Kapitel 8

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Lena lachte beherzt auf und ihre Wangen färbten sich leicht rot, da Benjamin ihr tatsächlich ein Kompliment gemacht hatte, welches sie in Verlegenheit brachte. In dem Moment als sie sich näher kamen ertönte der Namen des Mannes und er stöhnte genervt auf. Mit einem "Sorry" huschte er schnell nach drinnen. Es war Thomas der ihn nur etwas fragen wollte. Hätte er nicht einfach kurz rauskommen können? Dabei war die Frage ziemlich simpel, weil sie sich auf sein Lieblingsspiel bezog. Von dem Gefragten kam die Antwort in einem leicht genervten Ton, was Sophie wissen ließ, dass er lieber wieder nach draußen auf den Balkon wollte. In der Zwischenzeit kam auch Lena wieder und schloss die Tür hinter sich. Jetzt war es doch nicht mehr so wichtig nach draußen an die frische Luft zu kommen. Tatjana und Dominik hatten sich nach einigen Minuten wieder im, noch nicht fertigen, Wohnzimmer eingefunden. Gerademal das Sofa war aufgebaut und stand in der Mitte des Raumes, damit die Wände richtig trocknen konnten. Zudem haben die Frauen aus ihren Elternhäusern beziehungsweise Wohnungen noch Holzstühle mitgebracht, die nur noch nach einem passenden Tisch verlangten. Tatjana nahm neben Celine ihren Platz ein und Dominik machte es sich ebenfalls gemütlich. Demnächst müssten sie sich um das ganze andere Zeug kümmern, den das möchte schließlich auch erledigt werden. Jede von ihnen hatte sich vorgenommen einen Beruf in Köln suchen und dabei konnten die Vorstellungen der Mädchen nicht unterschiedlicher sein. Es stand noch so vieles offen, aber tatkräftige Unterstützung hatten sie ja bereits, wenn es noch was zum Tragen oder auch zum Aufbauen gab.

Später als die Männer gegangen waren, diesmal früher als am Tag zuvor, setzten sich die Mädchen zusammen und entschlossen sich noch ein wenig zu unterhalten und zu planen. Aus den ehemaligen Zimmern von ihnen war fast alles hier in der Wohnung und an Sonstigen benötigten Sachen auch. Auf ihrer Checkliste stand nun:

Ausschau nach Jobs halten & bei möglichen Stellen Bewerbung schreiben
restliche Möbel aufbauen
Baumarkt und/oder Ikea

Sophie wippte mit dem Kugelschreiber hin und her und dachte nach was sie noch auf den Zettel schreiben könnte. Die Kücheneinrichtung war komplett vom letzten Mieter noch übernommen. Bei den Zimmern müssten sie nochmals durchschauen, auf jeden Fall würde es noch ein bisschen dauern bis sie alles fertig hatten und ihr Leben hier beginnen konnten. Auch die Geldeinteilung musste noch geregelt werden sowie der Ablauf des nächsten Tages, wobei sie da ersteinmal einkaufen wollten, damit zumindest etwas Essbares sich im Kühlschrank befand. Zum bereits vierten Mal klingelte es und Tatjana war die Erste und Einzige die zur Tür rannte. Es waren allerdings nur ihre neuen Nachbarn, die sich vorstellen wollten sogar ein kleines Willkommensgeschenk  übergaben. Mit einem Danke verabschiedete sie sich und kam mit dem kleinen Körbchen zurück. Es war ein Kochbuch mit einer, zum Cover des Buches passenden, Schleife dekoriert. Nützlich war es für die vier auf jeden Fall, denn wer sagt zu leckeren Essen schon Nein. "Wer möchte morgen den  Einkauf  übernehmen?" fragte Celine in die Runde und schon hoben zwei Freiwillige die Hände. Ein weiteres Problem bahnte sich bereits an. Wie sollten sie mit Einkaufstüten zurück nach Hause gelangen ohne sich beim Tragen abzumühen. Die Lösung lag klar auf der Hand. Womöglich waren die sie für die erste Zeit auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen bis sich etwas gefunden hatte. Es wurde der gemeinsame Einkauf in einem, laut Google Maps, naheliegenden Supermarkt für den morgigen Tag geplant und eine Einkaufsliste geschrieben. Gegen 22 Uhr fielen dann allesamt in ihre nun endlich fertig aufgebauten Betten, nicht einmal Tatjana, die sonst immer noch wach blieb, fielen die Augen zu. Celine dagegen lag noch lange wach und dachte nach wo sie sich am Besten bewerben könnte und wie sie das Ganze regeln würde als plötzlich der Nachrichtenton ihres Smartphones sich bemerkbar machte und ihre Aufmerksamkeit verlangte. Doch auf das hatte sie gar keine Lust, auch wenn es ein Elternteil gewesen wäre.

Ausgeschlafen betraten zwei Freundinnen fast zeitgleich die Küche. Ihnen fehlte immer noch ein Tisch, weswegen ihre Mahlzeiten auch hauptsächlich auf der Couch eingenommen wurden. So auch das kleine Frühstück, aber sonst sah es noch relativ karg aus. Es gab keinen Fernseher, aber der war auch nicht so dringend nötig wie man dachte. An den mangelnden Lebensmittel machte es sich bemerkbar als eine von ihnen den Blick in den Kühlschrank wagte, man könnte meinen, dass da drin Wüste herrscht und diese Trockengebüsche in Form von Bällen durch den Wind angetrieben sich bewegten. Mit einen kurzen Knall ging der Kühlschrank auch wieder zu und Tatjana ergriff das Wort: "Wird Zeit das wir einkaufen gehen denn etwas Ordentliches hätte ich auch gern in dem Lebensmittelvorrat," Lena stimmte ihr nur gähnend zu während sie nickte, wie gern sie jetzt ein richtig tolles Frühstück hätte. "Tatjana gib mir mal bitte das Kochbuch von gestern," murmelte sie verständlich und blätterte durch das Buch, nachdem es ihr gereicht wurde. "Oh Gott, da läuft einem ja richtig das Wasser im Mund zusammen," schnell war das Buch wieder geschlossen eh es ihr noch ein größeres Hungergefühl bereitete. Zum Frühstück gab es nur etwas Kleines was sich gerade finden ließ bevor sie sich am Vormittag zu zweit auf den Weg zum nächsten Supermarkt machten, um dort den ersten richtigen Einkauf zu tätigen.

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