Kapitel 20

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Ich bin grade auf dem Weg zur Bibliothek, um Bella und Kathi abzuholen, als Anna mich auf einmal an der Schulter packt. "Anna!?" Erschrocken sehe ich auf und sie fragt freundlich: "Was ist denn los? War es sehr schlimm bei Frau Schneider?" Ich überlege fieberhaft, ob ich es ihr erzählen soll. "Nee, es war... okay.", lüge ich. Da wird mir klar, dass ich früher nie gelogen habe. Ich war immer eine gute Freundin. Bis die Sache mit dem Werwolf kam. Ich räuspere mich. "Nein. Es war schrecklich!", rufe ich und sinke ein weiteres Mal zu Boden. "Ich weiß auch nicht. Was ist nur los? Warum muss das mir passieren!? Das zerstört unsere Freundschaft!" Ich kann meinen Körper nicht mehr kontrollieren und fange plötzlich an zu weinen. "Tina..." Anna umarmt mich mitfühlend. "Es zerstört nicht unsere Freundschaft. Ich werde immer zu dir halten, glaub mir." Diese Worte wirken Wunder. Anna wusste schon immer, was sie sagen muss, um jemanden zu trösten. Auch als kurz vor Weihnachten mein Hund gestorben ist, hat sie so lieb mit mir geredet und mich wieder aufgemuntert. Und sie hat Recht. Sie würde eh immer zu mir halten, denn sie ist eine tolle Freundin. Nun kommt Diana zu uns rüber, als sie merkt, dass ich weine. "Ti", fängt sie an, "was ist passiert?" Auch sie fällt mir um den Hals, als Anna ihr alles erklärt. Bei ihnen fühle ich mich wohl. Sie sind bei mir, egal, was geschieht. Das weiß ich nun. Sie haben diese Werwolfgeschichte hinter sich gelassen und helfen mir, was auch ist. Wie konnte ich nur an ihnen zweifeln!?

"Komm her." Mein Freund drückt mich ganz fest und ist somit der dritte an diesem Tag. Wir sitzen zusammen an einem Tisch in unserem neuen Lieblingscafé. Ins Café Blue darf ich ja nicht mehr. Trotzdem werden wir von einigen Leuten beobachtet und von oben bis unten gemustert. Auf einmal kommen Bella und Kathi rein. Oh Mist! Nach all dem, was Frau Schneider gesagt hat, traue ich ihnen nicht mehr, weshalb ich sie auch heute nicht von der Bibliothek abgeholt habe. "Tina!", knurrt Bella laut. Alle Menschen um uns herum stehen nacheinander auf und lassen das Geld für ihre Bestellungen da. Sie verlassen den Laden. Ich kann nur Gemurmel verstehen, aber ich erkenne die Wörter: Café Blue; Werwolf; Ärger; Angst und Weg hier! .
Kathi kommt ebenfalls näher. Shit! "Was war los!? Die Bibliothek!" Ich werde von zwei wütenden Augenpaaren angefunkelt. "Du wolltest uns abholen!", zischt Bella. "Ja und!? Ihr seid böse! Ihr habt Frau Schneider zum Monster gemacht! Euch interessiert es doch gar nicht, was mit mir ist! Ihr sucht nur nach weiteren Opfern!", schreie ich sie an. Kurz darauf werde ich am Kragen gepackt und angebrüllt: "Elena soll dir dein Leben kaputt machen! Viel Glück noch... oder auch nicht!"

Is It Me - Or Is It Somebody Other?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt