob zurück.
"Das will ich auch hoffen!"
Mit diesen Worten verschwand Tom in einen der vielen Räumen und ließ uns alle perplex zurück.
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One Direction, meine Freunde und Ich
Fanfiction"One Direction, meine Freunde und Ich" ist die Fortsetzung von "Ich, meine Freunde und One Direction" und handelt weiter von den drei Chaoten aus der WG und den fünf Chaoten von One Direction. Ob es dieses Mal ein Happy End geben wird? Vorgeschichte...