Auf dem Weg zu Kais Wohnung kommt mir kein Übernatürlicher aus dem College entgegen. Es ist schon spät geworden, dafür dass ich heute morgen um 10 Uhr aus dem Haus gegangen, ist 9 Uhr relativ spät. Ich nehme den Schlüssel und öffne die Tür. Die Wohnug ist leer. Kai ist nicht da. Ich schalte das Licht an und lege meine Einkäufe schnell auf die Couch. Dann nehme ich schnell den Schlüssel und renne aus der Wohnung. Ich muss ihn finden.
"Kai? Wo bist du?". Verzweifelt drehe ich mich im Kreis. Die Gasse ,in der ich gelandet bin, stinkt und es ist dunkel. Ich suche Kai seit 2 Stunden. Aber er ist nirgendwo. Aufeinmal höre ich wie eine weibliche Stimme laut aufschreit. Es ist nicht weit entfernt, vielleicht ein paar Straßen. Ich blicke mich wild um und renne los. Weiter und weiter. Es ist weiterhin still. Dann ertönt ein unterdrücktes Keuchen und ich halte an. Langsam laufe ich in die dunkle Gasse. Ein blutüberströmter Körper liegt am Ende. Entsetzt bleibe ich stehen. Dann setze ich mich langsam in Bewegung. Es ist eine Jugendliche, vielleicht sogar schon Erwachsene. Sie hat eine tiefe Wunde am Bauch und keucht panisch. "Hilfe!", ruft sie, starrt mich an und beginnt zu zucken. Schnell renne ich zu ihr. "Alles wird gut.", murmele ich und blicke hektisch um mich. Welcher Zauberspruch würde helfen? Ich ziehe schnell mein Handy aus meiner Tasche und wähle den Notruf.
"Lass das bleiben!", warnt eine Stimme. Ich zucke zusammen und drehe mich vorsichtig um. "Kai?". Leise flüstere ich seinen Namen während er mir näher kommt. Er scheint in dem Schatten der Gasse gewesen zu sein. Das Messer in seiner Hand ist blutverschmiert. Wie sein Gesicht. "Du warst das?". Der Abscheu in meiner Stimme ist nicht zu überhören. Tränen schießen mit in die Augen. Schnell stehe ich auf und laufe los. "Jade!", ruft er mir hinterher doch ich ignoriere ihn und laufe bis zum Ende der Gasse. Dann drücke ich auf 'Anruf'. Es verbindet mich innerhalb weniger Sekunden mit dem Notarzt. "Hallo? In der", ich lese den Namen der Straße von einem Schild ab und nenne was geschehen ist. "Bitte es ist sehr schlimm. ", flehe ich und lege auf. Das Mädchen wird bald im Krankenhaus liegen und alles wird wieder gut werden. Bei ihr jedenfalls.
"Los jetzt!", murmele ich und renne los. Nach 10 Minuten erreiche ich Kais Wohnung. Mit großer Geschwindigkeit ergreife ich alles, was mir gehört, schmeiße den Schlüssel auf den Tisch und hetze raus. Was auch immer Kai vorhatte, ich hoffe innig dass es klappt. Vielleicht stellt es ihn zufrieden und er haut endlich ab.
Mit gemischten Gefühlen stehe ich vor dem Whitmore Gebäude. Dann gehe ich langsam rein. Ich schleiche mich nach einigem Überlegen zu meinem alten Zimmer. Meine Sachen sind noch immer da. Ein verkokelter Fleck auf dem Boden aber auch. Chloé. Ich atme tief ein und aus und schließe schließlich die Tür ab. Schnell räume ich meine Klamotten in den Schrank und lege mich in mein Bett. Aber ich kann micht einschlafen. Dafür bin ich zu panisch.
Irgendwann bin ich wohl doch eingeschlafen, denn ein Klopfen an der Tür reißt mich aus meiner Traumwelt. Erschrocken richte ich mich auf. Es klopft immer weiter. "Wer ist da?", rufe ich leise obwohl ich es längst weiß. "Jade. Bitte lass mich rein. Bitte.". Kais Stimme hört sich reuevoll an. Und das sollte sie auch. Einige Minuten sitze ich still auf meinem Bett und warte bis er verschwindet. Doch er bleibt und klopft immer weiter, und so stehe ich lautlos auf, schleiche zur Tür und öffne sie. "Darf ich reinkommen?", fragt Kai und schaut mich so dümmlich an. "Nein.", erwidere ich eisig. "Was auch immer du zu sagen hast, wenn du dich entschuldigen willst, kann das die ganze Welt hören.". Er zögert einen kurzen Moment, dann jedoch redet er los. "Ich hätte dir von Anfang an sagen sollen was ich vorhabe. Alles was ich getan habe, diente dazu mit Liv, Luke und Josette ins Gespräch zu kommen. Das Mädchen war nur ein Hilfsmittel. Ich brauche Jo lebendig. Und der schnellste Weg zu ihr ist der Krankenwagen.". " Und was hast du mit ihr gemacht. Hast du sie getötet?", gifte ich ihn an um meine zitternde Stimme zu verbergen. "Nein. Sie ist unverletzt. Solange Liv und Luke kommen und es irgendwie hinkriegen, Jos Magie aus dem Messer in sie reinzukriegen. Damit ich mit ihr verschmelzen kann.". Ich schaue ihn verletzt an. "Nach allem geht es dir immernoch nur um das Verschmelzen?", frage ich tonlos. Er nickt. "Gib mir eine zweite Chance, Jade.". Ist da Schuld in seinen Augen. In seiner Stimme. "Zu gern würde ich jetzt einfach ja sagen, Kai. Ich würde dir zugern Chance für Chance in den Allerwertesten schieben. Aber so läuft das nicht. Man muss sich jede Chance verdienen. Und du verdienst keine zweite Chance.". Erneut schießen mir Tränen in die Augen. Ich nehme die Türklinke und möchte die Tür schließen, doch er schlägt sie auf und stürmt auf mich zu. Dann nimmt er mein gesicht in seine Hände und ich erstarre. Unsere Gesichter sind sich unglaublich nahe. Fast nah genug um... Meine Gedanken werden von ihm unterbrochen, als er mich ganz leicht, ganz sanft und ganz vorsichtig küsst. Dann löst er sich und starrt mich an. "Du hast recht. Ich bin es nicht wert.".
Das Flüstern hallt nach. Noch immer. Er ist rausgestürmt. Er hat sich nicht nocheinmal umgeblickt. Er ist einfach gegangen. Aber ich stehe immernoch an der gleichen Stelle. An der Malachai Parker mich geküsst hat.
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Geht's vielleicht ein bisschen zu schnell?😂😈😇
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Sociopaths~Kai Ff UNTERBROCHEN
FanfictionLyana war 19 Jahre lang in einer Gefängniswelt. Als sie es eigenhändig zurückschafft schwört sie sich Rache. Doch ein gewisser Hexer namens Kai kommt ihr dazwischen.