Kapitel 7

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Wir liefen durch den Wald, der kein Wald mehr war. Nur die Stümpfe erinnerten noch an die Bäume, hier und da lag ein Stamm. Die Pelzlosen hatten mit ihren Rauchspuckern alles zerstört. Je näher wir der Stadt kamen, desto größer wurde die Zerstörung. Ich wusste nicht mehr genau, wie lange wir unterwegs waren. Es war weit und breit nichts auf der mit Baumleichen übersäten Ebene zu sehen. Nur einmal waren wir einem Rauchspucker begegnet . Wir hatten ihn noch rechtzeitig bemerkt und uns hinter einem Baumstamm versteckt. Er war vorbeigetuckert ohne uns zu bemerken.

Der Mond war wohl mehr als achtmal aufgegangen als im letzten Schein der Abendsonne eine dunkle Siluette am Horizont auftauchte. Mutter hielt kurz an und deutete mit der Nase in die richtung des Schattens :"Wir sind da.Das ist die Stadt, das zuhause der Pelzlosen und .....bald auch unser zuhause." Sie hatte nicht ganz recht. Es war schon dunkel als wir die Stadt erreichten. Sie war riesig und hell erleuchtet und überall rasten Rauchspucker herum. Es sah sehr bedrohlich aus! Gerin dachte anscheinend das gleiche. "Und das soll wirklich sicherer als im wald sein?", fragte er. Mutter schnippte nur wortlos mit dem Schwanz und rannte dann die Senke hinunter. Soma, Gerin und ich folgten ihr. Mutter führte uns um die Stadt herum zu einem Teil der nicht so belebt und hell erleuchtet war. Sie lief zielsicher  zwischen den seltsamen Bauen der Pelzlosen hindurch. Alles war dunkel und still und das machte mir fasst noch mehr Angst als  der helle laute Teil der Stadt. Ich hatte das gefühl in jeder ecke lauere etwas auf mich. Gerin und Soma schienen sich auch nicht wohler zu fühlen. Endlich hielt Mutter vor einem besonders großen Bau an. Dann trat sie zielstrebig durch den dunklen eingang ins Innere des Baues. Wir folgten ihr zögernd.

Die Decke des Baues war eingestürzt und man konnte jetzt in den Sternenhimmel schauen. Die Sterne beleuchteten den Bau nur schwach aber sie reichten doch um den Kater zu erkennen der in der Mitte des Baues saß. Er war groß, massig und hatte hellbraunes Fell. Die blassgelben Augen, mit denen er Mutter musterte erinnerten mich stark an Somas Augen. "Sirina", die Worte des Katers klangen wie eine Feststellung. "Ruagon" Mutter kland sichtlich nervös. Woher kannte der fremde Kater ihren Namen? Er musste zu den Katzen gehören die Mutter aufgenommen hatten, als sie zum ersten Mal in die Stadt gekommen war. "Ich wusste das du zurück kommen würdest. Wir alle wussten es.",sagte Ruagon und warf einen Blick herum. Auch ich schaute mich um. Viele Augenpaare schauten zurück. Überall um uns waren Katzen! Ich bekam Angst. "Es ist nicht so wie du denkst ! Unser wald wurde ...", began Mutter. Da löste sich ein schwarzer Kater aus den Schatten und sprang auf Mutter zu. "Das ist doch alles egal! Hauptsache du bist hier!", rief er und rieb seine an Mutters Schnauze. "Nukas! Es ist schön seinen Bruder wiederzusehen!", schnurrte Mutter. Ihr Bruder! Neugierig betrachteten Soma, Gerin und ich unseren Onkel. "Sie darf doch bleiben oder?", fragte Nukas. "Natürlich ", schnurrte Ruagon und die anderen stimmten mit ein. Ich war erleichtert :Wir durften also bleiben. "Und jetzt könntest du uns deine begleiter vorstellen", meinte Ruagon. Er schien bis jetzt nur auf Mutter geachtet zu haben."Das sind meine Jungen", sagte Mutter, "Gerin, Soma und...", sie zögerte,"Sichelmond." Die Augen der Katzen wanderten über Gerin und Soma und blieben an mir hängen.

Alle starrten mich an. Plötzlich war es totenstill. "Du willst doch nicht wirklich behaupten, das da ist dein Junges!", fauchte ein großer, weißer Kater. Auch Ruagon starrte mich an. "Sirina", miaute er ganz leise,"Was hast du dabei gedacht?" Mutter wirkte auf einmal ganz klein. "Ich habe sie im Winter gefunden. Sie war so klein, so harmlos, so...Und da habe ich gedacht..." Ich verstand das alles nicht. Wovon redeten sie? "Du hast überhaupt nicht gedacht ", fauchte Ruagon. Er wendete sich an mich: "Du bist keine Katze Sichelmond. Du..." " Ich bin eine Katze!", fauchte ich. Ruagon musterte mich mit seinen gelben Augen. "Komm mit", miaute er.

Ich folgte ihm nach draussen. Mitten auf dem Weg war eine Pfütze. "Schau da hinein", befahl Ruagon. In der Pfütze spiegelten sich der Sichelmond der am Himmel stand und... ich. Und plötzlich verstand ich warum sich der Pelzlose im alten Wald, der alte graue Kater bei den Baumstümpfen und auch die Katzen hier sich so seltsam benommen hatten. Ich verstand warum ich stärker war als Gerin und warum meine Pfoten größer waren als seine. Meine ganze, bisherige Welt zerbrach an einem Wort:

                  Ich bin ein

                  PELZLOSER

Ich glaube es wird jetzt wirklich einmal zeit, dass ich danke sage, an alle die dieses Buch lesen!

Ehrlich gesagt habe ich nicht gedacht dass das überhaupt jemand anschaut! Also Danke und ein herzliches Miau an alle174 Leute die hoffentlich noch weiter lesen werden!

            Eure Miaumau

SichelmondkatzeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt