"Tut es weh?" Sofort blickte ich wieder hoch in seine Augen, die bereits auf meine schauten."Nein" gab ich kurz und knapp.
Langsam zog er seine Hand wieder zu sich.
Auf Anhieb wurde mir kalt. Alles in mir normalisierte sich und ich konnte mich etwas beruhigen."Hast du geweint?" Ich hatte das Gefühl, dass er mir nur Fragen stellte und ich diese beantwortete, so als wäre ich gerade in einer Abfrage. Er der Lehrer und ich die Schülerin.
"Mir geht es nicht so gut, ich muss jetzt gehen" Ich wollte nur noch nach Hause und schlafen. Weg von diesen eklichen Menschen. Ganz weit weg von ihnen.
"Ich fahr dich" meldete er sich zu Wort. Mein Herz sagte mir, dass ich es zulassen sollte, doch mein Verstand erlaubte es mir nicht.
Schließlich kannte ich ihn kaum, nicht einmal seinen Namen wusste ich. Ich wusste nichts über ihn, obwohl ich das Bedürfnis hatte alles über ihn zu erfahren."Nein das ist nicht nötig, ich werde mir einen Taxi rufen."
Natürlich würde ich mich nicht von einem Fremden fahren lassen, völlig schwachsinnig.
"Wie du möchtest, ich ruf schon einen an" er fuhr sich einmal über seinen Underchut, was ziemlich sexy aussah, danach wählte er eine Nummer und rief einen Taxi. Er legte sein Handy wieder in seine Hosentasche und schaute dann zu mir rüber.Aufeinmal zog er seine Lederjacke aus und legte es um mich. "Ich will nicht, dass du krank wirst" .Er hatte wohl bemerkt, dass mir kalt geworden war.
"Jetzt wird dir aber kalt" sagte ich etwas schüchtern.Nun hatte ich einen freien Blick auf seine muskulösen Arme, was mir sehr gefiel. Ich konnte seinen anziehenden Parfüm durch die Lederjacke riechen. Einfach himmlisch! Natürlich roch ich nur unauffällig daran.
"Nein mir ist nicht kalt, aber du erfierst, sind deine Sachen noch drinnen?" Die hatte ich total vergessen! Meine Tasche, genauso wie meine Jacke lagen noch auf meinem Sitz. "Ja, ich gehe es holen"
"Nein warte du hier, ich hol es"
Wieso war er so nett zu mir? War er immer so hilfsbereit?
"Nein das brauchst du nicht""Hör zu, ich will nicht, dass du da wieder rein gehst" dabei kratzte er an seinem gepflegten drei-Tage Bart. Doch ich verstand ihn nicht also fragte ich nach "wieso?"
"Jeder starrt dich an, die Männer dort sind verrückt, du hast keine Ahnung was durch ihre Köpfe geht"
Mich überraschte seine Antwort, denn damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Ich war froh darüber, dass er das gesagt hatte. Ich hatte nämlich auch keine Lust gehabt wieder da rein zu gehen, nicht weil ich zu faul war, sondern weil ich die Menschen nicht sehen wollte keinen von ihnen. "Ehm o-okey dann warte ich hier"
Er lächelte leicht und ging wieder rein. Ich war froh ihm begegnet zu sein, denn ohne ihn wäre ich verloren! Ich kuschelte mich etwas mehr in seine Jacke und genoss die letzten Minuten mit diesem herrlichen Duft.
Die Gegend war mir völlig fremd, genauso sie die Menschen hier.
Draußen standen nur teure Autos mit den besten Marken. So wie es aussah war der Großteil hier sehr reich.Jetzt meldeten sich meine Fußschmerzen, die ich eigentlich seit einer Stunde hatte, nur waren sie am Anfang nicht so stark wie jetzt. Ich hatte nämlich High heels an. Wie sagt man so schön:
Wer schön sein will, muss leiden.
Ich drehte mich Richtung Eingang, um nachzusehen, ob er schon gekommen ist. Doch von der Tür kam nicht der, den ich erhofft hatte, sondern Ozan, undzwar mit finsternisen Blicken. Das hieß nichts gutes.Als er mich entdeckte, kam er mit großen, angsteinjagenden Schritten in meine Richtung.
In der Hand entdeckte ich meine kleine Tasche und meinen Mantel."Wo steckst du die ganze Zeit Dilan?" Seine tiefe und wütende Stimme verursachte eine gewisse Nervosität in mir. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, denn ich hatte Angst, ihn noch wütender zu machen.
Nach langem überlegen fiel mir nicht ein und ich spürte die Ungeduld von Ozan.Mit einem festen Griff rüttelte er mich am Arm, doch es schmerzte nicht. Viel mehr war ich darauf fixiert was er jetzt machen würde. Ich hatte ihn sehr wütend gemacht. "Antworte mir!"
"Lass mich los!" Ich weiß nicht wie ich mich trauen konnte, ihn so anzuschreien, doch ich hatte es satt, ich wollte doch nur nach Hause.
"Schrei mich nicht an!" Er zog mich am Arm, zu seinem Auto.
Mit seiner freien Hand öffnete er mir die Beifahrertür und wartete, bis ich mich hinein setzte. Ich jedoch zeigte keine Reaktion. "Setzt dich rein!""Ich werde mit dem Taxi fahren!"
"Ein Scheiß wirst du!"
Ich fühlte mich hilflos. Er behandelte mich so, als wäre ich seine Sklavin. Er hatte nicht das Recht dazu! Was fällt ihm bloß ein!? Ich hatte keine Kraft mehr, meine ganze Energie war am versagen.Also gab ich auf und setzte mich einfach rein. Er schlug die Türe so fest zu, dass ein lauter knall entstand und ich zusammen zuckte.
Als er auch im Auto saß, schaltete er das Motor und fuhr los. Er fuhr eindeutig zu schnell, weshalb ich mich soforr anschnallte. Es herrschte eine unangenehme Stille, doch das war auch gut so, denn ich hatte keine Nerven um mit ihm zu reden. Ich zog mein Mantel an und sofort erwärmte sich mein Körper.
Nach 25min Fahrt, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, kamen wir dann endlich an.
"Tut mir Leid" sagte er kalt, wobei es sich überhaupt nicht echt anfühlte. "Schon vergessen" log ich, denn ich wollte die Sache nicht übertreiben. Ich schaute zu ihm und er zu mir. "Danke" sagte ich und wollte aussteigen, doch er hielt plötzlich meine Hand."Du siehst heute wieder wunderschön aus"
"Ich muss jetzt gehen" schnell entfernte ich meine Hand von ihm, nahm meine Tasche und stieg aus. Ich war total erschöpft.
Mit meiner letzten Kraft, stieg ich die Treppen hoch und klingelte an der Tür. Merve öffnete sie und sofort sprang ich in ihre Arme. Ich hatte sie vermisst, auch wenn ich sie erst heute morgen gesehen hatte. Sofort kam mir Kenan in die Gedanken und ich drückte sie noch fester an mich.
Wieso musste er so ein Arschloch sein! Sie war doch so glücklich und dieses Glück sollte sie doch für immer behalten. Ich konnte es ihr nicht erzählen, sie würde zusammen brechen. Schließlich hatten sie miteinander geschlafen.
Die Welt war nicht fair, die Menschen waren nicht fair. Wir lebten in einer Welt, mit verlogenen Menschen.
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~ wie fandet ihr das Kapitel?~ ab 5 Votes und 2 Kommentaren geht es weiter, bis bald ♡
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Sen Başkasın
De TodoWas würdet ihr antworten wenn man euch die Frage stellen würde: hast du jemals geliebt? Geliebt im Sinne von wahre Liebe, Liebe die stärker als alles andere auf dieser Welt ist, Liebe die du vielleicht nur einmal in deinem Leben begegnen wirst, oder...