Kapitel 11

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Wir lagen noch einen Tag auf der Krankenstation. Ich merke, wie Luke versuchte aus dem Bett zu kriechen, es aber nicht allein schaffte "Cade ich brauche Hilfe" , er hob die Arme um mir zu zeigen, dass ich ihn auf die Arme nehmen sollte. Ich stand vom Bett auf und merkte, dass ich noch ziemlich wackelig auf den Beinen war, was auch kein Wunder war nachdem ganzen Stress, den ich innerhalb von zwei Tagen gehabt hatte.

Ich hob ihn hoch und nahm ihn mit zu mir ins Bett. Er kuschelte sich an meine Brust und ich schlang den linken Arm um ihn. Ich war kurz davor die Augen zu schließen, um mich noch ein wenig zu entspannen, da hörte ich wie meine Tür aufging. Natürlich war es niemand anderes als Blake. So langsam hatte ich wirklich das Gefühl gehabt, dass er mir in jeder Situation versuchte auf zu lauern.

Ich verzog mein Gesicht zur einer Grimasse, ich hatte gar keine Lust mich jetzt wieder mit ihm auseinander zu setzen.
"Was willst du hier?" , er kratze sich verlegen an den Kopf, dass war auch mal was neues gewesen.
"Ich wollte mich für mein Verhalten vorhin entschuldigen."
"Blake, jetzt mal ganz ehrlich, du kannst dir deine Entschuldigungen sonst wohin stecken. Du laberst einfach nur Mist. Wenn du bereit bist mal richtig Verantwortung zu übernehmen, können wir vielleicht nochmal darüber sprechen. Ach weißt du was spar dir deine Entschuldigungen. Da ist die Tür." Ich zeigte auf die Türe. Ich hatte keine Lust mich mit ihm zu unterhalten.

Ohne ein Wort zu sagen ging er, Gott sei dank war er endlich weg. Er hatte wirklich nerven hör auf zu tauchen. Am späten Nachmittag, kam der Doktor noch mal ins Zimmer und untersuchte uns beide. Es war alles in Ordnung und wir durften die Station verlassen. Wir bedankten und noch mal beim Arzt und verließen dann die Station. Dann ging ich mit Luke nach Hause. Wir machten es und dann gemütlich auf der Couch und schauten uns einen Kinderfilm nachdem anderen an. Kurze Zeit schlummerten wir ein.

Zum ersten Mal nach zwei Tagen hatte ich genug Schlaf bekommen. Endlich fühlte ich mich mal wieder so einigermaßen wohl. Ich machte Luke und mir ein ausgewogenes Frühstück, packte es ein und ging mit ihm runter zum See. Ich hatte auch mal wieder vor gehabt Uriel frei zulassen. Als ich in Wolfsform vor Luke stand machte er ganz große Augen. Er kam auf mich zu und tätschelte mir die Schnauze.
"Ein schöner Wolf.", zur  Zustimmung, knurrte Uriel und leckte ihm einmal über die Wange, Luke kicherte.

"Der kleine ist ein Wonneproppen Cade."
"Ich stimme dir da vollkommen zu Uriel."
Wir blieben noch eine Weile am See und genossen die Natur um uns herum. Die Stille, die um den See herrschte war wunderschön. Nach zwei Stunden gingen wir wieder nach Hause. Dort spielte ich auch nochmal eine Weile mit ihm.

Gegen spät Nachmittag gingen wir dann zum Park, damit sich Luke noch austoben konnte, da ich es ihm ja versprochen hatte. Ich setzte mich auf eine Bank und beobachtete ihn während er alles um sich herum beobachtete und ausprobierte.

Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Der kleine sprühte nur so vor Lebensfreude. Dann kam er auf nich zu gerannt.
"Cade ich will da klettern.", sagte er und zeigte auf das große Klettergerüst.
"Komm wir klettern zusammen darauf.", ich hob ihn hoch, so dass er die ersten Schritte allein machen konnte. Ich stand immer hinter ihn zur Sicherheit. Der kleine war ziemlich aufreget, als er es bis nach oben geschafft hatte und mit mir oben auf dem Gerüst saß.
"Das hast du super gemacht Luke.", sagte ich und strich ihm einmal durch das Haar.
"Ich habe es geschafft Cade.", er war auch super stolz auf sich. 

Anschließend kletterten wir runter und ich Luke noch ein bisschen im Sandkasten spielen. Derweil saß ich wieder auf der Bank und beobachtete ihn.

Der Tag heute war gut gelaufen. Zuhause machte ich uns nochmal eine Kleinigkeit zu essen. Ich hörte keine Geräusche aus dem Wohnzimmer und wunderte mich, sonst war Luke nicht zu überhören. Im Wohnzimmer sah ich ihn nicht, war aber sicher, dass er hier irgendwo sein müsste. Ich fand ihn hinter der Couch auf dem Boden schlafend. Ich musste mir ein Lachen verkneifen. Er lag auf dem Boden, die eine Hand an seinen Mund gepresst, die andere Hand lag schlaff neben ihm und er lag auf dem Bauch Schnell holte ich mein Handy und machte ein Foto von ihn. Am Monat würde ich es ausdrücken gehen und in der Wohnung aufhängen. Ich hob ihn vom Boden hoch und legte ihn auf die Couch und deckte ihn zu, sollte er ruhig hier im Wohnzimmer schlafen.

Abends gegen zehn wachte er auf und sprang mit vollem Elan auf meinen Schoß, mein Gott woher hatte er die gesamte Energie. Ich war immer schwer aus dem Bett zu kriegen.
"Daddy ich habe Hunger", plötzlich hielt er sich die Hand vor den Mund, so dass er das Gefühl hatte ertappt worden zu sein. Er hatte mich wirklich Daddy genannt, ich könnte es nicht glauben
"Du hast mich Daddy genannt" , stellte ich fest.
"Bist du jetzt böse ?" , eine Träne kullerte ihm die Wange runter. Ich wischte sie weg und drückte ihn leicht an mich.

"nein ich bin dir noch böse, möchtest du mich denn Daddy nennen?", fragte ich ihn, er nickte und vergrub sein Gesicht an meiner Brust "dann bin ich ab jetzt dein Daddy." , sagte ich und küsste ihn auf den Kopf. Lange Zeit kuschelten wir dann so auf der Couch. Ich kraulte ihm den Rücken, da ich wusste, dass er es mochte. Ich genoss dieses Gefühl der Zweisamkeit. Ich merkte wie sehr ich die Zuneigung, einer Person die mir nahestand vermisste. Von meinen Eltern konnte ich diese Geste nicht mehr erwarten. Ich wohn jetzt seit drei Tagen in dem Häuschen und meine Eltern sind nicht ein einziges Mal aufgetaucht, das war richtig enttäuschend, innerlich flackerte immer noch die Hoffnung in mir auf.

Ich freute mich riesig darüber das ich jetzt wenigstens jemanden hatte um den ich kümmern konnte und dem ich meine Liebe schenken konnte. Luke hatte mir mein Herz erwärmt, seit er in mein Leben getreten war.

Omega Love (boyxboy) Wattys 2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt