Kapitel 21

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Sonntagmorgen kam schneller als erwartet. Lena und Celine machten sich nach dem Aufstehen daran, ihre Koffer und das Handgepäck auszuräumen. Das wenig später stattfindende Frühstück fiel etwas karg aus und begrenzte sich lediglich auf Cornflakes mit Milch. "Ich erinnere mich gerade wie meine Mutter damals gesagt hatte, dass ich nach dem Abitur in die Forschung gehen soll und gegen Vermüllung etwas erfinden soll," sie lachte kurz auf. "Davon hast du mir nie erzählt," entgegnete die Blauhaarige mit dem leeren Löffel in der Hand. "Du möchtest echt, dass ich dir das Ganze erzähle?" von ihrer Freundin erhielt sie nur ein zustimmendes Nicken und schon fing die Erzählerei an. "Du weißt ja bestimmt, dass ich mich damals sehr mit dem Thema >Plastikmüll in Meeren< beschäftigt habe. Dementsprechend habe ich mich dann halt intensiv mit dem auseinandergesetzt und meinen Eltern sogar einen Vortrag gehalten, um sie davon zu überzeugen unseren Plastikmüll zu reduzieren. Liebend gerne würde ich euch auch ein paar Alternativen vorstellen. Natürlich muss man das noch mit Tatjana und Sophie absprechen. Meine Mutter hat mich als einen kleinen Okö bezeichnet, allerdings war mir das egal, weil mir es nach wie vor wichtig ist etwas Gutes für den Planeten zu machen," die Andere zog beeindruckt ihre Mundwinkel nach unten. "Warum nicht? Ich hätte gar nichts dagegen," ein Lächeln huschte über Celines Lippen. Sie war bereits fertig mit ihrer Schüssel Cornflakes und wartete nun auf Lena. Kaum hatte das Frühstück beendet, machte die Braunhaarige sich daran das Geschirr abzuwaschen und abzutrocknen. Eine Viertelstunde betraten auch Tatjana und Sophie das Wohnzimmer. "Guten Morgen ihr beiden. Ich hoffe ihr habt gut geschlafen," murmelte die Älteste und zupfte sich an ihren Sachen herum. In den vergangenen Monaten hatten sie sich alle einen kleinen Job besorgt, um Geld in die Kasse zu bringen. Tatjana und Celine arbeiteten als Kellnerinen, Sophie hatte sich einen gutbezahlten Nebenjob als Verkäuferin gesucht und Lena kümmerte sich als Babysitterin um zwei Kinder. Um die Kleinen musste sie sich allerdings nur zweieinhalb Monate kümmern. Mit Beginn ihres dualen Studiums würde sie auch etwas Geld dazuverdienen, was sich als ziemlich praktisch erwies.

Währenddessen begannen die Anderen zu frühstücken und sich zu unterhalten, wobei sich Celine sich zu ihnen setzte. "Meine Lieben ich habe eine Idee," ihre Stimme war klar. Schnell überkreuzte sie ihre Beine bevor die Braunhaarige anfing zu sprechen.
Mitunter erklärte sie einige Dinge, bezogen auf das Thema Zero/Low Waste. Nach ein paar Nachfragen kamen sie schließlich zu einem Kompromiss, welches für alle annehm- und umsetzbar war. So wurde nun über die Anschaffung von Glas- und Edelstahlflaschen nachgedacht, die Plastiktüten mit einer ganzen Menge Stoffbeutel ersetzt und Ausschau nach einem möglichen Unverpackt-Laden gehalten. Tatjana hatte sich ihr Smartphone geschnappt und mithilfe von Google Maps einen in der Nähe gefunden. Mit dem Auto würden sie nur sechs Minuten von ihrem Standpunkt, der Virchowstraße, aus brauchen. Ein Versuch ist es ja immerhin wert, allerdings wird es etwas schwierig bei den zwei Fleischessern in ihrer Wohngemeinschaft. Zumindest konnte man da gut das einkaufen, was man im Allgemeinen braucht wie zum Beispiel Nudeln, Reis und vieles mehr. Mitte der nächsten Woche wollten sie den Laden mal besuchen und etwas durch das Sortiment stöbern.

Nach dem Frühstück teilten sich die Frauen auf und nahmen verschiedene Aktivitäten in Angriff. Lena machte sich daran mehr über ihren Studienplatz in Erfahrung zu bringen. Sie freute sich unheimlich sehr, dass sie endlich ihren Traum von dem Studium erfüllen kann und somit später ihren Wunschberuf ausüben kann. Sophie war auf der Suche nach einem guten Platz an der Kölner Universität. Sie wollte unbedingt Lehramt studieren mit den Fächern in Kunst und Englisch. Tatjana hatte am nächsten Morgen ihren ersten Arbeitstag in einer Praxis, welche sich nur zwanzig Minuten von ihrer Wohnung weg befand. Celine hatte sich als Mediengestalterin beworben und wartete nach wie vor auf positive Rückmeldungen der angeschriebenen Betriebe im näheren Umkreis. Darunter waren auch eins oder gar zwei große Unternehmen, die bereits ziemlich bekannt in der Branche sind. Hoffentlich würde sie bald Antworten bekommen und somit Klarheit über ihre berufliche Zukunft in Köln. An diesem Sonntag wollte keiner der Bewohnerinnen nach draußen gehen, zumal die Sonne sich von der besten Seite zeigte und die Menschen auf der Welt mit genügend Sonne versorgte.

Zum frühen Abend fanden sie sich alle auf dem Sofa zusammen um sich zu unterhalten und Neuigkeiten über Jobs austauschen. "Oh Sophie das ist ja genial, dann kannst du dich mit den Kindern rumquälen. Arbeiten erstellen, Unterricht vorbereiten und das Ganze am Ende noch korrigieren. Wir helfen, soweit wir können," die Frau lachte auf. Englisch hatte damals nicht zwingend zu Tatjanas Lieblingsfächern gehört. Allerdings könnte das auch von der extrem nervigen Englischlehrerin abhängig gewesen sein, welche sie unterrichtet hatte. "Ach übrigens bei meinem dualen Studium verdiene ich auch noch Geld dazu," warf Lena in den Raum um sehr geschickt das Thema zu wechseln. "Super Sache," kam es nur als Antwort von Sophie, die direkt neben ihr saß. Zudem fragte sie die Blauhaarige noch über das zukünftige Berufsfeld beziehungsweise über das anstehende Studium aus. Mit gerunzelter Stirn nickte sie nur. Scheinbar hatte Sophie eine Menge Respekt von den Berufen die Lena damit ausführen konnte.

"Ich hätte da mal eine Frage an euch," Sophie wurde leicht rot im Gesicht und sah auf ihre Hände. "Ihr hattet ja alle schon eine Verabredung und ich wollte nur nachfragen, ob ihr eventuell Ideen hättet für das, was ich machen könnte." Wie aus einer Pistole geschossen kam es von Tatjana nur: Escape Rooms. Mit ihrem älteren Bruder hatte sie damals schon so eine Art von 'Attraktion' besucht. "So können, nein, so musst du und dein Auserwählter gut zusammen arbeiten um den Räumen zu entkommen. Echt geniale Angelegenheit, die Köpfchen und Teamarbeit fordert." Von der gemütlichen Runde verabschiedete sich erst Celine mit den Worten: "Macht bitte wenigstens eins der Fenster auf sobald ihr dann später auch ins Bett geht." Nach einer weiteren halben Stunde wurde ihr Anliegen erfüllt und sich auf die Räume verteilt. Ausgehend von der Jüngsten erstreckte sich die Müdigkeit nach und nach und lies keine Kompromisse mehr ein, denn schließlich ist genug Schlaf wichtig.

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