Der 7. Teil, auf der Party

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"Ohne Witz, Romy. Pass gut auf deine Brüder auf, ne? Bevor ich mir noch einen von ihnen kralle!" meint Silvia, immer noch über meine Brüder schwärmend. Inzwischen hat es zum Ende der letzten Stunde geläutet und Silvia, Claire und ich befinden uns auf den Weg nach drausen. "Ach Silvia. Ich will dir ja nicht den Spaß an der Sache verderben, aber ich würde meine Brüder nur Daten, wenn ich unbedingt einen Orang-Utan Ersatz haben möchte." "Einen sexy Orang-Utan" meint Silvia grinsend. Claire meint noch: "Okay Romy. Nummer her oder ich schieße." Nachdem ich meine Handynummer an Silvia und Claire weitergegeben hatte, entdeckte ich schon Marlon, Finn, Christoph und Jayden, die mir vom Truck aus zuwinkten. Ich drückte meine beiden Mädels kurz und ging dann auf meine Brüder zu. "Maaarlooon? Darf ich mal fahren?" fragte ich ihn und setzte meinen Hundeblick auf. "Prinzessin? Du hast noch nicht mal die Fahrprüfung gemacht" meint er vorsichtig. "Du weißt dass ich es kann!" sagte ich stur. Schließlich saß ich doch am Steuer, auf dem Beifahrersitz Marlon und Finn und Jayden auf der Ladefläche. Die beiden meinten, ich müsste sowieso so langsam fahren, dass sie es riskieren könnten, hinten oben zu sitzen. Christoph fuhr mit dem anderen Wagen.

"Okay, Ladys. Los geht's!" grinste ich und drehte den Autoschlüssel herum, zog die Handbremse und fuhr rückwärts über den Parkplatz. Dann drehte ich die Kiste herum und gab Gas. Jop, ihr hábt richtig geraten. Schon im frühen Alter hatten mir meine Brüder Fahrunterricht gegeben.

Onkel Matthew war ein begnadeter Koch, wie wir heute erfuhren. Er hatte Spaghetti Bolognese nach italienischer Art gekocht und dazu noch einen herzhaften grünen Salat mit Salat(ja, logisch ich weiß), Tomaten, Radieschen, Gurken, Mais, Karotten... War jedenfalls super lecker. Während des Essens fragte ich Matthew: "Onkel Matthew, ich will nicht dass du das jetzt irgendwie falsch verstehst, aber wieso hast du uns eigentlich erst jetzt aufgenommen, wenn du uns doch gerne bei dir hast?" "Naja, das ist so. Ich bin von Beruf her Schriftsteller. Aber anstatt dass ich Romane oder so schreibe, sammle ich Fakten über Menschen, Tiere, Orte wo es Probleme gibt und die Hilfe benötigen. Dann schreibe ich kleine Storys und Artikel über sie. Leider hat das die Gemeinschaft ziemlich kalt gelassen, und meine Bücher wurden kaum verkauft. Doch vor kurzem lernte ich einen reichen Geschäftsmann hier in L.A. kennen und er half mir, meine Werke an die Öffentlichkeit zu bringen. Auf einmal wurden massenweise meiner Bücher verkauft und ich konnte es mir leisten, sieben Leute hier aufzunehmen. Obwohl... Luca und Martin sind ja gar nicht wirklich da." Ich lächelte ihn breit an und meinte: "Du musst mir unbedingt den Namen von diesem Geschäftsmann verraten! Ich hab ihm zu verdanken, endlich ein zu Hause, einen geilen Onkel und neue Freunde gefunden zu haben." Mein Onkel lächelte mir zu: "Der Geschäftsmann heißt Wayland. Sein Sohn geht, glaube ich, in die selbe Schule wie ihr." Meine Brüder hatten das Gespräch nicht mit verfolgt, weshalb sie natürlich nichts sagten. Ich gab mir Mühe, mein Lächeln aufrecht zu erhalten und nickte meinem Onkel zu. Dann stand ich auf und huschte in mein Zimmer. Verdammt! Irgendwie schuldete ich diesem Wayland-Heini jetzt etwas! Mannn!

Ich war gerade dabei, Sponge Bob Folgen zu gucken (Ich bin kindisch, ich weiß!) als mein Handy vibrierte.

Unbekannte Nummer: Hey Romy, hier ist Claire. Silvia und ich wollen heute Abend auf eine super Party. Komm doch mit! Außerdem wollen wir heute Nachmittag noch Shoppen gehen. Ich hol dich um halb drei ab. Bis dann♥

Ich speicherte sie schnell ein. Hm... Party klingt ganz gut. Und shoppen sogar fantastisch. Also: "Marlon! Ich geh heute Abend bisschen feiern okay?" "Pass auf dich auf Prinzessin." "Wie immer. Kannst du bitte Onkel Matthew Bescheid geben?" Er nickte abwesend und wandte sich wieder seinem Handy zu. Ich schnappte mir meine Jacke und wollte gerade nach drausen stürmen, da es schon kurz vor halb drei war, als ich plötzlich meinen Onkel hinter mir hörte. "Wohin gehst du Romy?" Ich drehte mich zu ihm um. "Ich wollte shoppen gehen, mit einer Freundin. Und abends gehen wir auf eine Party. Wenn das Okay ist?" Er nickte und zog aus seiner Hosentasche einen 500 $ Gutschein. "Betrachte das als Geburtstagsgeschenk für die letzten Jahre." meinte er bloß. Fassungslos starrte ich auf das Geld. Dann sprang ich meinem Onkel um den Hals und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Dankeschön! Ich muss jetzt aber los." Dann rannte ich aus dem Haus. Ich hatte noch nie sehr viel Geld besessen. Nie. Und wenn ich dann gleich einen so großen Betrag erhalte...Jay. Einfach nur Jayyyyyyyyy!

Sechs Brüder, ein Badboy und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt