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Gemeinsam verließen wir die Pizzeria und eine Weile lang schwiegen wir. Wahrscheinlich wussten wir beide nicht was wir sagen sollten. Ich beobachtete wie Jimmy ein paar mal zu mir herüber schaute und ich musste mir ein Lachen unterdrücken, weil das ja schon irgendwie verdammt süß war. "Ist es noch weit?" fragte ich und unterbrach so die Stille, die langsam unangenehm geworden war. Jimmy schaute zu mir rüber und seine blauen Augen funkelten wie Sterne im Sonnenlicht. "Nein, keine Sorge!" meinte er und rundete seine Aussage mit einem zufriedenen Lächeln ab. Ich hatte dennoch das Gefühl das irgendetwas mit ihm nicht stimmte, er hatte sich auf dem Weg oft umgeschaut und wirkte nicht sehr entspannt. Dabei dachte ich mir allerdings erstmal nichts, vielleicht hatte er Probleme auf der Arbeit. "Wir müssen hier durch den kleinen Weg und dann sind wir schon fast da." erklärte Jimmy mir und gestikulierte dabei mit den Händen. "Gut, ich freue mich schon endlich wieder zuhause zu sein, ich bin einfach nur kaputt und ich habe noch so viele Fragen." sagte ich und bog in den kleinen Weg ein. "Ich freue mich auch für dich" antwortete er und begann etwas schneller zu laufen. "Das Haus mit den dunkel grünen Fenstern, das ist es." fügte er noch hinzu und zeigte auf das Haus vor uns. "Castiel?" eine tiefe, ernste Stimme riss uns beide aus unserer Freude und ich drehte mich erschrocken um. Vor uns standen zwei Männer im Anzug. "Castiel?" fragte ich verwirrt. "Da müssen sie sich vertan haben" meinte Jimmy. "Das glaube ich aber nicht!" entgegnete der andere Anzugträger. Ich trat einen Schritt zurück, denn das wurde mir ziemlich unheimlich. "Jimmy, komm lass uns weiter gehen!" forderte ich ihn auf und drehte mich um, damit ich weiter laufen konnte. Als ich mich jedoch wieder umdrehte waren sowohl die beiden fremden Männer im Anzug, als auch Jimmy verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt.

Castiel:
Ich hatte schon geahnt, dass es so kommen würde. Ich war viel zu leichtsinnig gewesen, viel zu lange weg. Was Rahel jetzt wohl denkt. Schlimm genug das sie ihr das überhaupt angetan haben und jetzt das? Sie wird sicher enttäuscht sein. "Tz Tz Tz Castiel. Hatte ich dich nicht darauf hingewiesen das du sie nicht besuchen solltest?" sagte Raphael mit ernster Stimme. Ich saß auf einem Stuhl vor seinem Schreibtisch und nickte nur als Bestätigung. "Wieso hältst du dich nicht an die Regeln?" wütend schlug er auf den Tisch, der vor ihm stand. "Ich wollte mich vergewissern ob es ihr gut geht, ich hatte keinen Falls vor die Regeln zu brechen, sie war nur so verloren. Das konnte ich nicht mit ansehen. Wir sind doch die Hirten..." Raphael kam um den Tisch herum und schlug mir ins Gesicht, es schmerzte sehr und meine Nase begann zu bluten, aber ich unterdrückte den Schmerz um nicht schwach zu wirken. "Du bist nur ein kleiner Engel Castiel. Du hast Befehle zu befolgen und Regeln zu beachten und sonst nichts." "Wir sind doch dazu geschaffen über die Menschen zu wachen und nachdem was ihr Rahel angetan habt ist sie nunmal auch ein Mensch" "Was wir ihr angetan haben?" Er zog sein Dolch hervor und legte ihn an meine Kehle. "Was wir ihr angetan haben? Weißt du nicht was sie uns angetan hat? Sie hat ihre gerechte Strafe erhalten und wenn du dich nicht langsam mal zurück nimmst, passiert dir das selbe. Wäre doch schade, da du eigentlich immer ein guter Soldat warst." Ich sagte nichts mehr, sonst hätte er mich wahrscheinlich direkt umgebracht. Langsam nahm Raphael seinen Englesdolch wieder weg von meinem Hals uns entfernte sich ein paar Schritte von mir. "Ich will für dich hoffen das du deine Lektion gelernt hast, du weißt das dieses kleine Gespräch sehr höflich war und was ich sonst noch für Methoden habe." Ehe ich mich versah war ich an einem anderen Ort. Ich lag am Boden und hustete. Mein Kopf tat weh und ich wusste nicht wie ich mich entscheiden sollte: Für die Menschen oder für die Engel.

Engelsträume (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt