Kapitel 4

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Ich sprang auf. Das Blut rauschte in meinen Ohren. Was sollte ich tun? Panik flammte in mir auf. " Mama!!!" brüllte ich und rüttelte an ihrem Pelz. "Hilfe! Da ist ein Monster!" Mutter war sofort auf den Beinen. Entsetzt starrte sie in die Richtung wo man die Augen des Monsters sehen konnte. " Ich habe es geahnt", flüsterte sie wohl mehr zu sich selbst. Ich hörte es aber trotzdem. "Mama!", kreischte ich, "Was ist los? Was ist das?" Langsam verwandelte meine Panik sich in pures Entsetzen. Gerin und Soma waren von meinem Geschrei auch wach geworden. Sie schienen genau so viel Angst zu haben wie ich. Das leise Geräusch das mich geweckt hatte war zu einem lauten Dröhnen herangewachsen.

Endlich erwachte Mutter aus ihrer Starre. "Lauft weg!",kreischte sie und rannte davon,"Lauft so schnell ihr könnt!" Soma, Gerin und ich folgten ihr sofort.

Ich weiß nicht mehr wie lange die Jagd durch den Wald dauerte. Vor mir liefen Mutter und Soma, hinter mir keuchte Gerin und uns dicht auf den Fersen folgte das Monster. Röhrend und fauchend bahnte es sich seinen Weg durch den Wald. Äste knackten ganze Bäume und Büsche knickten um oder wurden plattgewalzt. Plötzlich hörte ich Gerin nicht mehr hinter mir keuchen. Trotz des Monsters wirbelte ich herum . Gerin lag am Waldboden und keuchte. Er konnte einfach nicht mehr . "Gerin!", rief ich wir müssen weiter. "Es geht nicht", keuchte er. Er war von uns schon immer der schlechteste Renner gewesen. Es musste gehen! Ich packte ihn am Nackenfell und versuchte ihn weiter in den Wald zu zerren. Das Monster kam immer näher. Ich zerrte noch heftiger aber ich war nicht schnell genug . Ich hatte es fast geschafft als das Monster uns erreichte. Gerin schrie auf und ein hässliched knacken wie von gebrochenen Knochen ertönte , dann war das Monster an uns vorbei. Sein Röhren verschwand in der Ferne und es wurde still. Totenstill. "Gerin?", flüsterte ich. Als Antwort kam nur ein leises Wimmern.

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