Freundinnen

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Rebekah's POV.

Seit Tagen suchte ich nach irgendwelchen Makeln an Nik's Freundin. Aber sie schien durch und durch ein guter Mensch zu sein. Sie konnte nichts dafür, dass sie ein Waise war. Ihr verkorkster Bruder war auch auf dem Weg der Besserung und sie kümmerte sich rührend um ihn.

Wenn man ihr irgendetwas vorwerfen konnte, dann war es die Wahl ihres Umgangs. Wenn wir mal alle übernatürlichen Wesen außer Acht ließen, wären da immer noch z.B. diese aufdringliche Caroline Forbes mit ihrem frischgebackenen Freund Matt Donovan, der auch noch Elena's Ex war. Man sah diesem Matt deutlich an, dass er längst noch nicht über Elena hinweg war.

Ich wäre zu stolz, um jemandes' zweite Wahl zu sein und verstand diese Caroline in vielerlei Hinsicht nicht. Am allerwenigsten verstand ich, wie Elena mit ihr befreundet sein konnte. Elena schien eine gute aufmerksame Freundin zu sein, die sich jeder wünschte. Sie verstand sich einfach mit jedem.

Sie hat sich inzwischen mit uns allen angefreundet - bis auf mit mir und Katerina. Wobei wir es waren, die ihre Nähe mieden. Auch wenn es absurd klang, hatte ich das Gefühl, dass Katerina eifersüchtig auf Elena war. Ich war es eventuell auch ein wenig.

Ich meine, sie hatte doch alles! Sie war hübsch, beliebt, gut und hatte ein Leben. Ein menschliches Leben. Etwas, das ich nie kriegen würde.

Ich wünschte, Stefan wäre hier bei mir und würde mir die Flausen aus meinem Kopf reden. Aber er war gerade mit seinem Bruder im Grill, um sich zu besaufen. Männer. Zach, der Neffe der beiden, war auch unterwegs, also saß ich hier allein in der Salvatore-Pension, in der ich unter anderem auch mit Rose hauste.

Ganz in Gedanken versunken, bemerkte ich nicht, wie jemand das Haus betrat. "Rebekah?", rief mich überraschenderweise Katerina. Wir hatten uns noch nie gut verstanden. Stirnrunzelnd drehte ich mich um und stellte fest, dass nicht Katerina sondern Elena mich gerufen hatte.

Sie kaute verunsichert auf ihrer Unterlippe herum, was mir neu war. Sie wirkte stets souverän und stark. Nicht so herrisch wie Katerina, sondern auf ihre ganz eigene liebenswerte Weise.

"Ja?", hakte ich scharf nach, als sie nicht weitersprach. Vielleicht eine Spur zu scharf, denn sie zuckte unwillkürlich zusammen. Aber ich gab mich lieber weiter als die Unnahbare. Besser als ihr zu zeigen, was hinter der kühlen Fassade steckte.

"Ich kann auch später wiederkommen!", murmelte sie hastig, drehte sich um und wollte wieder gehen. Vor den anderen hatte sie keine Angst. Zumindest zeigte sie dies nie. Bei mir oder Katerina wusste sie anscheinend nicht, woran sie war.

Bevor sie auch nur einen Schritt vorwärts machen konnte, stand ich schon eine Armlänge vor ihr dank meiner überragenden Geschwindigkeit als Urvampir. Äußerlich sah sie wie die Ruhe in Person aus, aber der Schein trügte. Ihr beschleunigter Herzschlag verriet sie.

"Also was wolltest du von mir?", fragte ich.

Sie holte tief Luft, bevor sie schnell herunterratterte: "Ich will in Richmond für den Gründerball shoppen gehen und ich wollte dich fragen, ob du mitkommen willst. Du musst nicht, wenn du nicht willst. Aber ich könnte eine Art Beraterin gebrauchen."

Überrascht schaute ich sie an. "Wieso fragst du nicht eine deiner Freundinnen?"

"Bonnie verbringt das Wochenende mit ihren Eltern bei irgendwelchen Verwandten in Salem. Und Caroline weicht verbringt jede freie Minute mit Matt.", erklärte sie mir schulterzuckend.

"Warum fragst du gerade mich?", fragte ich sie irritiert. Ich war ständig so abweisend zu ihr gewesen.

"Du bist die Schwester meines Freundes und ich will dich eben näher kennenlernen. Du bedeutest Nik sehr viel.", meinte sie, als wär es das Selbstverständlichste auf der Welt. Mir war nicht bewusst, dass ich ihm so wichtig war. Vielleicht sollte ich ihr doch eine Chance geben.

There's my girl - Wo die Liebe hinfällt ...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt