Kapitel 4

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Zurück in der Realität sah mich Jack mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich schüttelte ganz langsam den Kopf, ohne, dass es Will bemerkte. Schließlich kannte ich Jacks Plan.

„Also bekomme ich mit Elizabeth einen Sohn?", fragte Will erstaunt.

Jack und ich verdrehten die Augen.

Aber ich antwortete nicht und stand auf. „Ich sehe mich unter Deck um. ich sage euch Bescheid, wo ihr schlafen könnt. Vielleicht gibt es an Bord zwei Captains-Kajüten."

Damit ging ich nach unten. Es gab eine Captains-Kajüte. Eine Kajüte für den 1. Maat, Officer oder Lieutenant.. wie auch immer, eine Küche alias Kombüse, einen Lagerraum für Schießpulver und so ein Zeug. Einen Raum für Essensvorräte und Wasser und sogar Rum. Ich steckte eine Flasche für Jack ein und ging in den nächsten Raum. Er war größer als die anderen und es hingen lauter Hängematten hier. Anscheinend soll dieser Raum als Schlafplatz für die Crew verwendet werden.

Ich ging wieder an Deck. Will saß auf dem Bugspriet und Jack stand am Achterdeck und lenkte das Schiff mit seinem Kompass. Der Kompass von Jack war besonders. Er zeigte nicht nach Norden, sondern auf das, was man am meisten möchte. Ich ging erst zu Will. „Du kannst die Kajüte haben, die für den Lieutenant vorgesehen war. Wenn wir Elizabeth zurück haben, dann könnt ihr euch das Teilen, ....wenn sie das möchte..." Will nickte nur.

Anschließend ging ich zu Jack und gab ihm seine Rum-Flasche, die er gleich öffnete und trank. (Wie genau er das geschafft hatte, war mir unklar, schließlich hatte er in der einen Hand den Kompass und mit der Anderen lenkte er das Schiff...)

„Die Captains-Kajüte gehört dir, Captain."

Jack lächelte und wieder konnte ich nur daran denken, wie süß er doch eigentlich war.

„Und wo schläfst du?", unterbrach Jack meine Gedanken.

„In einer Hängematte im Schlafraum der Crew", sagte ich schulterzuckend.

„Eine Frau kann doch nicht bei der Crew schlafen! Auch wenn wir noch keine haben..."

„Jack. Ich gehöre doch auch zur Crew. Will ist der Lieutenant, nehme ich an. Zumindest, bis wir Mr. Gibbs gefunden haben.... und auch wenn du ihn hintergehst... und du bist Captain" (zu Mr. Gibbs komme ich später noch)

„Woher...? Ach verflucht. Du bist ja nicht von hier..." Jack lächelte leicht. „Du schläfst mit mir in einer Kajüte. Einverstanden?"

Ich zögerte. Dann stieß ich ein kurzes „Aye" raus.

„Warum hast du eigentlich Will nicht gesagt, dass Barbossa ihn braucht?"

„Sonst wäre dein Plan nicht gelungen und ich hätte die Zukunft verändert und das wäre schlecht. Vielleicht wäre ich dann sogar nicht geboren worden...ich meine werden... ach du weißt, was ich meine"

Jack sagte nichts.

„Nun gut... Weck mich heute Nacht und ich steuere bis zum Morgengrauen weiter. Du müsstest mir aber deinen Kompass...", mir fiel etwas ein und ich änderte meine Meinung. „oder besser nicht. Ich suche in der Kajüte nach einer Karte."

„Nein, nein. Du kannst meinen Kompass schon benutzen, solange du ihn nicht verlierst.", sagte er und drückte mir - ohne das ich hätte protestieren können - den Kompass in die Hand.

Als der Kompass meine Haut berührte, schwenkte die Nadel um und ich zog scharf Luft ein. Bitte, bitte nicht!!

und die Nadel blieb bei... Jack stehen. Ich schluckte und Jack ging einen Schritt nach rechts.

Die Nadel folgte ihm.

Ich drückte Jack den Kompass in die Hand und ging unter Deck in die Kajüte und legte mich dort auf das steinharte Bett alias Koje. Ich kannte Jack gerade mal 24 Stunden und war schon in ihn verliebt? Verdammt sei alles was atmet!

Fluch der Karibik - Zurück in die VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt