Der 15. Teil, bei ihm

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Ich stöhnte und wälzte mich auf die andere Seite.
Verflixt, dieses Bett hatte nur zwei Kissen.
Also Leute, Realtalk, ich brauche mindestens fünf.
Ich bin so ne Prinzessin auf der Erbse. Also, wir waren beim herumrollen, dass ich noch bereuen würde.
Nach meiner raupenähnlichen (wir sprechen von einer schwangeren Raupe) Drehung fiel ich nämlich ohne großartige Vorreden vom Bett.
Und da lag kein Teppich.
Das bedeutete, es war also erstens, nicht mein Zimmer, und zweitens sehr sehr schmerzhaft.
Gequält rieb ich mir den Rücken, aber da ich noch viel zu verpennt zum aufstehen war, tastete ich einfach nach der Decke und zog sie zu mir runter.
Ich spielte wieder die schwangere Raupe und rollte mich in das Daunenfederbett ein.
Mein Gott, mein Schädel brummte. War dann doch ein Gläschen zu viel gestern.
 Ich schloss die Augen und versuchte wieder zu schlafen aber das Gefühl angestarrt zu werden lies es nicht zu.
Ich öffnete die Augen und siehe da: ich hatte Recht.
Ich wurde angestarrt.
Und zwar von einem, nur so nebenbei bemerkt, sehr schönem, goldbraunem Augenpaar mit langen dunklen Wimpern. "Gott!" kreischte ich auf.
Henry wich lachend ein Stück von mir zurück, wofür ich ihm echt dankbar war, weil ich keinen Schimmer hatte, ob ich, wenn er mir so nahe war, überhaupt denken konnte.
"Na, eigentlich heiß ich ja nicht so, aber von mir aus, weil du es bist, darfst du mich so nennen."
Böse warf ich mein Kissen gegen ihn, welches er aber problemlos auffing und zur Seite legte, nicht ohne ein überlegenes Grinsen.
"Klappe Henry. Wo bin ich?"
"Das nennt sich Zimmer. Eine Geräumigkeit in der gewisse Menschen zu ruhen versuchen, andere hingegen-"
"Henry!"
"Schon gut", beschwichtigte er mich mit erhobenen Händen. "Reg dich ab, Pumuckel."
Todesblick meinerseits.
"Du bist bei mir zu Hause."
Aha.
Neugierig sah ich mich um.
Das war also das Haus von Henry. Hm...das letzte woran ich mich erinnern konnte, war, dass ich mit Claire und Jason bei diesem Dancebattle war und- ...Fu...ahm...Fantastische Banane! Jason! Er würde mich sowas von dreitausend komma neunundneuzig Prozent umbringen, wenn er davon wüsste, dass ich bei einem Kerl übernachtet hatte!
"Ähm...Henry? Weiß mein Bruder dass ich hier bin?"
Entschuldigend hob der Hottie (sorry aber ist nunmal so!) vor mir die die Hände: "Keine Ahnung. Aber als ich ihn das letzte mal gesehen habe, war er sehr...nunja...nennen wir es mal beschäftigt...mit einer hübschen Asiatin."
Überrascht hob ich die Augenbrauen. Also war gestern doch noch so einiges an Alkohol geflossen, sonst hätte sich Claire niemals von Jason küssen lassen. Aber... mal davon abgesehen dass es komisch war, dass mein Bruder und meine Freundin etwas miteinander hatten, waren sie echt Zucker zusammen!
Ich meine, Claire war bestimmt keine, die sich von meinem Bruder einschüchtern lassen würde, oder irgendwie unterkriegen, und das fand ich perfekt. Es tat ihm gut, dass ihm ein Mädchen auch widerstehen konnte und ihn nicht gleich ansprang.
"Okay. Da wir das jetzt geklärt haben...Hast du Pancakes?" fragte ich hungrig. 
Henrys Mundwinkel zuckten.
"Wir können der Prinzessin ja welche machen, wenn sie möchte." 
"Sie möchte." sagte ich fest und er stand auf.
Plötzlich drehte er sich von mir weg und zog sich sein T-Shirt über den Kopf. Erschrocken aber gleichzeitig hypnotisiert starrte ich auf seinen braungebrannten muskulösen Rücken, die leichte Einbuchtung hinten kurz vor seinem Knacki-Arsch.
Gott, wollte er mich umbringen. "Nicht sabbern, Prinzessin." sagte Henry lachend und zog sich ein schwarzes T-Shirt über. 
"Arsch." murmelte ich böse, folgte ihn aber willig in die Küche.
Ich meine, er will mir Pancakes machen, da kann ich echt nicht widerstehen. In einer kleinen aber modern eingerichteten Küche mit großen Fenstern lies ich mich nieder sinken, während mein Sklave....äh...Henry natürlich mir Pancakes zubereitete.
Während er die ersten flachen Küchlein aus der Pfanne nahm und sie auf ein Teller legte, meinte er grinsend. "Schönes Shirt. Gefällt mir." Ich zog meine Brauen zusammen und sah an mir runter.
Shit.
Das war weder mein Shirt, noch das Outfit von gestern!
"Oh Gott! Du hast mich umgezogen, du Penner!" fluchte ich.
Er hatte mich in Unterwäsche gesehen, wie peinlich war das denn bitte.
Und ich konnte mich nicht einmal mehr daran erinnern!
"Ne, Prinzessin, das schiebst du mir nicht in die Schuhe!" sagte Henry breit grinsend, und sein Blick lies mich nichts gutes ahnen.

Flashback Henry

"...Und eigentlich mag ich gar keine Einhörner, aber das war so süß! Aber dann sind seine Nasenlöcher so groß geworden. Ist das normal bei Einhörnern? Henry?" brabbelte Romy. Betrunken war sie echt niedlich.
"Ja, ich denke das ist ganz normal. Vielleicht hat es nur so große Nasenlöcher gekriegt, weil es gesehen hat, wie gut du aussiehst." murmelte ich sanft.
"Das ist Blödsinn!" zischte Romy verärgert. "Einhörner machen das nicht. Das glaube ich dir nicht. Aber H-Henry...ich bin so müde..."
"Du bist vor allem echt anstrengend." brummelte ich leicht grinsend. 
Sofort wurden ihre Augen kugelrund und wässrig. "Was? Echt? Magst du mich nicht? Du hasst mich? Ich bin soo fett und hässlich, oder? Und niemand mag mich..."
Erschrocken griff ich nach ihren Händen. "Nein, nein, nein, nein, Süße, das bist du nicht! Komm jetzt-..."
"Doch!" heulte sie.
Um ihren Mund zu stopfen, weil sie solchen Blödsinn redete, umarmte ich sie fest.
Dann hob ich sie hoch und trug sie möglichst sanft zu meinem Auto, während sie wieder irgendetwas von Einhörnern und Murmeltieren vor sich hinbrabbelte.
Sie war echt süß- aber auch anstrengend.
Mindestens kotzte sie nicht. 'Noch nicht' meinte eine Stimme in meinem Kopf heimtückisch.
Vorsichtig lies ich Romy auf den Beifahrersitz sinken.
Sie war eingeschlafen.
Ich lies meinen Blick an ihren wilden roten Haaren herabgleiten, bis zu ihren geschlossenen Bambiaugen, die dieses goldene Funkeln hatten, wanderte dann weiter über ihre kleine runde Nase bis zu ihren vollen rosanen Lippen.
Ich starrte. Peinlich berührt, obwohl es doch niemand mitbekommen hatte, wandte ich den Blick ab, stieg ein und schaltete den Motor ein.
Dann brauste ich los, zu mir nach Hause.
Auf dem Weg wälzte sich Romy im Schlaf hin und her.
Ein Albtraum. Beunruhigt lies ich meinen Blick immer wieder zu ihr gleiten. Sie schien regelrecht zu schwitzen, zog ihre Beine eng an ihren Körper wimmerte: "Nein. Nicht. Aua...lass mich doch. Nein! Aaaaaaaahh!" sie schrie.
Ich hielt es nicht mehr aus, fuhr von der Straße auf die Seite und stoppte den Motor.
Dann nahm ich sie fest und beruhigend in die Arme, bis sich ihre Atmung wieder beruhigte und sie seelenruhig weiterschlief.

Als wir bei mir zu Hause ankamen, hob ich sie hoch, um sie ins Haus zu tragen. Dabei kuschelte sie sich eng an meine Brust und automatisch schob sich ein Lächeln auf mein Gesicht.
Ich legte sie auf meinem Bett ab, drehte mich von ihr weg um mir ein neues Shirt überzuziehen, doch als ich mich wieder zu ihr umdrehte, stockte mir der Atem. Ihre Kleidung lag am Boden, und sie stand vor mir, in nichts weiter als ihrer schwarzen Spitzenunterwäsche.
Ich starrte kurz, bevor ich mich eines besseren besann, und den Blick abwandte. "Bin ich h-hässlich?" schmollte Romy.
"Alles andere als das. Gott!" ich raufte mir die Haare und warf ihr kurzerhand mein T-Shirt zu.
"Zieh das bitte an." murmelte ich und versuchte mich im Griff zu behalten, wenn ihr wisst was ich meine.
Als ich mich wieder traute zu ihr zu sehen, lag sie bereits unter meiner Decke, und schlief seelenruhig. Gestresst atmete ich aus. Sowas würde ich nicht nochmal aushalten.

Flashback Henry Ende

O Gott! Wie peinlich war das bitte! Nie wieder Alkohol. Zumindest nicht die nächste Woche!

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Heyy Leutiiis! 😊😍😙😗c: Nach gefühlten Tausend Jahren endlich wieder ein neues Kapitel!<3 Und? Wie findet ihr es? Nur so ein Tipp: Kommentare motivieren mich immer mega, ein neus Kapitel zu schreiben ;)😘😘😎

Bellybeen<3

Sechs Brüder, ein Badboy und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt