What happened to me?

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Langsam glitt seine Hand meine Wange hinunter, wischte die Tränen weg die meinem Auge entwischt waren. Fest biss ich mir auf die Lippe um nicht laut aufzuschluchzen, denn das würde mir nur noch mehr Schwierigkeiten einbringen. Ich sah auf den Boden, konnte, durfte ihm nicht in die Augen sehen. Unsanft ergriff er meinen Kiefer mit seiner Hand und zwang mich grob ihn anzusehen. "Wieso?", fragte er mich mit gefährlicher Stimme. Doch ich konnte nicht antworten, ich hatte das Gefühl das meine Stimme, wenn ich anfangen würde zu sprechen, aufgeben würde. Ein stechendes Gefühl breitete sich auf meiner linken Wange aus und mein Kopf flog zur Seite. Mehr Tränen entflohen meinen Augen, ich konnte sie nicht mehr zurückhalten.

"Wenn du noch einmal probierst mit mir Schluss zu machen bekommst du noch mehr davon!" Seine Augen spuckten förmlich Feuer und ich wagte es nicht zu sprechen, konnte nur nicken. Sein massiver Körper, mit welchem er mich an die wand drückte, entfernte sich langsam. Er nahm meine zur Faust geballte Hand und zog mich zu seinem Bett in welches wird uns legten. "Schlaf gut Prinzessin, du wirst mir gehören. Nur mir", hörte ich ihn hinter mir flüstern. Sein Atem wurde nach einiger Zeit ruhig und ich wusste dass er schlief. Wieso hatte ich es wieder probiert? Ich hatte es wieder bereut und niemand wusste davon. Er war der süßeste Freund, wenn jemand dabei war. Zuvorkommend, liebevoll, charmant und süß, aber sobald wir alleine waren war er kaum wieder zu erkennen.

Sobald ich ihn nicht küssen wollte, tat er mir weh. Entweder er gab mir Backpfeifen oder er schlug mich an Stellen, an denen sich blaue Flecken bilden konnten ohne dass jemand sie bemerkte. Einmal hatte er mich mit der geballten Faust an der Schläfe getroffen, sodass ich ohnmächtig wurde. Er hatte mich am nächsten Tag angebrüllt, natürlich als niemand bei ihm zu Hause war, warum ich denn so schwach wäre und nicht mal einen Schlag aushalten könnte, ohne ohnmächtig zu werden. Ich hatte, musste sogar so oft bei ihm übernachten, weil meine Pflegeeltern und seine Eltern befreundet waren, und es toll fanden, dass wir zusammen waren, und es noch besser fanden wenn wir viel Zeit miteinander verbrachten.

Miteinander schlafen durften wir nicht, laut Ihnen. Er hatte es probiert, mir eingeprügelt dass ich ihm dies schuldig war, weil er mit mir seine Zeit verschwendete aber ich wollte nicht. Hatte mich durchgehend geweigert und irgendwann hatte er aufgegeben. Ein ganzes Jahr hatte ich es ausgehalten und war dann bei Ende des letzten Auslandsjahres regelrecht geflohen, hatte ihm nicht gesagt wo ich wohnte, ihm nicht mehr auf seine Nachrichten und Anrufe geantwortet. Doch wie hatte er mich dann gefunden?

Ich schreckte aus meinem Alptraum auf. Es war mitten in der Nacht. Ich war in meinem Zimmer, alleine. Etwas, was ich jetzt am wenigsten gebrauchen konnte. Da kamen die Erinnerungen immer wieder hoch die ich so sorgfältig zu verdrängen versuchte. Ich krabbelte leise aus meinem Bett und setzte mich langsam auf das breite Fensterbrett, welches sich neben meinem Bett befand. Es war stockdunkel, nur der Mond schien hell und beleuchtete somit die Baumwipfel des Walds, der kurz vor unserem Haus begann.

Vollmond. Nun war klar weshalb ich nicht schlafen konnte. Ich war ein Mensch der den Mond liebt, fast abhängig könnte man sagen. Wenn ich den Mond ansah, fühlte ich mich so frei, so unbeschwert. Ich hatte früher mit meinem Vater, an Vollmond wenn ich nicht schlafen konnte, aus dem Fenster gesehen und er hatte mir die alten Legenden solange erzählt, bis ich auf seinem Schoss eingeschlafen war. Seine Stimme war so beruhigend und ehrlich, dass man wirklich an sie glauben musste.

Ich wandte meinen Kopf vom Mond ab und betrachtete den Wald, der mich immer wieder aufs neue in seinen Bann zog. Die Freiheit die mir der Wald gab, dort konnte ich sein wer ich wirklich war. Ob als Wolf oder Mensch, ich fühlte mich zu ihm hingezogen genau wie früher als Quil und ich noch klein waren. Wir hatten immer getobt, uns im Wald versteckt. Wir waren unschuldige Kinder, glaubten nicht an die Legenden. Die kalten Wesen waren für uns nur Fiktion, grusel Märchen die uns davon abhalten sollten in den Wald zu gehen. 

Nach solchen Albträumen sehnte ich mich nach meinem Vater, er hatte mich früher immer beruhigen und trösten können. Ich hatte immer ein besseres Verhältnis zu meinem Vater als zu meiner Mutter. Ich könnte niemandem erklären weshalb, denn sie hatte sich immer genau so gut um mich gekümmert wie mein Vater, aber trotz allem gab es erheblich Differenzen. Es war nicht wirklich unharmonisch, aber es war auch nicht die pure Freude, wenn wir uns sahen. Es war eher eine frostige, warme Brise die hin und her wehte. 

Durch eine Bewegung am Waldrand aus den Gedanken gerissen, sah ich genauer hin. Erst jetzt bemerkte ich, durch die besseren Sinne welche das Gestaltenwandlerding mit sich brachte, dass sich ein Wolf sich gähnend streckte bevor er direkt in meine Augen sah.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 31, 2016 ⏰

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