Ein kräftiges Klopfen an der Tür lässt mich aus dem Schlafe hochschrecken. Ich sehe mich in meinem Zimmer um und zucke zusammen, als wieder laut gegen die Tür gehämmert wird.
Ich schwinge die Beine aus dem Bett und trotte verschlafen zu der Tür."Alejandro! Josh! Macht doch mal auf!", schreit es von draußen und ich öffne die Tür. Vor mir steht ein ziemlich gehetzter Adrino.
Er läuft an mir vorbei und sieht sich panisch im Raum um. Schließlich dreht er sich zu mir um und schaut sehr niedergeschlagen drein."Adrino, was ist los?", frage ich ihn und reibe mir derweil den Schlaf aus den Augen. Als ich mich in dem Raum umsehe stelle ich fest, dass Alejandro weg ist. Der Blick auf die Uhr am Backofen verrät mir, dass es 9 Uhr ist.
"Alejandro ist verschwunden und wir haben in einer halben Stunde ein wichtiges Basketballmatch, wo er nicht fehlen darf", erklärt er und lässt sich dann auf die Couch fallen.
"Ich hab ihn schon tausend Mal angerufen, aber er geht nicht ran und finden tut ihn auch niemand. Wir sind geliefert", seufzt er und stützt den Kopf in den Händen ab. Ich setze mich neben ihn auf die Couch und denke nach.
"Alejandro kann doch eh nicht spielen mit seiner Hand." Adrino sieht auf und schlägt sich mit einer Hand gegen die Stirn.
"Verdammt, dass hab ich vergessen. Du hast recht", stimmt er mir zu und senkt dennoch weiter in die Couch.
"Ihr habt doch genug spieler und könnt ihn doch ersetzen?" Ich sehe zu Adrino, der sich nachdenklich übers Kinn fährt. Munter sitze ich da und denke nach, dass ich gerade erst aufgestanden bin, ist mir kaum noch bewusst.
"Alejandro ist aber unser wichtigster Spieler. Ohne ihn werden wir verlieren. Die Ersatzbank kann mit unseren heutigen Gegnern nicht mithalten. Wir werden uns bis auf die Knochen blamieren", seufzt Adrino und ich kratze mich am Kopf.
"Und was, wenn ich Alejandros Platz einnehme und mitspiele?", frage ich ihn und Adrino sieht überrascht auf. Ich spiele seit meiner Kindheit Basketball und denke auch, dass mir meine Erfahrung, was solche Wettkämpfe angeht zu Gute kommt.
"Das wäre eine Idee.. Nein, das ist keine Idee, sondern das ist die Lösung! Schaffst du es dich schnell fertig zu machen, mit mir mit in die Turnhalle zu kommen und dich dann noch aufzuwärmen?" Adrino sieht erfreut aus und springt erleichtert auf.
"Wie sagte Joanna noch gleich, nichts ist unmöglich!", zitiere ich und Adrino nickt.
"Vielen Dank Josh. Ich weiß gar nicht, was wir machen würden, wenn wir dich nicht hätten. Mach du dich hier fertig und ich leg alles in der Sporthalle hin, damit es gleich ganz schnell geht." Mit diesen Worten eilt er aus meinem Zimmer und die Tür fällt laut ins Schloss. Ohne noch weiter Zeit zu verlieren stehe ich auf, ziehe mir schnell etwas über und eile mit meinem Rucksack, den ich in zwei Minuten gepackt habe aus dem Raum Richtung Turnhalle.
Es dauert nicht lang, da betrete ich schon die Umkleide vor der Adrino schon auf mich wartet. Er hält mir zur Begrüßung die Hand hin und strahlt über beide Gesichtshälften.
"Die anderen waren sofort einverstanden und sind dir dankbar. Die Jungs von unserer Ersatzbank haben noch nicht so die Erfahrung und sind noch im Training. Unsere Gegner sind gerissen und trickreich. Du musst aufpassen. Die scheuen vor keiner List", erzählt Adrino, während ich die Umkleide betrete und auf den Schrank zugehe, auf dem Alejandros Name steht. Adrino erzählt mir ein wenig was über die Spielmethode der Gegner, die sich die Dragons nennen, während ich mir das Trikot anziehe.
Die anderen Jungs aus der Mannschaft mustern mich ein wenig neugierig und manche nicken mir zur Begrüßung zu. Adonis sitzt in einer Ecke vor seinem Schrank und sieht wie immer mürrisch drein. Ich frage mich, ob der überhaupt einmal gute Laune hat. Seit ich mit den Spaniern Zeit verbringe hat er konstant schlechte Laune und ist sehr wortkarg. Ich schätze mal das ist seine Art."Bereit?", fragt Adrino in die Runde, nachdem ich auch meinen letzten Schnursenkel zugebunden habe und von überall ertönt ein 'Ja'.
"Dann geht es jetzt los", ertönt es von der Tür und als ich aufsehe, steht Alejandro dort. Er hat die Arme überkreuzt und sieht jeden einen Moment an, als sein Blick an mir hängen bleibt, wandert sein Blick an mir hinab und er lächelt mir kurz zu."Josh", sagt er und winkt mich zu sich heran. Ich komme seiner Aufforderung nach und er legt mir einen Arm um die Schulter, bevor er zu sprechen beginnt: "Danke, dass du mich heute hier vertrittst. Ich wollte dich gestern bereits fragen, ob du heute für mich spielen kannst, da unsere Mannschaft mit dir an ihrer Seite eine Chance gegen die Dragons hat, aber ich hab es nach allem, was du auch gestern für uns getan hast vergessen. Ich weiß gar nicht wie ich mich bedanken soll. Sag es mir irgendwann einmal, wie ich es wieder gut machen kann."
Er sieht mich noch einen Moment an, dann wendet er sich seinem Team zu.
"Das Spiel heute wird kein Spaziergang, aber wir wären nicht als die 'Demons' bekannt, wenn wir das nicht heute auch schaffen. Es tut mir leid, dass ich heute nicht mit euch spielen kann, aber Josh ist ein ausgezeichneter Spieler und wird mich vertreten. Mit ihm an eurer Seite könnt ihr das reißen. Hört auf ihn und vertraut auf euch. Glaubt an euch, dann schaffen wir das!" Er lässt seine Worte einen Moment wirken, bevor er seinen Monolog fortsetzt. "Und jetzt gehen wir da raus und zeigen diesen Möchtegern-Basketballern, wo der Haken hängt."
Daraufhin bricht Jubel unter den Jungs aus und singend traben sie in die Turnhalle, wo bereits die gegnerische Mannschaft auf uns warten. Alejandro und ich betreten zum Schluss die Halle und als die gegnerische Mannschaft ihn in seiner zivilen Kleidung und nicht im Trikot sieht macht sich ein selbstgefälliges Grinsen auf deren Gesichtern breit. Sie wägen sich in Sicherheit und ich kann hier hören, wie einige unter ihnen lachen und sich schon sicher sind, dass sie das Ding heute gewinnen werden."Leute, kommt noch mal her", pfeift Alejandro und die Mannschaft versammelt sich um ihn.
"Sich denken, weil ich nicht spiele wird das ein einfaches Ding heute, aber sie unterschätzen uns. Spielt mit ihnen, dann gewinnen wir das. Macht ruhig mal einen Patzer und seht verzweifelt aus, aber übertreibt es nicht. Greift an und macht Körbe, aber vergesst nicht mit ihnen zu spielen. Sie haben keinen Respekt und wir sorgen heute dafür, dass sie uns wieder achten. Ihr macht das. Ich glaub an euch!" Damit löst sich wieder die Runde, die Zwillinge und ich bleiben bei Alejandro stehen, der jeden von uns noch einmal ernst ansieht.
"Ihr macht das. Ich glaube an euch", widerholt Alejandro seine Worte und Adrino stößt ihn mit seiner Schulter an.
"Was haben sie gestern noch zum Thema glauben gesagt", ruft er Aejandro ins Gedächtnis und während Adonis sich mit einem genervtem Seufzer umdreht, schüttelt Alejandro resignierend den Kopf.
"Ich weiß das ihr es schafft. Ist das besser?" Adrino und ich sehen uns kurz an, bevor wir synchron mit 'Viel besser' antworten, dann drehen wir uns um und bereiten uns mit ein paar Übungen auf das Spiel vor. Wir schaffen das!
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My Bad Boy Neighbour *wird überarbeitet*
Teen Fiction- Band 6 - Josh O'Neal hat schon genaue Pläne für seine Zukunft, die er alle nacheinander ab arbeitet. Doch als der attraktive Spanier Alejandro Mario Gracia Hernandez in sein Leben tritt ändert sich schlagartig alles. Mit dem Auftauchen des Spanier...