CHAPTER 20: Geburtstag

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Seitdem der Name 'Nicolas Flamel' gefallen war, hingen die vier nur noch in der Bibliothek. Selbst Kyra, Lucy und Maria kam das komisch vor, da vorallem Melina eigentlich nie in die Bibliothek ging. Sie hatte jedoch geschworen Lucy, Kyra und Maria nichts zu erzählen. Melina ging Snape, soweit es möglich war, lieber aus dem Weg. Von den ersten Prüfungen hatten sie bereits ihre Noten bekommen und Melina war überhaupt nicht zufrieden. Zwar hatte sie ein 'Ohne gleichen' in Zaubertränke und Zauberkunst bekommen, doch in Verwandlung, Astronomie und Geschichte der Zauberei war sie jeweils mit einem 'Schrecklich' komplett durchgerasselt. Laut Hermine war 'O' (Ohne gleichen) das beste. Danch kam 'E' (Erwartungen übertroffen), dann 'A' (Annehmbar), danch kam 'M' (Mies) und 'S' (schrecklich). Wie Hermine sagte, war 'T' das Schlechteste und fast niemand würde das bekommen. Und wenn jemand das bekommen würde, wäre er wirklich, wirklich schlecht. Ron, welcher ihr zugehört hatte, lies schnell seine Zaubertränkeprüfung unter einem der Tische in der großen Halle verschwinden. Natürlich hatte Hermine fast jede Prüfung mit einem O bestanden.
Einige Novemberwochen vergingen und Melinas Geburtstag am 17 November rückte immer näher. 

Als sie am besagtem Tag aufwachte war der Schlafsaal komplett leer. Mal wieder hatte sie viel zu lange geschlafen. Zumindest gut. Sie stand auf und zog sich einen dunkelroten Pullover und eine enge, schwarze Hose an. Es war Sonntag und auch kein Quidditch. Naja, eigentich schon, aber nicht für die Slytherins. Es war das dritte Spiel der Saison: Hufflepuff gegen Ravenclaw. Vielleicht waren deswegen schon alle weg?

Müde schliff sie in die große Halle, die bis auf Professor McGonagall, Professor Binns und Professor Snape komplett leer war. Melina setzte sich an einen Platz am Slytherintisch und begann zu essen. Das einzigste was man hören konnte, war ihr Messer und das gerede von McGonagall, welche sich darüber aufregte, dass Snape nicht zum Quidditch wollte. Ihre Stimme verstummte erst, als eine einzige Eule durch die Halle segelte und sich neben Melina setzte. Es war Spahira, ihre Schleiereule, die ihr einen Brief, ein pinkes- und ein orangenes Paket überbrachte. Die Augen der Lehrer wanderten zu Melina, welche sie vorher nicht bemerkt hatten. Wütend ging McGonagall von dannen und schlug die großen Türen der Halle zu. Snape setzte sich ruhig an seinen Platz und trank weiter aus seinem Becher und auch Binns verließ die Halle. Aber nicht auf die Übliche Art. Nein, natürlich nicht. Er schwob durch eine Wand und verschwand. Melina lenkte ihre Aufmerksamkeit auf den Brief und die beiden Pakete. Sie nahm sich zuerst das Pinke und las die Aufschrift.

Von Hagrid

Sie hob den Deckel und fand verbrannte Kekese, die fast so groß, wie Melinas Hand waren. Ja, ihre Hände waren wirklich sehr groß. Egal wie sehr Hagrid es auch versuchte...Er konnte einfach nicht Backen. Sie hoffte jedoch, dass er die Küche nicht abgefackelt hatte. Nicht so, wie Larissa. Sie stellte das Paket beiseite und nahm den Brief, der offenbar von ihren Eltern war.

Liebe Melina,
herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
Wir sind so stolz auf dich, dass du jetzt 12 Jahre alt bist! Wir wussten nicht, was wir dir schenken sollten, deshalb haben wir Dumbledore um Rat gefragt. Er schlug vor, dir einen 'selbst-umrührenden Kessel' zu schenken, oder ein Buch über Zaubertränke, da ihm aufgefallen ist, dass du das jetzige vom Unterricht, letzte Woche Donnerstag schon zum 7-mal angefangen hast! Naja, wir haben uns entschieden was komplett anderes zu kaufen!

Melina stoppte kurz und fing an zu lachen. ,,Was haben sie jetzt schon wieder gemacht..."

Wir haben in einem Laden Namens 'Zonkos' Filibuster Feuerwerkskörper gekauft! Ist das nicht toll? Wir hoffen, dass du sie gebrauchen kannst. Dumbledore meinte, du sollst sie nicht im Unterricht, oder in den Gängen benutzen. Naja, hab noch einen schönen Tag heute und lass dich nicht ärgern.
In Liebe,
Mum und Dad

