Kapitel 3

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Amy tat alles weh. Sie stöhnte auf, als sie sich bewegte. Ihr Kopf dröhnte. Aber viel bewegen konnte sie sich sowieso nicht. Sie saß gefesselt, geknebelt und zwischen zwei Kisten eingeklemmt vermutlich in einem Lieferwagen, da sie spürte wie der Wagen bremste und wieder Gas gab oder wie er über ein Schlagloch fuhr. Langsam öffnete sie die Augen. Dunkelheit. "Hallo?" Flüsterte sie. Dann kniff sie sofort die Augen zu, da ihr jemand mit einer Taschenlampe in die Augen leuchtete. "Das Miststück ist aufgewacht!" Brüllte der Mann nach vorne und Amy hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten, konnte aber nur leicht zusammenzucken. "Tu was du nicht lassen kannst!" Kam es von vorne zurück. Danach drückte ihr jemand ein feuchtes Taschentuch auf Mund und Nase und Amy wusste, was kommen würde. Das Ereignis an dem Tag, an dem ihre Eltern umgebracht wurden und sie 'entführt' wurde, würde sie nie vergessen. Da sie also wusste, dass sie sowieso keine andere Wahl hatte, atmete sie tief ein und ihre Sinne schwanden. Sie hörte noch wie jemand etwas fragte, verstand aber nicht, was. Dann wurde alles schwarz.

Irgendwann wachte sie langsam wieder auf. Amy öffnete die Augen und blinzelte in grelles Neonlicht. Immer noch tat ihr alles weh und sie konnte sich nicht bewegen, da sie gefesselt und geknebelt auf einem Holzstuhl in einem kahlen Raum mit einer Eisentür saß.
In dieser war ein kleines Fenster mit einer Klappe, die zugeschoben war.
Sie hörte wie sich ein Schlüssel im Schloss drehte und die Tür ging auf. Ein Mann in einem schwarzen Anzug trat in den Raum und ging auf sie zu. Amy schaute ihn mit großen und ein wenig ängstlichen Augen an. Er lächelte nicht, ging weiter auf sie zu und nahm ihr den Knebel aus dem Mund. Noch bevor Amy schreien oder etwas sagen konnte, sagte er schnell und spöttisch: "Es bringt nichts, wenn du schreist! Erstens sind wir mindestens zehn Meter unter der Erde und zweitens befinden wor uns 50 Kilometer von dem nächsten Ort entfernt." Nun lächelte er gehässig. "Was wollt ihr von mir!?" Giftete Amy ihn an. "Willst du das wirklich wissen?" Amy nickte zögerlich. Wollte sie wirklich wissen, was sie mit ihr machen wollten? Sie malte sich schon das Schlimmste aus... "Wir wollen wissen, warum du so bist, wie du bist. Und danach... Mal schauen. Wir haben so einige Mittel durch die wir dich dazu bringen können, das zu tun, was wir wollen..." Wieder lächelte er dieses hässliche Lachen. Amy musste schlucken. Sie würde das schaffen! Sie... "Und wenn du dich weigerst, haben wir noch mal andere Mittel... Dir liegen deine Freunde doch sehr am Herzen, oder?" Oh nein! Sie würde es nicht, sie musste das schaffen!


"Lassen sie bitte meine Freundinnen und andere Menschenleben aus dem Spiel!" flehte Amy, doch sie wusste, dass es nichts bringen würde... "Mhm... Da muss ich aber mal überlegen...!" Er griff sich ironisch nachdenkend ans Kinn. "Nein!" sagte er dann grinsend. Dann hob er die Hand und pfiff einmal laut durch die Finger. Es schmerzte Amy in den Ohren, doch sie verzog keine Miene. Sie wollte nicht noch einmal Schwäche zeigen. Auf den Pfiff kamen zwei muskelbepackte Männer in den Raum, die ihr die Fußfesseln abnahmen und mit sich hinter dem anderen Mann herzerrten. Sie liefen durch ein Labyrinth von Fluren und Türen, in denen Amys Orientierungssinn völlig den Geist aufgab. Jetzt hielten sie an einer Tür an und der Mann im Anzug vor ihnen holte einen Schlüssel aus seiner Hosentasche, um die Tür aufzuschließen. Drinnen gab es nur einen brennenden Kamin in dem sonst leeren und kahlen Raum. Nach dem er die Tür geschlossen hatte, nahmen die zwei Männer ihr auch die Handfesseln ab und postierten sich an der Tür. Amy rieb sich die schmerzenden Handgelenke. "Zeig uns, was du kannst!" forderte er Amy auf. "Darf ich erst erfahren, mit wem ich es zu tun habe?" fragte Amy höflich, aber bestimmt. Widerwillig antwortete er: "Also gut. Mein Name ist Yung Xinu. Erster Offizier der Garde." Amy war verwirrt. "Was für eine Garde?" "Die Garde der Unverbesserlichen. Nur die besten Elementbändiger dürfen eintreten. Außerdem forschen wir an der Verbesserung unserer Gene. Dafür brauchen wir auch ab und zu ein paar Versuchskaninchen. Wenn du deinen Job hier jedoch gut machst, darfst du vielleicht eintreten und deinen Freundinnen wird nichts geschehen. Wir werden ihnen und deinen restlichen Bekannten eine glaubwürdige Geschichte auftischen und du wirst ein schönes Leben bei uns haben. Ich glaube auch, du würdest es bei uns weit bringen." Er lächelte wieder, diesmal aber nicht gehässig, sondern eher sanft. In Amys Gehirn arbeitete es. Und heraus kam die Antwort: Sie musste tun, was er verlangt. Danach würde sie sehen, ob er sie zwang in die Garde einzutreten oder etwas anderes zu tun. was, wusste sie nicht. Hatten diese Leute vielleicht auch so Instrumente, um eine Gehirnwäsche durchzuführen? "Benutze den Kamin, um eine Flamme auf der Hand zu balancieren!" befahl er und riss sie damit aus ihren Gedanken.

Sie folgte seinen Anweisungen, während sie nachdachte. Wusste er nicht, dass sie das Feuer auch ohne Hilfe rufen konnte? Wenn ja, dann hatte sie wenigstens einen kleinen Trumpf, den sie aber im richtigen Moment ausspielen musste, denn danach würde er es ja wissen...

Alles was Yung Xinu wollte, das sie tat fiel ihr ziemlich leicht und mit der Zeit wurde ihr langweilig. Vielleicht konnte sie es ja mal probieren...

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