Wenn es falsch ist dich zu lieben

Kapitel 9

~ teil 9
Mariellas Sicht:
Es war mittlerweile schon nach 23Uhr, Eileen und ich hatten noch eine Ewigkeit gequatscht und ich hatte entschieden, Michelle frühstens morgen zu antworten, da ich sie nicht nerven wollte.
Ich beschloss schlafen zu gehen, denn morgen musste ich relativ früh aufstehen, weil ich mit meiner Mutter zum Brunchen verabredet war.
Glücklich kuschelte ich mich in mein Bett und dachte an die Worte die Michelle geschrieben hatte bis ich eingeschlafen war.

Mein Morgen begann durch das Klingeln meines Weckers, dem ich erstmal befahl in 10Minuten nochmal zu klingeln. Verwirrt rieb ich mir meine Augen, als ich eine Szene in meinem Kopf hatte. Mein Traum. Wie sollte es auch anders sein, hatte ich nämlich von Michelle geträumt, ich wusste nur noch Bruchstücke, aber in Erinnerung hatte ich den Satz von ihr " Du hast einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. "
Kopfschüttelnd stand ich auf. " Mensch Mariella, solangsam reichts mal, diese Frau macht dich noch verrückt " dachte ich mir.
Schnell sprang ich unter die Dusche, zog mich an und schminkte mich leicht.
Um 10:15Uhr verließ ich meine Wohnung um zum Cafe zu fahren, wo ich meine Mutter treffen wollte.

Michelles Sicht:
Mariella hatte gestern nicht mehr geantwortet. Ich konnte es irgendwo gut verstehen, ich glaube an ihrer Stelle hätte ich mich nichtmal getraut überhaupt eine Nachricht zu senden, trotzdem fand ich es irgendwie schade.
"Was sie wohl gerade macht?" fragte ich mich selber, verwarf den Gedanken jedoch direkt wieder, denn eigentlich hatte ich gerade überhaupt keine Zeit über sowas nachzudenken. Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass es schon relativ spät war und ich mich beeilen musste, wenn ich noch pünktlich zu meiner ältesten Tochter Cèline kommen wollte. Diese hatte eine Überraschung für mich geplant, weshalb ich sie gegen 10:30 in der Stadt treffen sollte.

Mariellas Sicht:
Als ich am Cafe ankam, wartete meiner Mum schon auf mich und begrüßte mich mit einer Umarmung.
" Na Kleine, alles gut bei dir?"
"Mama, deine Kleine ist schon 20, lachte ich. " mir gehts gut und dir?"
Wir unterhielten uns noch ein paar Minuten, bis wir zum Büffet gingen um uns die Teller vollzumachen.
Gerade als wir wieder an unserem Platz saßen und ich in mein Brötchen beißen wollte, hörte ich eine mir nur zugut bekannte Stimme. Zuerst dachte ich es sei Einbildung oder Wunschdenken, doch als ich mein Blick zur Tür richtete, fiel mir beinahe mein Brötchen aus der Hand. Da stand Michelle mit einem jüngeren Mädchen, was sicher ihre Tochter war.
" Mariella, was starrst du denn so apathisch?" erstaunt wedelte meine Mutter vor meinem Gesicht herum und schaute mich halb zweifelnd, halb belustigt an.
"Ähm ich habe nur wen gesehen, nicht so wichtig" erwiderte ich und versuchte mich auf mein Essen zu konzentrieren, was mir eher mäßig gelang. Sobald meine Mutter mich nicht ansah, schaute ich wieder nach vorne Richtung Tür, denn Michelle stand da immernoch, sie schien die Bedienung des Cafes wohl zu kennen.
Gerade in dem Moment als ich dabei war sie von oben bis unten anzuschmachten, drehte sie sich um und schaute genau in meine Augen.

Michelles Sicht:
"War das jetzt Zufall oder Schicksal?" war mein erster Gedanke, gefolgt von "Wieso schlägt mein Herz schneller?" als ich Mariella da sitzen sah.
Ich versuchte meine Fassung zu wahren, es kam mir lächerlich vor, dass sie mich so aus der Bahn werfen konnte mit ihrer bloßen Anwesenheit.
Ich starrte sie immernoch mit großen Augen an und sie schien auch nicht den Anschein zu machen, wie wenn sie zu was anderem fähig wäre, als zurückzustarren.
So langsam merkte ich, wie meine Tochter auf mein seltsames Verhalten aufmerksam wurde und auch die Frau neben Mariella schien diese was zu fragen.
Ich versuchte die Situation zu retten, indem ich mich räusperte und mich vorstellte " Mariella, was ein schöner Zufall! Freut mich dich zu sehen. Sie müssen sicher ihre Mutter sein oder?"
Bei der eben Angesprochenen schien scheinbar genau in dem Moment der Groschen zu fallen denn sie schaute mich begeistert an. " Natürlich, jetzt erkenne ich sie. Sie sind Michelle, nicht wahr? Meine Tochter liebt ihre Musik und hat mir schon so viel von ihnen erzählt, natürlich nur Gutes...."
Während ihre Mutter aufgeregt losquatschte, bemerkte ich wie Mariella mit jedem Wort röter wurde und mit Sicherheit dafür betete, dass ihre Mutter damit aufhören würde. Ich jedoch fand die Story echt niedlich.