DESICIONS, DESICIONS -Mike-

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"Wer ist das?" flüsterte Emily, immernoch schluchzend. "Wir sind komplett." 

Sam sprang auf. "Das muss Josh sein!" Ich packte sie am Handgelenk. "Mach nicht auf!" Mir war selber nicht klar, was ich fürchtete. Das war doch alles ein Witz. Trotzdem musste ich immer wieder an meine Wanderung durch das Sanatorium denken. 

Erstens, hatte ich dort hundertprozentig einen Typen gesehen. Er musste der Halter des Wolfes sein, mit dem ich mich angefreundet hatte. Er war dort gestanden, vorm Eingangsportal der Irrenanstalt, mit zwei großen grauen Wölfen, in einem Langen Mantel. 

Und dann waren da noch diese erschreckenden Hinweise auf... veränderte Menschen  gewesen. Ich hatte Zeitungsartikel und Berichte gefunden die von verschollenen Minenarbeitern erzählten, die im Jahre 1951 unter Tage gefangen gewesen waren. Man hatte sie erst nach drei Wochen retten können. Und danach schienen sie... anders gewesen zu sein. Kein Wunder, sie hatten dort unten ums überleben gekämpft, und es waren auch nur zwölf von dreißig wieder leben rausgekommen. 

Panisch dachte ich an die Bärenfalle zurück, die mich zwei meiner Finger gekostet hatte. Man hatte sie nicht gesehen, da war nur eine abgehackte Hand auf einem alten Op-Tisch gewesen, mit einen Metallstab aufgespießt, die mechanisch vor sich hinwackelte. Gott... wie hatte ich so naiv sein können? Sicher war es auch hier Josh gewesen, der die Geschichte mit den Bergarbeitern erfunden hatte. Aber wer war der Mann im schwarzen Mantel?

"Josh, Josh, Josh! Immer nur Josh! Kapier endlich, er hat eine von uns getötet! Er ist krank, Sam!" Sie wollte kontern, doch Chris fur dazwischen. "Stop jetzt! ich werde jezt die Tür öffnen. Mike?" Ich nickte, hob den Baseballschläger auf, und deckte Chris. Er richtete die Pistole auf die Tür. "Schieß dir nicht in' Fuß", bat ich matt. Er schnaubte. Der ganze Raum hielt die Luft an. Sogar Em hatte aufgehört zu schluchzen. Vorsichtig öffnete er. Und ließ die Pistole sinken.

Vor uns stand der Mann. Er war größer als wir, und machte einen kraftvollen Eindruck. Sein Gesicht war bedeckt von einer Schweißerbrille mit dunklen Gläsern und einem Tuch über seinem Mund. lediglich seine lange, krumme Nase war zu sehen. Er hatte rabenschwarzes Haar, zu einem Zopf gebunden und einen Flammenwerfer auf dem Rücken. In seiner Hand, eine Machete. "Chris! Erschieß ihn!" schrie ich. Doch Chris stolperte zurück, und der Kerl riss ihm die Waffe aus der Hand. 

"Okay, jetzt beruhigt sich jeder", knurrte er, stieß er uns beiseite, und polterte den Raum. Wir hatten garnicht die Möglichkeit, ihn aufzuhalten. "Mach die Tür zu, du Idiot!" Seine Stimme war rau und nicht akzentfrei. Ein Indianer. Chris gehorchte sofort, und warf die Tür zu. "Und jetzt geht ihr brav da rüber!" Der Eingeborene wies auf den Platz zwischen Kamin und Couch, und nahm Brille und Tuch ab. Er sah wettergegerbt aus, nicht älter als fünfzig. "na los, los! lasst mich sagen, was ich sagen wollte!" 

Wir gehorchten. Em und Sam traten neben mich. während Ash sich hinter Chris versteckte. Der Kerl ging vor und auf und ab. "Ich will euch sagen., womit ihr es hier auf dem Berg zutun habt!" Er starrte in die Flammen und schüttelte den Kopf. "Ihr hättet nicht zurückkommen sollen. Keine Ahnung, warum ihr wieder hier seid, nach dem letzten Jahr." 

"Meinen sie wegen Hannah und Beth?" fragte Sam aufgewühlt. "Ja!" rief Chris anklagend. "Vielleicht waren sie drin verwickelt!" "Oder verantwortlich", kam es von Ash. 

"Jetzt mal ganz langsam!" fuhr der Indianer dazwischen, und sah uns an. Sein Gesicht wurde nur zu Hälfte vom Schein des Feuers erhellt, was ihn furchteinflößend wirken ließ. "Ich mag es garnicht, das ihr Kids immer hier rauf auf meinem Berg kommt!"

"Ihr Berg?" fragte ich verächtlich. "Oh. Ich glaube den Washingtons wäre es neu, das zu hören!" Er lachte rau. "Nein. Gehören tut mir der Berg nicht, stimmt. Aber er gehört auch nicht den Washingtons!" Seine Stimme wurde leise und eindringlicher. "Dieser Berg... gehört nur dem Wendigo..."

Josh felt sadWhere stories live. Discover now