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Rahel
Wild wälzte ich mich auf dem Sofa hin und her, denn ich war mitten in einem Traum gefangen den ich nicht verstand. Tausende Stimmen zischten durch meinen Kopf, doch ich verstand kein einziges Wort. Verschwommene Bilder und Erinnerungen flogen vor meinen Augen vorbei und immer wieder blitze und donnerte es. Das Rauschen von Regen dröhnte in meinen Ohren und ich riss völlig panisch die Augen auf und schoss sofort in die Senkrechte. Hektisch atmend schaute ich mich um und stellte fest das es wirklich wie aus Kübeln goss und anscheinend ein Gewitter Aufzug. "Das war nur ein Traum" murmelte ich, um mich selber zu beruhigen, denn dieser Traum wirkte unheimlich echt und irgendwie vertraut. Nun war ich noch verwirrter als ich es vorher schon war. Mein Kopf dröhnte und ich prüfend legte ich meine Hand auf meine Stirn, die nass vor Schweiß war. Ich wusste nicht einmal wie spät es war oder um welchen Tag es sich handelte. Natürlich schob ich das auf meine Gesundheit, warum sollte es mir sonst so gehen? Ich strampelt die Decke, die ich über mich gelegt hatte weg und stand auf, musste mich allerdings direkt abstützen, denn mir wurde direkt etwas schwindelig sodass ich beschloss mich im Bad erstmal ein wenig zu erfrischen. Schwankend lief ich ins Bad und stützte mich am Waschbecken ab. Man ich sah ja furchtbar aus! Was passierte nur mit mir? Ich drehte den Wasserhahn auf und ließ mir Wasser in die Hände laufen, das ich mir dann ins Gesicht patschte, um mich wenigstens ein wenig zu erfrischen und zu klarem Kopf zu kommen. Auf einmal donnerte es und ich zuckte kurz zusammen, denn das war echt verdammt laut gewesen. Dann klopfte es an der Tür, aber nicht normal sondern mit solcher Wucht das ich dachte die Tür würde gleich aus den Angeln springen. Geschockt lief ich aus dem Bad und warf einen Blick zur Tür, wo ich zuerst niemanden erkennen konnte. "RAHEL" schallte es von außerhalb und ich erkannte die Stimme, wollte gerade zur Tür laufen, als im gleichen Moment irgendwo in der Nähe ein Blitz einschlug, sodass es fürchterlich krachte und mir plötzlich ein Rückblick von einem mir unbekannten Moment durch den Kopf schoss. Ich konnte mich gerade noch auf den Beinen halten und zur Tür laufen um diese schnell zu öffnen. Hastig drückte ich die Klinke hinab und mir stürzte ein klitsch nasser Jimmy entgegen. "Jimmy?!" Ich war total fassungslos. Was machte er jetzt, bei diesem Wetter vor meiner Tür und wo war er gewesen? Bevor ich aber irgendeine dieser Fragen aussprechen konnte, geschweige denn etwas anderes tun konnte verließen mich meine Kräfte und mir wurde schwarz vor Augen.

Castiel
Ich hatte mir fest vorgenommen Rahel heute über alles aufzuklären was sie wissen musste, doch zuerst musste ich mich darum kümmern das ich überhaupt mit ihr sprechen konnte, denn die besagte Person war gerade vor mir auf den Boden gesackt. "Rahel, Rahel? Hallo?" Da ich keine Reaktion von ihr bekam, warf ich erstmal meinen nassen Trenchcoat in die nächste Ecke und hob sie behutsam vom Boden auf. Die arme Frau, ihr Körper war einfach zu überfordert mit der ganzen Situation und nun war sie erneut außer Gefecht gesetzt worden. Vorsichtig trug ich sie ins Wohnzimmer, wo ich sie auf das bequeme Sofa legte und ihren Kopf mit ein paar Kissen stützte. Ich lief durch ihr Haus auf der Suche nach dem Bad, das ich allerdings schnell fand, denn dort lief das Wasser noch was mir sehr merkwürdig vorkam. Was hat sie nur hier veranstaltet? Ich nahm mir einen Waschlappen und befeuchtete ihn ein wenig. Leise verließ ich wieder das Bad und lief zurück ins Wohnzimmer, wo ich Rahel nicht wie erwartet schlafend, sondern aufrecht sitzend mit weit aufgerissenen Augen vorfand und mir fast der Lappen aus den Händen fiel. Es tat weh sie so sehen zu müssen, verängstigt wie ein kleines Reh saß sie dort und wusste nicht was zur Hölle mit ihr geschah, meine geliebte Rahel. Es zerriss mir das Herz, denn ich liebte sie immer noch, wusste aber nicht ob ich sie je wieder mein nennen durfte. "Rahel, alles okay? Hey..." ich lief schnell zu ihr und legte meine eine Hand mir dem Lappen auf ihre Stirn, während ich meine andere auf ihr Wange legte. Sie zitterte und murmelte unverständlich einige Worte bevor sie mich mit ihren glasigen Augen anschaute. "Jimmy" sagte sie "Jimmy was passiert mit mir?" Diese Frage brannte sich in meinem Kopf, denn es erinnerte mich sehr an den Moment indem sie aus dem Himmel verbannt wurde und ich musste schlucken. "Es gibt einiges das ich dir erzählen muss." meinte ich zu ihr und bekam einen fragenden Blick als Antwort. "Ich war nicht ganz ehrlich zu dir Rahel."

Engelsträume (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt