Ich, ich, ich. Mir, mir, mir.

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- Am nächsten Morgen -


Emmas P.O.V.

Ich wachte mit unglaublichen Kopfschmerzen auf. Sie waren kaum auszuhalten.
Ich stand langsam auf, was den stechenden Schmerz in meiner Schläfe nur noch verschlimmerte. Nachdem ich eine Schmerztablette gefunden hatte schluckte ich dieser ohne Wasser und legte mich dann wieder hin. Die Schmerzen waren kaum auszuhalten.
Ich versuchte das Pochen in meinem Kopf zu ignorieren und wieder einzuschlafen, funktionieren tat dies aber eher weniger.
Ich wartete darauf, dass die Tablette anfing zu wirken und meine Kopfschmerzen erträglicher wurden, setzte mich vorsichtig auf und ließ dann noch einmal alles, was gestern passiert war, revue passieren.
Zayn hatte mir gesagt, ich solle verschwinden und nie wieder zurück kommen. Ich solle bei ihnen ausziehen und ihm nicht mehr unter die Augen treten. Bei dem Gedanken an seine Worte und seine Wut, bildete sich ein Klos in meinem Hals. Ich hatte ihn noch nie zuvor so wütend und verzweifelt gesehen.
Ich hatte auf ihn gehört, meine Sachen gepackt und war gegangen. Ich hatte sogar mit Louis Schluss gemacht, dabei hatte er mir zu diesem Zeitpunkt gar nichts getan gehabt. Er hatte versucht mich aufzuhalten und hatte mir dann gesagt, dass er mir vielleicht gar nicht erst hätte nachlaufen sollen.
Nun bahnten sich wieder die ersten Tränen ihren Weg meine Wangen hinunter. Er hatte sofort bereut, was er gesagt hatte, doch geändert hatte das nichts mehr. Seine Worte schmerzten immer noch, auch wenn ich weiß, dass er sie nicht so gemeint hatte.
Ich wusste auch, dass Zayn nichts davon so gemeint hatte, doch hinter jedem Wort, dass jemand aussprach steckte immer etwas Wahrheit. Hinter jeder Lüge, hinter jedem Witz, hinter jeder Ironie, hinter jedem Sarkasmus.
Es gibt nichts, was man einfach so sagt. Grade wenn man wütend ist, sagt man Sachen, die man zwar meist nie sagen wollte, die einem aber doch auf dem Herzen liegen, einen belasten oder einem tief aus der Seele sprechen.
Ich hätte nie gedacht, dass weder Louis noch Zayn so denken würden. Ich hätte auch nie gedacht, dass mich jemand anderes dazu hätte bringen können, mit Louis Schluss zu machen, und am wenigsten hätte hätte ich gedacht, dass ich noch einmal so sehr verletzt werden würde.
Nachdem Louis mir diese Worte an den Kopf geworfen hatte, wollte ich nur noch weg. Weg von ihm und weg von den anderen. Ich ging zu der kleinen Quelle in dem Wald und dachte über alles nach was passiert war. Ich dachte darüber nach, was Tom wohl zu dem ganzen gesagt hatte, wie Laura und Chriss wohl reagiert hatten und wie es zwischen Zayn und Perrie wohl weitergegangen war. Ich dachte über Louis und mich nach, über meine Vergangenheit und über meine Zukunft, und ob diese wohl mit oder ohne ihn sein würde. Ich dachte über meine Freunde nach, und über meine Familie. Wie sehr ich sie vermisste und wie sehr ich sie in diesem Moment gebraucht hätte.
Wie Zayn mich dort gefunden hatte wusste ich nicht, aber wer weiß, wie lange ich da noch gesessen hätte, wenn er nicht gekommen wäre. Dass er sich entschuldigt hatte, machte für mich keinen großen Unterschied. Ich hatte geahnt, dass er früher oder später gekommen wäre, aber ich denke nicht, dass er es freiwillig getan hatte. Wahrscheinlich hatte Tom ihn zusammengefalltet und ihm gesagt er solle sich dort nicht mehr blicken lassen, bevor er das alles wieder in Ordnung gebracht hatte.
Ich werde es ihm nicht schwerer machen, als es sowieso schon ist, aber ich werde auch nicht zurück zur Villa gehen. Ich werde hier bleiben, Tom und Chris her holen und bei ihnen bleiben.



Zayns P.O.V.

Ich hatte kaum geschlafen und mein Kopf schmerzte vom stundenlangem weinen. Ich stand langsam auf und ging zu Emmas Zimmer. Ich klopfte leise an.
„Ja?", kam es leise als Antwort.
Ich öffnete die Tür und sah zu Emma, die auf ihrem Bett saß und zu mir hoch sah.
„Wie geht's dir?", fragte ich leise.


Emmas P.O.V.

Ja, wie ging es mir. Ziemlich beschissen, verletzt, enttäuscht, verwirrt. Alles, nur nicht glückich.
„Geht", gab ich ihm als Antwort.
„D...darf ich mich setzten?", fragte er leise.
Ich machte eine zustimmenden Kopfbewegung und wartete darauf, dass er neben mir Platz nahm.
„Es tut mir so unendlich leid, Emma. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurück drehen, und alles richtig machen..."
Ich unterbrach ihn: „Was passiert ist, ist passiert und dass ist ok so, aber ich werde nicht zurück gehen."
„Was?! A...aber..was ist mit Louis und Tom, und all den anderen?", fragte er geschockt.
„Was hattest du denn gedacht? Du kommst hier her, entschuldigst dich und alles ist wieder gut? So funktioniert das nicht! Du kannst Louis gerne schöne Grüße von mir ausrichten und ihm sagen er soll sich gefälligst persönlich hier melden und nicht dir die ganze Schuld geben. Laura und Chriss werden damit klar kommen mich mal ein Weile nicht zu sehen und Tom ist mein Bruder. Er wird sowie so hier auftauchen. Und ganz ehrlich?! Die anderen sind mir grade relativ egal! Keiner von denen hat je etwas für mich getan, also warum sollte ich noch weiterhin versuchen, es allen Recht zu machen. Es achtet doch sonst eh niemand darauf, wie es anderen geht! Es geht immer nur um einen selbst. Wie sehr wurde MIR weh getan, wie fühle ICH mich, was denken andere über MICH? Ich, ich, ich. Mir, mir, mir, aber wann geht es mal um andere? Wann geht es mal darum, wie sich andere fühlen? Wann werden andere mal vor einen slebst gestellt?! Wann lernt ihr alle endlich mal nachzudenken?! Sich im Nachhinein zu entschuldigen ist einfach. Die Schuld auf andere zu schieben ist einfach, aber weißt du was schwer ist, Zayn? Nachdenken, andere vor einen selbst stellen und auf seine eigenen Gefühle scheißen, eine Entschuldigung ehrlich zu meine, sich ändern, alles für eine Person aufgeben, die man liebt. All das, all das ist schwer, aber dafür seid ihr euch ja alle viel zu bequem.
Sag mir ganz ehrlich, Zayn, wärst du hier her gekommen, wenn Tom dich nicht zusammengeschissen hätte?"
Ich war wütend. Wütend auf Zayn, auf Louis, auf alle anderen. Ich war verletzt. Verletzt von den Worten, die mir die letzten Tage an den Kopf geworfen wurden. Aber noch mehr als all das war ich enttäuscht.
Zayn schwieg.
„Geh", flüsterte ich.
Er setzte an etwas zu sagen, schloss dann aber seinen Mund und ging.
Ich hörte wie die Tür ins Schloss fiel und kurz darauf, wie Zayn wegfuhr.
Ich stand auf um mir einen Tee zu machen, sackte aber augenblicklich zusammen. Ahh! Mein Fuß!
Ich hatte den Schmerz die ganze Zeit verdrängt, doch jetzt, wo ich wieder klar denken konnte, kam der Schmerz zurück und das zehn mal so stark wie zuvor.

One Direction, meine Freunde und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt