I loved you ♥

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Der Schmerz lähmte mich Wortwörtlich, der Schmerz und die Wut. Schmerz weil Harry wirklich nicht mehr da war und Wut, weil ich so dumm gewesen war und nicht gemerkt hatte wie schlecht es ihm ging. Ich hatte zwar gemerkt das er sich etwas verändert hatte, er wurde noch stiller als sonst, aber das er Selbstmordgedanken hatte... darauf wäre ich nie gekommen. Harry war die ganze Zeit über mit seinem Kummer allein, hatte sich Niemandem anvertraut, nicht einmal seiner Mutter, welche der wichtigste Mensch in seinem Leben war. Wie konnte das nur passieren? Wieso hatte es denn keiner von uns gemerkt? Wieso? Ich fühlte mich schuldig, denn vielleicht hätte ich ihn retten können und dann wäre er jetzt noch am Leben. Wieder starrte ich auf den Brief vor mir und überlegte ob ich ihn lesen oder zerreißen sollte, aber ich konnte doch nicht einfach die letzte Nachricht von Harry zerstören, doch vielleicht wollte ich das was da drinnen stand überhaupt nicht wissen, vielleicht war es besser es einfach dabei zu belassen. Ein tiefes Schluchzen holte mich aus meinen Gedanke, es kam von Niall der gerade dabei war sich mit den Knien voraus auf den Boden fallen zu lassen. Er nahm seine Hände ins Gesicht und fing noch bitterlicher als vorher an zu weinen, dieser Anblick versetzte mir nur noch mehr Schmerz und ich hatte das Verlangen ihn zu trösten, doch ich konnte nicht. Ich fand noch nicht einmal ein paar aufmunternde Gedanken für mich selbst, wie sollte ich denn dann bitte ihn trösten? Es schien aber auch nicht nötig zu sein ihn zu trösten, denn Liam sah Niall an, kniete sich neben ihn auf den Boden und nahm ihn einfach in den Arm. Ich konnte das nicht mehr ertragen, also stand ich schnell auf, griff nach dem Brief und lief mit schnellen Schritten die Treppe hinunter. Ich musste hier raus, ich brauchte Luft und meinen Freiraum. Ich griff nach meiner schwarzen Jacke, meiner Mütze und einer Sonnenbrille, damit mich die Leute draußen nicht zu schnell erkennen würden und dann lief ich einfach darauflos, ohne zu wissen wohin.


Ich hatte ein schlechtes Gewissen, da ich die Jungs allein gelassen hatte, aber sie würden es bestimmt verstehen. Heute schien zwar die Sonne, aber es war noch immer sehr kalt. Ich spürte den Brief zwischen meinen Händen und überlegte immer noch was ich damit anstellen sollte, aber eigentlich war es gar nicht nötig darüber nachzudenken, denn eigentlich war ich es Harry schuldig diesen Brief zu lesen. Ja, meine Entscheidung war gefallen... ich würde diesen Brief lesen, die letzte Nachricht von Harry an mich. Ich dachte kurz nach, drehte mich dann um und lief in Richtung Friedhof. Ich wusste nicht ob das eine gute Idee war, aber ich hatte einfach das Verlangen ihm so nahe zu sein wie es ging, wenn ich diesen Brief lesen würde. Um ehrlich zu sein hatte ich Angst diesen Brief zu lesen, angst davor zu wissen was Harry in den letzten Wochen in seinem Leben über mich gedacht hatte, angst davor das er mich hasste. Nur noch ein paar wenige Schritte bis zu seinem Grab, eins, zwei, drei... ich stand davor und starrte wie immer auf die Gravur, doch dann fiel mein Blick auf die verwelkte Rose. Nein, ich hatte vergessen ihm eine Neue mitzubringen, wie konnte ich das nur vergessen? Wenigstens waren die anderen Blumen frisch. Ich holte einmal tief Luft und hob dann den Brief direkt vor mein Gesicht, ich betrachtete ihn wobei meine Hände zu zittern anfingen. Ich setzte mich auf den Boden vor Harrys Grab, er war nass, doch das wir mir in diesem Augenblick egal. Ich nahm nun all meinen Mut zusammen und öffnete den Umschlag vorsichtig, aber durch das Zittern fiel es mir etwas schwer. Endlich, der Umschlag war offen und ich holte den Brief heraus. Ich merkte wie mir schlecht wurde und bevor ich anfing zu lesen, sah ich noch ein weiteres mal auf das Grab vor mir. Ich kann nicht. Doch! Ich muss. Mein Blick fiel wieder auf das beschriebene Blatt vor mir und dann fing ich endlich an zu lesen...


