Kapitel 14

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"Für die, die mich noch nicht kennen, stelle ich mich einmal kurz vor. Mein Name ist Joanna und ich wurde damit beauftragt mir etwas auszudenken, wie wir Geld beschaffen können. Ich hab also von meinen guten Kontakten, bestehend aus meinem Stiefvater und meiner Mutter, die offensichtlich früher mit dem Direktor dieser Universität befreundet war, gebrauch gemacht und mich mit dem Direktor gestern noch kurzgeschlossen", erzählt Joanna, die vor uns auf und ab geht. Sie trägt verrückterweise eine weiße Reithose, schwarze polierte Stiefel, ein weißes Hemd und eine Reitgerte, womit sie sich die ganze Zeit gegen die Stiefel haut.
Adrino stupst mich an und ich sehe zu ihm.

"Trägt deine Schwester immer solche Klamotten?", fragt er mich und es ist nicht zu übersehen, dass die Spanier Joanna berechtigterweise für verrückt halten.

"Nein, eigentlich nicht, aber sie kleidet sich immer wie sie sich fühlt. Und aktuell ist sie die Führerin", antworte ich und werfe Jake einen Blick zu, der das Gesicht in den Händen vergraben hat und den Kopf schüttelt.
Ich schmunzle und sehe zu Dawn, die sich das Lachen nur schwer verkneifen kann. Ethan hingegen sieht wie immer total ruhig und gelassen aus.

"Deine Schwester ist verrückt", meldet sich Adonis zu Wort und ich muss den Kopf ein wenig weiter drehen, da er auf der Tribüne etwas weiter oben sitzt.

"Nun, ich möchte nicht weiter um den heißen Brei reden. Ich hab mit dem Direktor gesprochen und wir haben uns als Motto etwas überlegt. Die gesamte Univeristät veranstaltet einen Tag, wo sie etwas verkaufen müssen. Die Universität wird für einen Tag für alle geöffnet, sodass die Nichtstudenten die Gelegenheit haben sich einmal die Universität anzuschauen. Ich hab mir für uns überlegt, da es auch auf Halloween zugeht, dass wir ein Halloween-Café machen. Das bedeutet, dass wir Kostüme, Getränke, gut aussehende Männer und Essen brauchen.
Ich habe bereits eine Einteilung vorgenommen, die euch drei Jungs auch betrifft", sagt Joanna, wobei sie sich an Alejandro, Adonis und Adrino wendet. Sie streckt die Hand aus und aus einer Ecke des Raumes, die ich bis jetzt noch gar nicht beachtet habe kommen Cody und Caleb, die Kinder von Juliet und Drake, gerannt.
Cody überreicht Joanna eine zusammengerolltes Blatt Papier und dann laufen die Jungs wiehern wieder in die Ecke. Joanna rollt das Blatt auseinander und räuspert sich, bevor sie beginnt vorzulesen.

"Folgende Einteilung habe ich vorgenommen und ich möchte anmerken, dass Widerstand hier zwecklos ist!
Wir Mädchen, also Dawn, Kylie und ich, bereiten etwas Kuchen vor und weisen die Leute ein.
Dylan, Owen und Cameron werden an der Bar, die wir errichten werden Drinks zubereiten und ihr übrigen Jungs werden servieren. Wir müssen das ganze zwar innerhalb von ein paar Tagen vorbereiten, aber das schaffen wir. Wir schaffen das, wenn wir zusammen arbeiten und ich denke, dass das ein voller Erfolg werden wird, wenn wir gute Werbung haben und es gut umsetzen.
Ich würde also sagen, dass von uns noch ein paar bei der Vorstellung durch das Gebäude laufen und die Besucher auf unser Café aufmerksam machen", setzt Joanna ihre Rede fort und ich werde wieder auf die Schulter getippt.

"Wann soll der Spaß stattfinden?", fragt Adrino und Joanna wendet sich uns zu.

"Also jetzt haben wir Donnerstag, der Direktor gibt uns eine Woche, also nächste Woche Freitag", erzählt sie und wir nicken. Schaffen wir es denn wirklich innerhalb von einer Woche etwas derartiges auf die Beine zu stellen?

"Und wie sollen wir es schaffen, innerhalb von einer Woche das alles auf die Beine zu stellen?", fragt Adonis und wendet sich mit einer kalten, mürrischen Miene an Joanna.
Ich werfe ihm einen kurzen Blick zu, da er genau das ausspricht was ich und wahrscheinlich noch ein paar andere sich ebenfalls denken.

"Adonis, oder?" Adonis nickt brummend und Joanna setzt ihren Weg, den sie konstant auf und ab schreitet fort. 

"Das ist ganz einfach. Wir agieren als Team. Wir agieren zu verabredeten Zeiten intensiv. Wir agieren ... Wir agieren mit Elan! Wir machen das. Nichts ist unmöglich - so wahr ich Joanna heiße!", sagt Joanna nun und ich höre Adonis hinter mir schnauben.

"Warum bestimmt sie eigentlich?", fragt Adonis nun und ich werfe ihm einen Blick zu. Er hat sich nach hinten gelehnt und sieht sie aus desinteressierten, missmütigen Augen an.

"Weil ich einen Führerschein habe!" Adonis zieht eine Augenbraue nach oben und sieht noch mürrischer drein.

"Ich habe die Bescheinigung dafür, dass ich eine Führerin bin. Ich hab die Ehre dafür eine Auszeichnung zu besitzen."

"Also ich definiere den 'Führerschein' anders", antwortet Adonis und ich sehe zu Jake, der nun ein Seufzer von sich gibt.

"Reiß dich doch zusammen und lass sie machen. Du bist doch hier um deinen Cousin zu helfen, oder? Wir alle könnten unsere Zeit für andere Dinge nutzen und etwas anderes machen, aber wir sind so sozial, freundlich und hilfsbereit, dass wir uns bereiterklärt haben, zu helfen. Wir kennen dich, deinen Bruder und Alejandro nicht - dennoch sitzen wir hier mit zwölf Leuten in dieser Turnhalle und zerbrechen uns den Kopf, wie wir helfen können. Denk da mal drüber nach und dann mach deinen Mund wieder auf", meldet sich Jake wütend zu Wort und Adonis sieht ihn mit aufgeklapptem Mund an,  "Sollte das nicht in deinen Kopf gehen, dann kannst du gehen oder wir klären das wie Männer vor der Turnhalle."

Adonis klappt seinen Mund zu und sieht Jake noch einen Moment an, bevor er seinen Blick anwendet und starr nach vorne sieht.
Mein Blick begegnet dem von Alejandro und er sieht mich dankend an, wobei er mir kurz zu lächelt. 

"Ok, da das.. ", beginnt Joanna, aber kommt mit ihrem Monolog nicht weit, da Alejandro ihr ins Wort fällt.

"Ich glaube, das ist der Moment, wo ich auch mal was sagen sollte." Damit erhebt er sich von seinem Sitzplatz und schreitet nach vorne die Tribüne hinunter.

"Diese Spanier. Dauernd wird man unterbrochen. Ich kündige, wenn das so weitergeht", murmelt Joanna mit einem trotzigen  Ausdruck auf dem Gesicht trottet sie zu Jake, um sich mit überkreuzten Armen neben ihn zu setzen.

"Also, zunächst einmal danke, dass ihr alle hier seit und mir helfen wollt. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Ehm ja also. Ich sag jetzt einfach irgendwas und das wird sich in der Reihenfolge komisch anhören, aber naja.. egal.. Ich beginne einfach mal.
Joanna. Vielen Dank, dass du dir da etwas überlegt hast, um mir helfen und Josh, dir danken ich auch dafür, dass du so hilfsbereit bist. Und euch anderen, ich weiß gar nicht, ob ein einfaches Danke dafür ausreicht wie hilfsbereit und freundlich ihr seit jemandem zu helfen, den ihr nur oder noch nicht mal vom hören kennt. Ich freue mich und vielen, vielen Dank", sagt Alejandro und verneigt sich. Ich sehe zu meinen Freunden und beobachte wie Ethan zu klatschen beginnt. Er lächelt Alejandro an und steht auf.

"Mal ehrlich. Stell dir vor, Adrino wäre Josh und würde dir von jemandem erzählen, der Hilfe braucht und dessen familiäre Verhältnisse im Gegensatz zu deinen nicht so Bombe sind, dann würdest du doch helfen, oder?", fragt Ethan Alejandro, der diesen aufmerksam ansieht.

"Ich glaube nicht", antwortet Alejandro ehrlich und reibt sich verlegen den Nacken.

"Glauben schon mal gar nicht!", schreit Cameron und ein paar beginnen zu lachen. Alejandro und die Zwillinge sehen mich fragend an, da sie den offensichtlich nicht verstanden haben und ich schmunzle.

"Glauben kannst du in der Kirche. Hier aber denkst, schätzt und weist du!", erkläre ich und Adrino lacht, während Adonis den Kopf schüttelt.

"Dann denke ich nicht", korrigiert sich Alejandro. Doch auch diese Antwort entpuppt sich als die falsche.
"20 Gründe, warum Männer rutsche doof sind", ruft Joanna plötzlich aus und dreht sich zu Dawn um, die ebenfalls auf ihrem Platz aufgesprungen ist.

"Grund 12! Auf die Frage, was denkst du antworten sie mit, ich denke nichts", schreit Dawn los und auch Kylie lacht los.

"Das trifft definitiv auf Kyle zu", sagt diese in diesem Moment aus und erntet dafür einen wütenden Blick seitens ihres Freundes.

"Ethan ist anders!"Dawn sieht triumphierend ihre Freundinnen an, die sich mittlerweile auf ihre Sitzplätze gestellt haben und nun zu diskutieren beginnen, welcher feste Freund der intelligenteste ist.
Mein Aufmerksamkeit richte ich wieder auf Alejandro und Ethan, welche einen vielsagenden Blick austauschen.

"Willkommen bei den Homies", begrüßt Ethan ihn in unserer Gemeinschaft und täuscht mit ihm einen Handschlag aus, der den Eintritt in diese vereinbaren soll.
Also herzlich Willkommen!




My Bad Boy Neighbour *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt