Wahre Freundschaft

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Als Karin am nächsten Morgen aufwachte, hörte sie Geräusche aus der Küche. Oh nein. dachte sie nur. Sofort sprang Karin aus dem Bett und rannte runter. ,,Flo!" rief sie. ,,Ich hab dir doch tausend mal gesagt, du sollst nicht in meine Küche gehen. Hast du schon vergessen, was mit der Küche auf der Basis passiert ist? Kannst froh sein, dass Max letzte Woche in Urlaub war." Der angesprochene drehte sich um und sah schuldbewusst drein. ,,Sorry." Dann sah er sie besorgt an. ,,Hast du heute Nacht überhaupt geschlafen?" fragte er nach. ,,Naja, so ungefähr eine Stunde."antwortete Karin. ,,Ich geh jetzt ins Bad. Und lass bitte meine Küche ganz." fügte sie noch hinzu,bevor sie ins Bad verschwand.

Kurze Zeit später saßen sie zusammen am Küchentisch und Flo konnte es natürlich mal wieder nicht abwarten und aß so viel er konnte. Karin hingegen bis nur einmal von ihrem Brot ab und schaute dann bedeutungslos aus dem Fenster. Flo war währendes sehr besorgt. So kannte er seine beste Freundin gar nicht, abgesehen davon hatte er sie noch nie so traurig und niedergeschlagen erlebt. Irgendwas stimmte da ganz und gar nicht und es machte ihn völlig wuschig das er nicht wusste was und er daher nicht gezielt etwas unternehmen konnte was sie wieder fröhlicher machte. ,,Willst du nichts essen?"fragte er. ,,Hab keinen Hunger."antwortete Karin. Dann sah sie auf die Uhr. ,,Wir sollten los, sonst kommen wir zu spät. Außerdem musst du ja noch den Einkaufswagen zurück bringen."sagte sie dann und stand auf.

Zur selben Zeit,während Flo den Einkaufswagen zurüch brachte und Karin sich schon mal auf den Weg zur Basis machte, saßen Thomas, Michael und Dirk auch gerade beim Frühstück. Sie hatten sich erstmal in einer Pension einquartiert um nachzudenken wie sie den anderen denn jetzt gegenüber treten sollen. Abgesehen davon, wollten sie die arme Karin dann doch nicht so erschrecken, wenn sie auf einmal vor der Tür gestanden hätten. ,,Vielleicht sind Biggi und Enrico ja in Urlaub."überlegte Thomas, da sie im Moment darüber sprachen, wer wohl der Sanitäter und die Pilotin waren. ,,Also ich finde die haben eigentlich sehr vertraut und eingespielt miteinander gewirkt. Nicht so, wie mit Vertretungen."fand Dirk. Thomas nickte nachdenklich. Vor allem Karins Kommentar mit dem schon wieder hatte den Piloten zum überlegen gebracht. Dass konnte ja eigentlich nur bedeuten dass sie ihn schon länger kennen musste, zumindest länger wie eine Vertretung. ,,Irgendwas wissen wir nicht."stellte er fest. Die Begegnung mit der B-Crew in der Marienklinik hatte die drei ganz schon aus der Bahn geworfen. Vor allem Michael, denn dem wurde dadurch nur noch mehr klar wie sehr er seine Karin doch vermisste. Er würde so gerne einfach zu ihr gehen, sie in den Arm nehmen, küssen und ihr sagen wie sehr er sie liebte. Aber er wusste auch dass das nicht so einfach ging. ,,Wir könnten ja mal auf der Basis anrufen. So mit verstellter Stimme, damit niemand weiß, das wir es sind."schlug Dirk dann vor. ,,Die Idee hätte von mir kommen können. Das machen wir gleich nach dem Frühstück."beschloss Thomas.

Auf der Basis im AR waren inzwischen Max und Gina. Max, weil er ja das Baby überprüfen musste und weil er sowieso immer da war. Gina, weil sie auf ihren Dienstbeginn wartete, obwohl sie eigentlich mit ihren Gedanken noch mehr bei Mark und dem was gestern passiert und natürlich der wunderbaren Nacht danach war. Karin war inzwischen auch schon da, zog sich allerdings noch in der Umkleide um. Und so fehlte eigentlich nur noch Flo. Der traf dann auch mit zwei minutiger Verspätungen auf der Basis ein. So waren kurze Zeit später alle im AR versammelt, wobei Max mit Gina und Flo am Tisch saß und Karin sich aufs Sofa gelegt hatte um wenigstens noch etwas schlaf zu bekommen. ,,Hast du heut Nacht eigentlich gschlafen?"fragte Max sie. ,,So ne Stunde und du bist heute schon der zweite der mich das fragt."antwortete Karin schon leicht genervt. ,,Willst du wirklich nichts essen?"fragte Flo dann weiter. ,,Nein!"fuhr sie ihren Sanitäter an. ,,Sorry."fügte sie noch hinzu. Sie wusste ja dass er es nur gut meinte. Flo ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken und versuchte es weiter. ,,Sie wird schon wissen wenn sie was will."mischte sich Gina ein. Und so fingen die beiden an zu streiten. Da klingelte das Telefon. Max ging hin und nahm ab. ,,Medicopter 117, Max spricht. Was kann ich für sie dun?"Am anderen Ende der Leitung war Thomas, der sein Handy auf laut gestellte hatte, damit Michael und Dirk mithören konnten. ,,Eigentlich wollte ich dem Mechaniker ein paar Fragen bezüglich der Technik ihres Helikopters stellen, aber vielleicht sollten Sie sich erst einmal um diesen Streit kümmern."sagte Thomas mit verstellter Stimme und gespielt unwissend das er ja den Mechaniker schon am Telefon hatte. ,,Ich bin der Mechaniker und vielleicht hom sie recht."entgegnete Max der Thomas wirklich nicht erkannte. Doch bevor er irgendwas machen konnte, kümmerte sich jemand anderes darum das der Streit aufhörte. Karin hatte inzwischen nämlich wirklich genug von dem rum geschreie. ,,RUHE!"schrie sie und sofort waren Flo und Gina still und sahen sie an. ,,So gatz natürlich au."bemerkte Max. Karin stand inzwischen auf und kurz bevor sie den Raum verlassen konnte hielt Max sie auf. ,,Un wo willst du jez hi?"fragte er. ,,Raus."antwortete sie und ging dann einfach an ihm vorbei. Gerade als sich Max dann wieder dem Telefon widmen wollte kam Peter rein gestürmt. ,,Wo is Karin?"fragte er. ,,Draußen."sagte Max. Peter nickte und stürmte dann raus. ,,Wos is hier eigentlich los?"fragte Max sich selbst. Flo fragte währenddessen Gina wie es gestern noch war und Max widmete sich dann doch endlich, wenn auch mehr als verwirrt, dem Telefon.

Peter hatte Karin inzwischen gefunden und setze sich neben sie ihn den Schnee. ,,Du vermisst ihn oder?"fragte er vorsichtig und Karin nickte langsam ohne ihn dabei anzusehen. Peter reichte ihr wortlos ein Taschentuch, da er merkte das sie weinte und nahm sie in den Arm. ,,Es wird alles wieder gut. Michael wird bestimmt irgendwann wieder zurück kommen. Dieses Schwein Limov wird schließlich nicht ewig leben und außerdem müssen wir auch mal Glück haben." ,,Danke"sagte Karin. ,,Und auch dafür das du gestern nichts verraten hast." Peter lächelte sie an. ,,Dafür sind Freunde doch da." ,,Du bist wirklich ein wahrer Freund."entgegnete Karin mit einem leichten Lächeln.

Thomas hatte Max noch ein paar Fragen gestellt und das Gespräch dann beendet. ,,Max war ja völlig verwirrt."stellte Thomas fest. ,,Naja, ich wäre da auch verwirrt. sagte Dirk. Dann ging der Junge aus dem Zimmer und ließ somit Thomas mit seinem Vater allein. ,,Was ist den los, Michael?"fragte Thomas und setzte sich neben seinen besten Freund aufs Bett. ,,Naja,"trukste der herum, aber Thomas hatte schon längst erkannt was los war. ,,Du vermisst Karin, oder?" ,,Ja"antwortete Michael. ,,Jey, das wird wieder. Du wirst sehen, sie wird sich riesig freuen."sagte Thomas einfühlsam. ,,Danke Thomas." ,,Wofür sind Freunde denn da?" ,,Du bist echt ein wahrer Freund."entgegnete Michael

Medicopter 117 - Weihnachten mit ÜberraschungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt