Sen Başkasın

8.

Dilan's Sicht:

"Ich hab dich noch nie hier gesehen"
Ich hatte wirklich keine lust mich mit irgendeinem Typen zu unterhalten, den ich nicht kannte, doch er stellte mir immer wieder fragen und lies mich nicht in ruhe.

"Bin auch das erste mal hier"
Er rutsche etwas näher zu mir und flüsterte in mein Ohr
"Hast du lust später zu mir zu kommen?" Geschockt schaute ich ihn an. Am liebsten würde ich ihm eine klatschen, doch ich lies es. Sofort stand ich auf und suchte die Toilette. Ich verstand manchmal wirklich nicht wie es solche eklichen Menschen auf dieser Welt geben konnte . Wir leben heutzutage in einer grausamen Welt. Naja eigentlich ist die Welt das wundervollste überhaupt, doch die Menschen darin verwandeln diese Welt in eine schreckliche Kugel.

Ich wusch meine Hände, da ich das Gefühl hatte, dass sich tausend Bakterien darauf befanden. Ich schaute mich im Spiegel an und mir wurde klar, dass dieser Ort, diese Menschen und alles drum herum nichts für mich war. Das war das zweite mal, dass ich in einer Disko war.
Die ganzen Menschen ekelten mich an. Die ganzen Männer die einen anstarrten, als hätten sie noch nie ein Mädchen gesehen. Die ganzen Weiber, die keine Ehre hatten und die Männer eklich antanzten. Die ganzen Leute die sich voll betranken.

Ich wollte keine einzige Minute noch hier bleiben. Außerdem bekam ich von der lauten Musik Kopfschmerzen. Ich musste hier raus. Jetzt und sofort.

Ich öffnete die Tür, doch genau in diesem Moment kam Sinan rein und schubste mich leicht wieder rein. Hatte er hier auf mich gewartet? Was hatte er vor? Keiner außer wir beide waren in der Toilette.
"Was soll das?!" Schrie ich ihn an. Was dachte er sich nur dabei?

"Was ist los mit dir?" Schrie er zurück. Ich verstand ihn nicht, ich meine er war doch der, der hier sich gerade nicht normal verhielt! "Die ganze Zeit verhältst du dich so kalt und dann willst du nicht einmal zu mir!"

Ich war mehr als nur wütend. Was waren das nur für Menschen? Das ganze Blut in mir kochte und mein Herz klopfte wie verrückt. "Geh raus! "

"Was wenn nicht?" Mit kleinen aber schnellen Schritten kam er näher. Hinter mir konnte ich die eisig kalte Wand spüren, welches mir Gänsehaut bereitete.

"Halt dich fern von mir Sinan!"
Meine zittrige Stimme klang überhaupt nicht mutig, ganz im Gegenteil eher ängstlich.
Wieso schaffte ich es nicht selbstbewusst und überzeugt so wie manch andere zu klingen?
War es denn so schwer?

"Schon okey wenn du nicht willst, werde ich dich nicht dazu zwingen, schließlich gibt es hier genug Weiber. War schön dich kennengelernt zu haben."
Ein leztes mal schauten wir uns an. Er hatte gefährlich braune Augen. Als ich bemerkte dass er sich endlich umdrehte, atmete ich tief ein und wieder aus.

Das letzte was ich hörte, war wie die Türe zu ging. Immer noch stand ich unter Schock und musste das alles erst einmal verarbeiten. Ich entfernte mich von der kalten Wand und stürzte meine Hände jeweils am Waschbecken.

Das war eindeutig zu viel für mich. Ich wollte weg von hier, weg von diesen grausamen Menschen. Wieso konnte nicht jeder ein reines Herz haben? Wieso musste man in dieser Welt mit der Angst leben?

Ungewollt liefen mir Tränen runter. Ich wünschte, dass ich überhaupt nicht gekommen wäre. Es war ein Fehler hier zu sein. Ich öffnete die Tür der Toilette und schon bekam ich die laute Musik zu hören.

Ich musste mich wieder durch die tanzenden Menschen durchquelen, denn überall war es überfüllt. Mit meinen Blicken suchte ich nach Ozan um ihm Bescheid zu geben, dass ich gehen würde.

Doch was ich da sah schockte mich. Sofort beachleunigte sich mein Herzschlag und ich sah genauer hin um auch wirklich sicher zu stellen, dass er es war.
Die Enttäuschung in mir wurde immer größer und größer. Ich fühlte mich so, als würde ich jeden Moment in Ohnmacht fallen.