Atlanta
Als sie endlich wieder zu Bewusstsein kam, war es ihr nahezu unmöglich, ihre Augen zu öffnen. Die Lider waren noch immer schwach und schienen gegen ihren Willen zu arbeiten. Für einen kurzen Moment dachte Atlanta, dass sie tot sei, doch der stechende Schmerz nahe ihrer Hüfte widerlegte diese Theorie. Wo war sie? Lag sie noch immer neben dem Weg? Wie viel Zeit war vergangen? Gedanken und Fragen, die ihr nicht mehr aus dem Kopf gingen, Zumindest nicht so lange, bis sie ihre Augen öffnen könnte.
Plötzlich nahm sie Schritte wahr, die beängstigend nahe waren und aufgrund der Lautstärke konnte sie sagen, dass sie immer noch näher kamen und nicht etwa an ihr vorbei gingen. Ihr Herz fing vom einen aufs andere wie wild an zu pochen und sie hielt ihren Atem an, in der Hoffnung, für tot gehalten zu werden. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie zugedeckt war und weich lag. Die Wurzeln, auf welchen sie sich vorhin wohl oder übel niederlassen musste, waren bei Weitem nicht so bequem wie der Boden, auf dem sie nun lag, es fühlte sich an wie...ein Bett! Hatte wirklich jemand sie mitgenommen? Wenn ja, wer? Was wollte er von ihr? Wollte er ihr Böses oder bildete sie sich das alles nur ein? Vielleicht war sie ja in der Hölle gelandet, der Schmerz würde dort bestimmt nicht besser werden.
„Atlanta?" In dieser sanften Stimme eines Mannes nahm sie Besorgnis wahr. Besorgnis um sie? Aber diese Stimme, sie kannte sie doch. Sie war sich sicher, sie schon mehrmals gehört zu haben, aber zuordnen konnte sie sie im Moment nicht.
Leicht öffnete sie ihre Lippen, um ihm zu antworten, aber mehr als ein leises Krächzen entwich ihr nicht. Ihre Stimme versagte gänzlich und sie konnte sich nicht erklären, warum dem so war. Aber vielleicht war es ja besser so. Vielleicht wollte der Mann ihr Böses, wenn er bemerkte, dass sie endlich aufgewacht war. Doch hätte er das nicht an ihrer Lippenbewegung eben erkannt?
Die Schritte waren inzwischen verklungen, vermutlich stand der Mann jetzt direkt neben ihr und beobachtete ihre Bewegungen. Langsam war es ihr sogar möglich, ihre Augen zu öffnen, erkennen konnte sie aber alles nur verschwommen. Mehrmals blinzelte sie, in der Hoffnung, dann alles etwas klarer sehen zu können. Atlanta drehte ihren Kopf ein wenig zur Seite und bemerkte die dort stehende Figur/Silhouette ihres Helfers. Oder Entführers?
„Zum Glück, du bist wach..." Sichtliche Erleichterung konnte man in seiner Stimme wahrnehmen, aber gleichzeitig auch weiterhin die Besorgnis von vorhin.
„Wie fühlst du dich? Hast du noch große Schmerzen?" Ja, Schmerzen hatte sie noch, aber sie waren nichts im Gegensatz zu vorhin. Warte, vorhin? Sie hatte ja keine Ahnung, wie lange sie schon hier lag.
„Ich..." Und erneut versagte ihre Stimme. Darauf wartend, endlich sehen zu können, wer dieser Mann ist, blieb sie einfach liegen, wobei sie vermutlich gar nicht aufstehen hätte können. Sie sammelte sich und setzte erneut zum Sprechen an.
„E-es geht..." Ihr Blick wanderte etwas nach oben und sie war endlich in der Lage, ihm ins Gesicht zu sehen. Talon! Er hatte sie tatsächlich gefunden und mitgenommen?
„Talon..." Schon nach Beginnen des Satzes wusste sie nicht, wie sie ihn fortsetzen sollte. Sie war ihm ewig dankbar und wusste nicht, wie sie dies in einem Satz formulieren konnte, sie musste sich noch so gut wie nie bei jemandem bedanken.
„Ich weiß was du sagen willst Kleines. Natürlich freut es mich dass du dich bedanken willst und ich freue mich auch, dir geholfen zu haben"
Woher wusste er so genau was sie sagen wollte? Ja, er arbeitete in derselben Mine wie sie und man konnte sie als befreundet bezeichnen, aber dennoch war es nahezu unheimlich, wie genau er nur ein Wort von ihr deuten konnte.
„Ok..."
„Wegen der Wunde musst du dir keine Sorgen machen. Sie ist nicht so schlimm wie sie aussieht und ich habe sie gut genug versorgt. Ich mag zwar kein Arzt sein, aber ich hatte oft genug selbst Verletzungen und musste so wohl oder üblich doch lernen sowas zu verarzten." Seine Lippen verzogen sich zu einem frechen Grinsen, was ich mit einem Seufzen quittierte.
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Gefangen im ewigen Eis
ParanormalDrei Königreiche, eine Legende, ein machtgieriger König.... Siamun, der Prinz des Eisreiches, ist gewillt über Leichen zu gehen, um an sein Ziel zu gelangen. Freunde sind für ihn überflüssig und sein Bruder, der König, nur dazu da, ausgenutzt zu wer...