Kapitel 6

80 7 0
                                    

„Jetzt komm doch endlich! Ich weiß du möchtest es nicht Wissen aber wir müssen jetzt los, wenn wir nicht zu spät kommen wollen. Also schwing deinen Hintern jetzt hoch, wir gehen jetzt und keine Widerrede" sagt Julia energisch und baut sich vor mir auf.

Sie hat schon Recht, jedoch kann ich es immer noch nicht wahrnehmen. Ich seufze, denn erstens habe ich keine Chancen gegen Julia und zweitens gebe ich ihr Vollkommen Recht.

Ich stehe auf und Blicke in die Richtung, in der Julia steht und sehe ihr aufmunterndes Lächeln. „Beeilen wir uns lieber, wir könnten es noch rechtzeitig schaffen", antworte ich.

Sie jedoch nickt nur erleichternd und nimmt vorsichtig meine Hand. Bevor wir gehen, ziehen wir uns noch kurz eine dünne Jacke über und verlassen gemeinsam unsere Wohnung.

Doch weit kommen wir nicht, denn im Treppenhaus treffen wir auf Taylor, der mich leicht anlächelt, das jedoch nur dazu führt das ich mich komplett verkrampfe. Was macht er hier? Ich möchte ihn doch nicht sehen! Ich bin total verängstigt, denn ich weis nicht was jetzt auf mich zukommen wird.

„Ich warte unten auf dich", flüstert mir Julia zu und streichelt gleichzeitig meinen Rücken. Danach geht sie die Treppen runter und ich blicke ihr nach bis sie aus meinem Blickfeld verschwindet.

Da ich seinen Blick lieber meiden möchte, schaue ich auf meine ausgelatschten schwarzen Chucks, die ich in diesem Moment sehr interessant finde.

Das dauert aber nicht lange an, denn ich spüre ich eine große Hand, die mein Kinn vorsichtig anhebt bis ich in intensiv strahlende blaue Augen blicke. Diese Augen hauen mich jedes Mal von vorne wieder um, denn ich verliere mich jedes Mal dabei. Stellt euch das Blau vor, wie das Meer in der Karibik. Einfach einmalig schön.

Dieses ganze Bild wird jedoch unterbrochen, weil seine Augen nicht glänzen wie sonst immer. Dabei bemerke ich auch, dass er mich besorgt mustert.

„Wieso reagierst du nicht mehr auf meine Anrufe oder meine Nachrichten? Habe ich dich durch irgendwas enttäuscht oder habe ich was falsch gemacht? Denn wenn es so ist, dann war es nicht meine Absicht dich in irgendeiner Weise zu verärgern. Das musst du mir glauben.", sagt Taylor verzweifelnd und fährt sich nervös durch seine Haare.

Ich nehme seine Hand und streiche behutsam darüber und antworte ihm:„ Du hast auf keine Fall was falsch gemacht, doch es ist an der Zeit das Ganze mit uns zu beenden. Es ist für uns beide besser. Du siehst es vielleicht nicht, aber jeder muss seinen eigenen Weg gehen und seine eigene Zukunft gestalten. Sowas wie eine rein sexuelle Beziehung ist nichts mehr für mich. Ich möchte neue Wege gehen."

Diese Antwort hat mich einiges Gefordert, denn es war auf keinen Fall leicht es zu sagen. Es hat innerlich mein Herz zerbrochen, doch es war das richtige. Bevor einer von uns beiden noch was sagen konnte, stiegen mir bereits die Tränen in die Augen. Ohne ein weiteres Wort löse ich mich von Taylor und laufe die Treppen hinunter.

Ich bin mir nicht sicher ob ich seine Stimme noch gehört habe oder es nur Einbildung war, denn durch mein schluchzten habe ich es nicht wahrgenommen. Aus dem Badboy wurde gerade ein ganz schüchterner Junge, das ich wahrscheinlich unter anderen Umständen total süß gefunden hätte.

After youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt