Ich renne aus seinem Haus, doch ich habe keine Ahnung wo ich hin soll.
Als ich die Haustüre aufreiße, scheint mir die Sonne verlogen ins Gesicht, es ist als würde sie mich auslachen. Ich renne und renne immer weiter, durch Straßen und Gassen. Ich weiß nicht wie lange ich schon hier rum renne, aber ich habe keine Ahnung mehr, wo ich bin. Den vertrauten Stadtteil habe ich schon längst hinter mir gelassen. Als ich einen Park sehe, geht mir langsam die Puste aus und ich beschließe mich dort auf eine Bank zu setzen.Ich stelle meinen Rucksack, den ich vorhin zum Glück noch mitgenommen habe, neben mich und öffne ihn. Dann nehme ich die Rasierklinge raus, ich kann einfach nicht anders.
Ich setzte an und ziehe die Klinge ein erstes Mal über meine Haut. Ich schaue dem Blut zu, wie es aus dem Schnitt tropft, meinen Arm hinabläuft und schließlich im Gras vor mir landet. Ich will gerade erneut ansetzten, als ich Schritte auf dem Kies knirschen höre. Schnell lasse ich die Klinge verschwinden und ziehe meine Ärmel wieder bis ans Handgelenk.„Was machst du hier? Bist du neu hier?" Ich drehe mich langsam um. Ein Junge kommt auf mich zugeschlendert, circa mein Alter, und sieht mich aufmerksam an. „Ich äh also nein, ich...",ich bringe keinen klaren Gedanken zusammen, kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen?! „Du...?", fragt er erneut nach. „Ich wohne in einem anderen Stadtteil." Ich hoffe dass er sich damit zufrieden gibt und mich endlich in Ruhe lässt. Doch das Schicksal mag mich heute wohl besonders gerne (Man bemerke die Ironie!), denn er setzt sich neben mich auf die Bank. „Du hast geweint. Warum?" „Lange Geschichte...", hoffentlich hat er keine Zeit. „Dann erzähl, ich hab ewig Zeit", bringt er mit einem Lächeln hervor. Es scheint ihn wirklich zu interessieren... soll ich oder soll ich nicht....? „Naja ich kenn dich ja gar nicht, und warum interessiert es dich überhaupt, dass ich geweint habe?" „Ok, ich bin Dave." Er guckt mich erwartungsvoll an, so als müsse mir das was sagen. „Ich bin Dave Winter", sagt er nochmal mit Nachdruck. Ich schaue ihn nur an. „Tut mir leid, aber sollte ich dich kennen?", bringe ich leicht verlegen hervor. „Ähm, naja also wenn du mir deine Geschichte erzählst, solltest du vielleicht wissen, dass ich der schlimmste Bad Boy der Stadt bin..." Na toll, warum hab ich immer das Glück, diese Deppen zu treffen?!? Will nur das Schicksal irgendwas sagen? „Oh...Dann verstehe ich erst recht nicht, warum es dich interessiert, dass ich geweint habe." Ich schaue auf den hochinteressanten Kies und würde am liebsten einfach gehen. „Ich bin vielleicht ein Bad Boy, aber erstens würde ich niemals ein Mädchen verletzen, und zweitens, tust du mir leid." Ich kann ihn nicht anschauen, ich weiß ja eh, warum er wirklich hier ist, er will nur das eine wie alle Bad Boys... Ich weiß nicht warum, aber ich erzähle ihm trotzdem alles. Angefangen bei meinem Abiball, dann die geplante USA Reise, und letztendlich von Bens beziehungsweise meiner Vorgeschichte. Nur den unschönen Teil, der nach den Beleidigungen noch passiert ist und das ritzen lasse ich weg. Darüber kann ich nicht reden. Dave hört mir die ganz Zeit über aufmerksam zu, schaut mich nur traurig an und versucht auch nicht, mir näher zu kommen. Nachdem ich geendet habe und wieder in Tränen versinke, hebt Dave seine Arme zu einer Umarmung, sieht mich an und fragt: „Darf ich?" Ich nicke leicht und Dave zieht mich in eine herzliche Umarmung die ich zögernd erwidere.
Bei der Umarmung fällt mir die Rasierklinge aus der Hand, die ich dort versteckt hatte. Ich bücke mich schnell um sie aufzuheben, sodass Dave nichts davon merkt. Zu spät... „Was ist das?" Ich lasse die Rasierklinge in meinem Rucksack verschwinden, drehe mich zu Dave um und bringe ein gestottertes „Nichts" hervor. Er sieht mich nur fragend an, sagt aber nichts.„Ich muss dann mal gehen." Ich kann jetzt einfach nicht länger hier bleiben, er könnte zu viel erfahren. „Wo musst du denn hin?" Ja Mist... wo muss ich denn hin? „Komm schon, ich weiß dass du nirgends hin musst, du hast mir vorhin selbst erzählt, dass du mit deinen Eltern und deinem Freund Streit hast." „Ich muss zu einer Freundin", sage ich schnell, vielleicht zu schnell. Vor allem weil ich keine Freundin habe... ich war schon immer ein Einzelgänger, das hat mich auch nie gestört, nur jetzt weiß ich einfach nicht wohin. „Ok, dann bring ich dich zu dieser Freundin", bringt Dave mit einem Strahlen hervor. „Äh, also... das geht nicht... weil,...", ja warum eigentlich, jetzt brauche ich eine gute Ausrede... „Also, warum?" Ich schaue beschämt auf den Boden: „Weil es keine Freundin gibt, zu der ich gehe..." Als ich von ihm keine Reaktion bekomme, fühle ich mich noch unbehaglicher. Doch dann spüre ich seinen Arm um meine Hüfte. „Dann kommst du mit zu mir." Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. Aber ich weiß nicht so recht... ich meine ich kenne ihn kaum, noch dazu ist er ein Bad Boy, das hat er mir ja selbst gesagt... Doch schließlich gebe ich nach, ich meine besser wie im Park auf einer Bank oder so. Wir laufen neben einander her, Daves Arm immer noch um meine Hüfte. In der Gegend hier sieht alles ganz anders aus, die Grundstücke sind größer, oft hinter Hecken versteckt und auch die Häuser, naja eigentlich Villen sind viel größer als wie ich es gewohnt bin. Schließlich bleiben wir vor einem schmiedeeisernen Tor stehen. In einer verschnörkelten Schrift ist der Familien Name hineingearbeitet. Dave bleibt stehen, drückt auf die Klingel und wartet auf das Surren des Tors. Was ich dann sehe verschlägt mir einfach nur den Atem...
__________________________
So ich hab's mal wieder geschafft einen Teil fertig zu bekommen.
Ich hoffe natürlich wieder dass es euch gefällt, und würde mich über Kommentare und Votes freuen. Ich wollte euch nur noch sagen, dass ich keine Bilder von irgendwelchen Personen oder so anfügen werde, da ich mir einfach gerne selbst eine Vorstellung von etwas mache, und diese Möglichkeit keinem nehmen will :).
DU LIEST GERADE
Wer bin ich? #Wattys2016
Teen FictionMiras Welt bricht zusammen, warum sind ihre Eltern so gegen die Pläne, die sie und ihr Freund haben? Sie versteht das alles einfach nicht... Und was sie dann erfährt, hätte sie niemals erwartet...