Lieber BooBear,

Ich hoffe das du während des Lesens dieses Briefes nicht weinst, ich mag es nämlich nicht dich weinen zu sehen... es bricht mir das Herz. Ich weiß es ist viel verlangt, aber bitte probiere nicht zu weinen.
Um ehrlich zu sein weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll, denn es gibt so vieles das ich dir sagen muss und wofür ich dir danken will, aber fangen wir doch einfach mal bei unserer ersten Begegnung an. Ja, unsere erste Begegnung war echt total verrückt, es passiert schließlich nicht jeden Tag das man seinen besten Freund auf der Toilette kennenlernt. Kannst du dich noch dran erinnern? Ich bin auf die Toilette gegangen und du hast „hi“ gesagt, ich weiß „hi“ ist nichts Besonderes, aber für mich war es das, denn das war das aller erste was du jemals zu mir gesagt hast... meine erste Erinnerung an dich. Um ehrlich zu sein dachte ich damals für einen ganz kurzen Moment das du Verrückt wärst, aber da war irgendwas... irgendwas das ich nicht beschreiben konnte. Ob du es glaubst oder nicht, aber ich kann mich noch ganz genau daran erinnern was du getragen hast und wie deine Haare saßen. Wir verstanden uns von Anfang an total gut und als wir dann auch noch in die selbe Band kamen wurde unsere Freundschaft nur noch besser bis wir schließlich beste Freunde waren. Unser erster gemeinsamer Auftritt, die vielen Proben, unsere Videodiaries, einfach all das was wir gemeinsam verbracht hatten schweißte uns nur noch mehr zusammen. Die gemeinsamen Liveshows und der Tag an dem wir bei X-Factor raus flogen, für mich war damals von Anfang an klar das egal ob wir als One Direction weitermachen würden oder nicht, ich immer mit dir befreundet bleiben würde. Aber zum Glück ging es dennoch mit unserer Band weiter, wir hatten unseren Traum erfüllt. In den letzten zwei Jahren hatten wir so viel erlebt und all das gemeinsam und du hattest mich immer auf dem Boden gehalten und darauf aufgepasst das ich nicht abhob. Louis du warst einer der wenigen Menschen die mich einfach immer zum Lachen bringen konnten. Ich bin dir einfach so unglaublich dankbar das du immer für mich da warst und mich immer aufgebaut hast, wenn es mir mal schlecht ging. Du hast mir so viel gegeben und ich glaube du weißt gar nicht wie wichtig du mir warst, wie wichtig du mir noch immer bist. Ich hab dich einfach schon immer dafür bewundert wie fröhlich du Menschen mit deiner Art und Weise zu leben machen konntest, du musstest ja noch nicht einmal viel machen, dein Lachen reichte schon aus um einen den Tag zu verschönern. Nie hast du darauf gehört was andere zu dir sagten, du hast immer das gemacht was dich glücklich machte und dabei war dir egal was die Leute von dir dachten. Ich wünschte ich hätte auch so sein können, aber ich war nun einmal nicht so eine starke Persönlichkeit wie du. Ich war feige und war viel zu sehr damit beschäftigt perfekt für andere zu sein. BooBear, wir haben uns mal versprochen das wir uns immer die Wahrheit sagen würden und uns niemals belügen würden. Aber in einem Punkt habe ich dich belogen und ich denke es ist an der Zeit dir die Wahrheit zu sagen und ich hoffe das du mich dafür nicht hassen wirst. Du warst nicht mein bester Freund Louis... du warst viel mehr als das, du warst die Liebe meines Lebens. Ich hab dich geliebt, aber nicht auf die Art wie man seinen besten Freund eben lieben sollte. Es tut mir leid das ich dich angelogen habe und das du es so erfährst, durch einen blöden Brief, aber wie schon gesagt ich war feige und hatte nicht den Mut es dir persönlich zu sagen. Außerdem wusste ich das du nicht das Selbe für mich empfunden hattest, ich meine du warst mit Eleanor zusammen und ihr ward wirklich ein tolles Paar... ich meine ihr seid ein tolles Paar. Es tat zwar verdammt weh euch beide zusammen zusehen, aber ich wusste das sie dich glücklich machte und somit war auch ich zufrieden. Du warst ein Geschenk des Lebens und für mich warst du jemand an dem man sich auch noch später erinnern sollte. Du hast mir gezeigt was es heißt zu leben, zu lachen und zu lieben. Auch wenn ich jetzt nicht mehr da bin, möchte ich das du weißt das ich dich immer lieben werde und du dein Leben weiterleben sollst, so wie zuvor. Ich will das du und die Jungs glücklich sind und das ihr die Musik nicht aufgebt oder One Direction, denn du darfst nie vergessen das uns die Musik... unsere Band zu dem gemacht hat was wir heute sind und waren. Die Musik hat uns verbunden und die Musik wird immer das sein was uns zusammenhält, egal ob ich da bin oder nicht. Und Lou... sperr dich nicht in deinem Zimmer ein, verkrieche dich nicht unter der Decke, hör nicht auf Menschen glücklich zu machen, nicht wegen mir. Danke Louis, dass du immer für mich da warst und mir geholfen hast. Ich werde dich nicht vergessen wo auch immer ich jetzt bin. Ich liebe dich und ich hab dich immer geliebt. Es zerreißt mir das Herz zu wissen das ich dein lächeln nicht mehr sehen kann, das ich nicht mehr über deine Witze lachen kann, das ich dich nicht mehr beim Blödsinn machen sehen kann, das ich deinen Duft nicht mehr riechen kann, das ich deine Nähe nicht mehr spüren kann und das ich dein wundervolles, herzliches Lachen nicht mehr hören kann. Ja, ich glaube dein Lachen werde ich am aller meisten vermissen, denn es war das schönste Lachen das ich je gehört habe. Naja, wer weiß vielleicht kann ich dich von dort Oben aus beobachten, wenn es wirklich so etwas wie einen Himmel gibt. Und wenn nicht ist das auch nicht so schlimm, denn meine Erinnerungen an dich bleiben und ich hoffe auch du wirst mich nie vergessen. Ich werde immer bei dir sein... das ist ein Versprechen, das letzte Versprechen das ich je jemandem geben werde. Danke für die schöne Zeit...

In Liebe & Freundschaft dein Hazza

I want you back ♥ (A Larry Stylison Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt