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Von meinem aktuellen Standort konnte ich wenig auf den Bildern erkennen, deswegen musste ich mich überwunden auf zu stehen. Ich atmete tief ein und aus, dann stand ich auf. Meine Beine zitterten und eine Hand hielt ich auf meine Brust, während ich mein Gesicht kurz vor Schmerz verzog. Langsam lief ich los und ich hatte Glück das der Raum nicht all zu groß war. Mit wenigen Schritten hatte ich den Schreibtisch erreicht. An der Pinnwand konnte ich nun viele verschiedene Leute erkennen. "Hmm" murmelte ich vor mich hin ehe ich eines der Bilder abnahm um es mir genauer anzusehen. Darauf war eine junge Frau mit blonden, etwas über die Schulter reichenden, welligen Haare und ein älterer Mann mit schwarz grauen Haare. Die Frau hatte blaue Augen und der Mann braune. "Vielleicht ist das ja ihr, ich meine mein, Vater." sagte ich leise zu mir selbst und hängte das Bild wieder zurück. Auf den anderen Bilder war immer die selbe Frau, aber dann mit einer anderen Person. "Das wird wohl ihre Familie sein, Onkel, Tante, Cousin." Ich betrachtete alle Bilder und drehte mich dann einmal herum, sodass ich nun wieder das Bett sehen konnte. Jetzt interessierte mich ja schon ob ich die junge Frau auf den Bildern war. Meine Haare waren blond das konnte ich sehen, also war es sehr wahrscheinlich das ich nun sie war. Ob ich hier alleine lebe? Eine weitere Frage die nun durch meinen Kopf schwebte. Die Frage jedoch konnte ich schneller, als manch andere beantworten, denn dazu musste ich mich nur aus meinem Zimmer wagen und mich ein wenig umsehen. Einfacher gesagt, als getan. Trotz meiner Schmerzen, woher auf immer diese kamen, beschloss ich dieses Zimmer zu verlassen und nich um zuschauen. Ich musste mich wohl oder übel mit diesem Leben vertraut machen, denn wie auch immer ich hier her gekommen war, das War jetzt mein neues Leben. "Hallo? Ist jemand da?" rief ich als ich in einem hellen, gefliesten Flur stand. Aufmerksam lauschte ich, doch es schien niemand außer mir hier zu sein.

Zur gleichen Zeit, irgendwo anders:

"Ich muss zu ihr, wenigstens ein paar Minuten!" "Du weißt genauso gut wie ich das du das nicht kannst. Das würde nicht nur sie und dich gefährden, sondern auch mich, weil ich gerade mit dir darüber reden. Ich kann dir nur sagen: Tu es nicht! Lass es sein. Das macht es nur schlimmer für dich." "Ich will doch nur wissen wie es ihr geht..." Nun stand ich wieder einmal alleine da. Mein vermeintlicher Freund hatte sich irgendwo anders hin begeben, mitten während unserem Gespräch. Vermutlich saß er jetzt schon in irgendeinem Himmel und schlürfte dort den besten Wein. Ich war so verzweifelt und ließ mich langsam auf den Boden gleiten. Mit meinen Händen fuhr ich mir durch meine schwarzen Haare. Was sollte ich nur tun? Mich gegen das Gesetz erheben oder ein braver Engel sein und dem Befehl meines Vaters folgen? Ich wollte auf keinen Fall riskieren, das mir das gleiche passiert wie ihr und eigentlich verstoße ich schon gegen das Gesetz indem ich langsam anfange Gefühle entwickeln. Ich richtete meinen Blick nach oben und ein paar Tränen flossen aus meinen blauen Augen, ehe ich mich wieder aufrichtete und versuchte meinen Kopf wieder Frau davon zu bekommen. Ich durfte nicht erneut negativ auffallen.

Engelsträume (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt