Zayns P.O.V.
Ich sah in Lauras und Chriss besorgte und ängstliche Gesichter. Vielleicht war ich dieses Mal wirklich etwas zu weit gegangen. Ich hatte nicht gewusst, wie Emma dachte oder sich fühlte. Ich hatte wirklich keine Ahnung gehabt. Ich hatte nur an mich gedacht.
So langsam kam ich wieder zur Besinnung.
Was hatte ich nur getan?
Ich ging langsam wieder aus der Villa. Wo konnte sie hin sein? Sie muss doch irgendwo hin sein. Zu ihren besten Freunden konnte sie nicht gegangen sein, die waren hier, genau wie ihr Bruder und ihr Freu...Louis. Scheiße! Er musste mich hassen. Ich habe ihm seine Beziehung zerstört! Wie konnte ich ihm das nur antun?! Wie konnte ich das Emma antun?! Sie wollte mir und Perrie doch nur helfen. Perrie. Oh Gott, ich hatte ihr so weh getan. Was bin ich nur für ein Mensch? Was war denn blos los mit mir?
Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen. Ich musste das alles wieder gut machen, aber wie? Ich denke Emma zurückzuholen war da noch das einfachste und doch schien es unmöglich.
Wo konnte sie hin sein? Wenn sie wirklich weg wollte, musste sie erst ihre Sachen holen oder?
Ich holte mein Handy raus.
- Louis, es tut mir so unendlich leid. Ich konnte nicht klar denken. Ich hole sie zurück! Versprochen!
Hast du eine Idee wo sie sein könnte?
Zayn-
Ich schickte die SMS ab. Ich rechnete gar nicht erst damit, dass er antworten würde.
Also zurück zu Emma. Wenn sie wirklich erst ihre Sachen holen musste, musste sie erst zurück zur WG. Ich sollte also dort anfangen zu suchen. Aber wie komme ich dort hin? Mit dem Auto, schon klar, aber mit wessen. Ich raufte mir durch die Harre. Mein Auto war nicht schnell genug und die Schlüssel waren in irgendeiner meiner Jacken. Liams Auto würde ich nicht kriegen und Louis' erst recht nicht. Aber vielleicht ja Harrys. Der Audi R8 wäre auf jeden Fall schnell genug. Ich rannte zurück zur Villa, schloss die Tür auf und suchte nach Harry.
Er saß neben Charly auf der Couch.
"Harry? Kann ich dein Auto haben? Es ist das schnellste und ich muss Emma fin..", redete ich eilig auf ihn ein.
Er sah mich nicht an, er drehte sich nicht einmal um. Er warf mir nur ohne hinzugucken die Schlüssel zu.
"Danke", hauchte ich als ich die Schlüssel fing.
"Bring es in einem Stück wieder",sagte er kalt "und beeil dich", fügte er noch etwas leiser hinzu. Ich nickte und rannte wieder aus der Villa.
Ich stieg in Harrys Auto und fuhr viel zu schnell zur WG.
Ich klopfte an die Tür.
Keine Antwort.
Ich klopfte noch mal, doch die Tür wurde nicht geöffnet.
Ich versuchte es noch mal, dieses Mal stärker, doch mein Klopfen blieb unbeantwortet.
Mein Handy piepte. Ich sah drauf: Eine neue Nachricht von Louis
Ich öffnete sie:
- An Ihrem Lieblingsplatz. Die kleine Quelle im Wald.-
Das war alles was drin stand, doch es war alles was ich wissen musste. Ich starrte kurz auf mein Handy, schüttelte mich kurz um wieder zu mir zu kommen und wählte Emmas Nummer während ich wieder ins Auto einstieg.
Ich raste Richtung Park und versuchte immer wieder Emma zu erreichen, doch ich wurde jedes Mal weggedrückt bis irgendwann nur noch ihr Anrufbeantworter ranging.
Am Park angekommen stieg ich aus und rannte Richtung Wald, welcher an den Park angrenzte. Die Kälte peitschte mir ins Gesicht. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie kalt es eigentlich war. Sie musste sich halb tot frieren, wenn sie wirklich hier war.
In dem Wald gab es keine Wege und auch keine Trampelpfade, doch ich wusste wo ich hin musste.
Ich musste zu der kleinen Quelle. Die Quelle, die Emma uns vor einer Woche gezeigt hatte. Die Quelle in die wir uns alle augenblicklich verliebt hatten. Die Quelle, die von den Bäumen verdeckt tief im Wald lag. Ich rannte in den Wald hinein. Immer tiefer hinein bis ich auf eine kleine Lichtung kam. Auf ihr wuchs nur Gras und sie war vom dichten Wald eingeschlossen gewesen. Emma hatte uns erzählt wie hier im Sommer unzählige Blumen wuchsen und sie gerne hierher kam und einfach nur den Wolken beim vorbeiziehen zuschaute.
Ich rannte weiter in die Richtung in der ich die Quelle in Erinnerung hatte und tatsächlich war nur wenige hundert Meter von der Lichtung entfernt ein kleiner Bach zu erkennen. Er war fast komplett zugefroren.
Ich wurde immer schneller.
Ich sprintete grade zu zu der kleinen Quelle und tatsächlich: Sie saß auf einem großen Stein, ihre Beine angewinkelt, ihre Arme um ihre Beine geschlungen, ihren Blick auf die Quelle gerichtet. Sie zitterte leicht, bewegte sich sonst aber nicht einen Millimeter.
Ich wurde langsamer und kam ihr fast in Zeitlupe näher.
Als ich ihr näher kam bemerkte ich, dass sie etwas summte. Ganz leise, kaum hörbar und doch ganz klar.
Ich kannte die Melodie nicht, aber sie war wunderschön. Sie klang traurig und doch zuckersüß. Ich kam noch einen Schritt näher.
"Emma", hauchte ich tonlos. Sie hörte auf zu summen.
"E...es tut mir so leid. I..ich..ich meinte dass vorhin nicht so. Ich..", stotterte ich leise.
Sie drehte sich um. Ihre Wangen waren rot vor Kälte, ihr Lippen blau. Ihre Augen rot und mit Tränen gefüllt. Sie formte ein überraschtes 'Zayn' mit ihren Lippen und stand wacklig auf.
Ich eilte zu ihr und nahm sie in den Arm. Sie war eiskalt.
"Es tut mir so leid", hauchte ich und drückte sie vorsichtig an mich. Sie zitterte am ganzen Körper.
"Komm, ich bring dich erst mal ins Warme", sagte ich und hob sie hoch. Sie rollte sich ein wenig zusammen und kuschelte sich an meine Brust.
Sie war schon irgendwie süß, wenn sie so verwundbar war.
Ich trug sie zur Lichtung und setzte sie dort kurz ab. Die Sonne hier wärmte ein wenig.
Ich zog meine Jacke aus und legte sie ihr über, hob sie wieder hoch und trug sie zum Auto. Ich legte sie vorsichtig auf die Rückbank und stieg vorne ein. Ich stellte die Heizung an und fuhr vorsichtig zur WG.
Dort angekommen half ich ihr aus dem Auto un wartete bis sie die Wohnung aufgeschlossen hatte. Sie setzte sich schweigend auf die Couch und kuschelte sich in eine der Wolldecken.
Ich ging in die Küche und setzte Wasser für einen Tee auf.
Ich ging zurück ins Wohnzimmer um nach ihr zu sehen, doch sie war schon auf der Couch eingeschlafen. Ihre Wangen waren immernoch rot, doch ihre Lippen hatten wieder eine gesündere Färbung angenommen.
Ich goss den Tee auf und ging langsam wieder zurück ins Wohnzimmer.
Sie sah so verletzlich aus.
Ich stellte den Tee auf den Tisch und holte mein Handy raus.
- Ich hab sie gefunden - tippte ich die SMS an Louis.
Ich las mir die Nachricht noch einmal durch bevor ich auf senden drückte.
Dieses Mal bekam ich keine Antwort, aber das hatte ich auch nicht erwartet.
Ich sah Emma noch kurz bein Schlafen zu, entschied mich dann aber doch dazu sie sanft aufzuwecken.
Sie sah mich verschlafen an.
"Ich hab dir einen Tee gemacht", sagte ich etwas unsicher und hielt ihr die Tasse hin.
"Danke", sagte sie heiser und nahm die Tasse entgegen. Sie umklammerte sie mit beiden Händen und nahm einen kleine Schluck.
Emmas P.O.V.
Der Tee wärmte mich von Innen. Ich spürte, wie sich die Wärme langsam in mir ausbreitete und wie ich langsam wieder auftaute.
Ich sah zu Zayn auf. Er sah unsicher auf seine Hände. Er wirkte ganz anders als vorhin. Ruhiger, ausgeglichener aber auch unsicher.
Warum war er hier? Und wie hatte er mich überhaupt gefunden?
"Warum bist du hier?", sprach ich leise meine Gedanken aus, doch ich war mir nicht sicher, ob ich die Antwort überhaupt hören wollte.
Was, wenn er mir nur noch mehr an den Kopf werfen wollte, wenn er mich nur noch mehr verletzen wollte?
Er rang nach Worten.
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One Direction, meine Freunde und Ich
Fanfiction"One Direction, meine Freunde und Ich" ist die Fortsetzung von "Ich, meine Freunde und One Direction" und handelt weiter von den drei Chaoten aus der WG und den fünf Chaoten von One Direction. Ob es dieses Mal ein Happy End geben wird? Vorgeschichte...