Sie lächelte und schaute hoch. Als sie zum Lehrertisch sah, erkannte sie, dass auch Snape nicht mehr da war. Sie lehnte sich zurück doch anstatt der Luft, fühlte sie etwas weiches an ihrem Kopf. ,,Miss Watson! Was tun sie da?". Die Stimme war nicht von irgendwem. Sie erschrak und drehte sich schlagartig um. ,,Nicht schon wieder Snape...". ,,Hallo Professor..."sagte sie vorsichtig, schob das kleine Päcken mit den Filibuster Feuerwerkskörper hinter ihren Rücken und ihr Blick wanderte von seinen Bein, zu seinem Bauch und von da aus zu seinen Schultern und seinem Gesicht. ,,Meine Güte hat der Kerl breite Schultern...". ,,Meine Glückwünsche." fuhr Snape fort und schaute Melina von oben bis unten an. Seine Augen blieben bei ihren zerzausten, ungekämmten Haaren stehen. ,,Man ist der heute komisch drauf...". ,,Wofür?" fragte Melina. ,,Zum Geburtstag." setzte er leise nach und seine Lippen kräuselten sich. ,,D-Danke...W-Woher wus-". ,,Ist wohl offensichtlich, Miss Watson. " unterbrach er sie und es bildete sich ein kleines lächeln auf seinen dünnen Lippen. Sie hatte ihn noch nie lächeln gesehen. ,,Ja, das Stimmt..." lachte sie verlegen. Ohne etwas weiteres zu sagen ging er davon. Nein, das konnte man nicht gehen nennen...er humpelte. Tatsächlich, er humpelte. Vielleicht hatten Harry, Ron und Hermine ja doch Recht. Nein, das konnte nicht sein. Er sah zwar so aus, als würde er etwas im Schilde führen, aber tat er das nicht immer...? Gerade als sie aufstehen wollte fiel ihr die Sache mit dem Brief wieder ein. Bevor ihre Eltern noch ausrasteten schrieb sie lieber einen Brief. Doch ohne Feder und Pergament ging das schlecht. ,,Professor?" rief sie Snape nach, welcher sich langsam umdrehte. ,,Haben sie vielleicht...Pergament und Feder für mich?". Snape holte seinen Zauberstab heraus und schwang ihn kurz. Augenblicklich befanden sich die beiden Sachen neben ihr. ,,Dankeschön, Sir". Melina begutachtete das Zeug kurz und fing schließlich an zu schreiben.

Hey Mum, Hey Dad,
tut mir leid, dass ich nicht geschrieben habe. Hier in Hogwarts ist es großartig. Alle sind soweit nett, bis auf ein paar aus meiner alten Schule. Was ich aber mal klar stellen möchte...Nein, Slytherin ist kein Kloreiniger. Um euch zu erklären was das ist hab ich jetzt ehrlich gesagt keinen Bock. Bis dann,
Melina
P.S.: Danke für eure Briefe und das Paket.

,,Das sollte reichen.". Sie faltete den Brief, steckte ihn ihrer Eule in den Schnabel und lies sie fliegen.

Das Spiel Ravenclaw vs. Hufflepuff ging schnell zuende. Nach dem Spielende füllte sich die Halle schnell voll schnatternder Schüler. Es wurde gefeiert und alle wedelten mit Ravenclaw Flaggen herum. Offenbar hatten sie gewonnen.

,,UNFASSBAR! Wir haben verloren!" schimpfte Maria, welche mit feuerroten lockigen Haaren in die Halle lief, schmiss ihren Schläger auf den Tisch und setzte sich neben Melina. ,,Hey Maria...". ,,Hallo" sagte sie knapp und schaute sie nicht mal mehr an. Maria war Treiberin in der Hufflepuff Hausmanschaft und nahm ihre Sache sehr ernst. Wenn sie für eins lebte, dann für Quidditch! ,,Weißt du wo Kyra und Lucy sind?" fragte Melina vorsichtig. ,,Die wollten was holen" antwortete sie, biss agressiv in ihr Brötchen und ihre Haare färbten sich Augenblicklich wieder braun. ,,MAN! Wie sehr mich das aufregt! McGonagall meinte das kann noch ewig dauern bis ich den ganzen Metamorphmagus-Quatsch endlich kontrollieren kann!" schrie sie wütend.
Nach einiger Zeit kamen Harry, Ron und Hermine direkt auf sie zu gerannt. Hermine fiel ihr direkt um den Hals. ,,Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!" lachte sie. Harry und Ron reichten ihr die Hand und beglückwünschten sie ebenfalls. Nun begriff auch Maria. Doch bevor sie was sagen konnte kamen Lucy und Kyra mit einem Geschenk um die Ecke. ,,Alles gute!" rief Lucy und überreichte ihr das Päckchen. Sofort machte Melina es auf. Dort befand sich ein Buch. ,,Zaubertränke aller Art! Danke!". Melina war sich sicher, dass ihre freude sehr künstlich rüberkam, obwohl sie sich wirklich freute. In diesesm Buch waren alle Zaubertränke die es so gab aufgelistet, erklärt was sie machen, die Geschichte dazu und zu einigen, ungefährlichen Zaubertränken gab es Anleitungen, wie man sie braute. Sie nahm den Brief, die Filibuster Feuerwerkskörper und die verbrannten Kekse vom Tisch und die anderen begleiteten sie bis zum Slytherin-Gemeinschaftsraum. An diesem Tag stritten sich weder Ron und Hermine, noch Kyra und Larissa, oder Kyra und Hermine. Es war einer der Tage in ihrem Leben, den sie nie vergessen würde. Alles was sie brauchte, um glücklich zu sein, war ein paar gute Freunde um sie herum.

Chopped in half- Der Stein der Weisen (Harry Potter)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt