Kapitel 7

1.2K 112 2
                                    

Amy hörte noch, wie ein paar Männer hinter ihr fluchten, als sie in den hinter dem Zaun liegenden Wald lief. Hannah war immer noch bei ihr und Amy war froh darüber, sie als Unterstützung bei sich zu haben.

Nachdem sie einige Zeit gelaufen waren, machten sie eine Pause an einem kleinen Fluss und Amy trank gierig. Sie war zwar sportlich, aber so lange am Stück zu laufen, war schon anstrengend. Ihr Durst war gestillt und sie setzte sich mit Hannah zusammen ans Flussufer und sie lauschten. Doch sie hörten nur die Geräusche des Waldes. Die Männer der Garde hatten anscheinend die Verfolgung aufgegeben. Jetzt hob Amy vorsichtig ihr T-Shirt hoch und ... tatsächlich! Rechts neben ihrem Bauchnabel befand sich eine kleine Sonde mit einem Ventil, das zugeschraubt war. "Meinst du, da ist auch ein Peilsender drin?" fragte Amy. Hannah überlegte. "Für sie wäre es eigentlich sehr sinnvoll... Aber dann müssen wir es irgendwie wegbekommen..." "Ja, du hast recht. Warte mal... Ich glaube ich hab mal was darüber gelesen... Zuerst muss man vorsichtig die Klebestreifen lösen und dann den Schlauch von dem Ventil trennen. Okay, ich versuch es mal." Amy löste vorsichtig die Klebestreifen, dann knipste sie mit ihrem Fingernagel den Schlauch vom Ventil ab. Sie besah sich das Ventil genauer und sah tatsächlich etwas schwarzes, kleines: ein Peilsender! Sie holte weit aus und warf den Peilsender in den Fluss. "So. Der macht uns keine Sorgen mehr." Sie stand auf und sah Hannah an, die ihr gefolgt war. "Und wie finden wir jetzt wieder zurück?" "Ich weiß nicht genau... Warte mal kurz, ich schau mal, vielleicht sehe ich die Schule ja von hier aus." Mit diesen Worten stieß sie sich vom Boden ab und schaute sich über den Baumwipfeln schwebend um. Nach ein paar Minuten kam sie wieder herunter und lächelte Amy siegessicher an. "Ich habe die Schule gesehen. Sie liegt ungefähr einen Tageschmarsch entfernt." Mit diesen Worten schwebte sie los und Amy ging ihr hinterher.

Sie liefen lange, sammelten unterwegs im Wald ein paar Beeren, die Amy aus dem Biologie-Unterricht kannte und von denen sie wusste, dass sie essbar waren. Ab und zu machten sie eine kleine Pause. So wie jetzt an dem Fluss, den sie die ganze Zeit entlang gelaufen waren. Amy hockte sich ans Ufer, wusch sich das Gesicht und die Hände. Sie war verschwitzt und rieb sich den steifen und schweißnassen nackten. Doch als sie die Hände wieder hervorholte, sah sie Blut an ihren Händen. Schnell wusch sie die Hände ab und auch ihren Nacken. Sie tastete, ob sie irgendeine Wunde spürte, doch da war nichts. "Hannah?" "Ja, Amy?" "Kannst du dir mal meinen Nacken anschauen. Irgendwie blute ich da, aber trotzdem ist da nichts..." Hannah kam näher und Amy drehte sich mit dem Rücken zu ihr. "Ja, da ist eine kleine Einstichstelle. Von eine Nadel, oder so. Und da kommen langsam Blutstropfen heraus." Plötzlich erinnerte sich Amy an den Mann, der aus dem Busch hervorgesprungen war. "Bei dem kleinen Kampf an dem Busch, da hat mich irgendetwas im Nacken gepikst. Das habe ich gespürt..." "Wir werden ja sehen. In der Schule können sie dir vielleicht helfen. Aber jetzt müssen wir erst einmal zurückkommen." Amy nickte und Hannah schwebte wieder vor ihr her, während sie ab und zu nach oben flog, um die richtige Richtung einzuschlagen. 

Elementbändiger Akademie 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt