CHAPTER 29: Der Hauspokal

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Als Melina das letzte Mal in diesem Schuljahr in ihrer Schuluniform die Treppen zur großen Halle hinaufstieg dachte sie nach. So viel war alleine in einem Jahr passiert. Mit Harry, Ron und Hermine hatte sie Adressen ausgetauscht und ihnen versprochen, ihnen zu schreiben. Lucy und Melina wohnten mit Larissa im selben Stadtteil und auch Kyra und Maria wohnten nicht weit weg. Der blutige Barron schwirrte neben ihr her und begleitete sie in die Halle und ausnahmsweise überhörte sie mal die gemeinen Kommentare von Draco, Carbbe, Goyle, Pansy, Julien und Rachel.
Beim betreten der Halle konnte man erkennen, dass Fahnen in den Farben von Slytherin aufgehangen wurden. Das Grün und Silber glänzten wunderschön im Licht der tausenden Kerzen und Melina unterhielt sich noch mit Harry, Ron und Hermine bevor sie sich auf ihren Platz neben Josephine setzte.

,,Bevor das Festmahl unsere Sinne zu sehr berauschen lässt, möchte ich etwas sagen" verkündete Dumbledore und trat vor sein Redepult mit der altbekannten goldenen Eule davor, welche automatisch die Flügel ausbreitet wenn man davor trat. ,,Was für ein Jahr! Hoffentlich sind eure Köpfe ein wenig voller als zuvor und falls ich mich nicht ganz täusche, müsste ich jetzt den Hauspokal verleiehen". Die Slytherins grinsten schadenfroh als sie in die Gesichter der enttäuschten Gryffindors schauten. Auch die Hufflepuffs und die Ravenclaws hatten auf den Sieg der Gryffindors gehofft, da Slytherin den Hauspokal nun zum 7 mal gewinnen würde. Den Gryffindors, welchen klar war, was für ein Schicksal sie treffen wird, wurden zu viele Punkte abgezogen und waren nun mit Sicherheit auf dem letzten Platz gelandet. ,,Auf dem letzten Platz: Gryffindor mit 312 Punkten! An dritter Stelle liegt Hufflepuff mit 352-". ,,Yes! Nicht letzter!" rief ein junge und sprang erfreut vom Hufflepufftisch auf. Als er bemerkte, dass alle Blicke auf ihm ruhten setzte er sich beschämt und komplett rot angelaufen wieder hin und Dumbledore setzte seine Rede fort. ,,Darauf folgt Ravenclaw mit 426 Punkten. An erster Stelle steht...Slytherin mit 472!". Am Tisch der Slytherins brach ein Sturm aus jubelrufen aus. Melina konnte gar nicht so schnell reagieren und bleib mit geducktem Kopf einfach sitzen, wobei ihr ihr schwarzer Spitzhut runterfiel. ,,Reife Leistung Slytherin, wohl wahr, doch wir müssen sowohl die jüngsten, als auch die ältesten Ereignisse beachten". Die Gesichter der Slytherins froren ein und man konnte auf denen der anderen Häuser neue Hoffnung erkennen. ,,Ich habe noch ein paar Punkte zu vergeben. Erstens: An Mister Ronald Weasley". Man hörte spottende Rufe von den Slytherins und Ron wurde so rot wie eine Tomate. ,,Für die beste Schachpartie, die Hogwarts je gesehen hat. 50 Punkte!". Der Tisch der Gryffindors wurde laut und viele gratulierten ihm und vorallem konnte man Percy heraushören. ,,Mein Bruder! Mein jüngster Bruder hat es durch McGonagalls riesen Schachspiel geschafft!". Dumbledore fuhr fort, als sich die Gespräche gelegt hatten. ,,Zweitens: An Miss Hermine Granger!". Auch sie wurde rot und ihre Lippen formten sich zu einem "O". ,,Für die Bewahrung eines kühlen Kopfes, während andere in höhster Gefahr schwebten. 50 Punkte!". Bei der Zahl der gewonnenen Punkt grub Hermine ihr Gesicht in Harrys Schulter und Melina war sich sicher, dass sie vor Freude weinte. Je mehr Gejubel bei den Gryffindors ausbrach, desto mehr konnte man geballene Fäsute und rote Gesichter am Slytherintisch erkennen. ,,Drittens: Mister Harry Potter". Die Halle wurde mit einem Male totenstill. ,,Für seine Unerschrockenheit und seinen überragendem Mut verleihe ich Gryffindor...60 Punkte!". Enttäuscht und gleichzeitig genervt schlugen einige Slytherins die Köpfe in die Hände. Melina jedoch wollte abwarten. ,,Es gibt viele Arten von Mut. So verlangt es einiges sich seinen Feinden in den Weg zu stellen, doch noch mehr, sich seinen Freunden in den Weg zu stellen. Deswegen verleihe ich 50 Punkte an...Neville Longbottom". Neville klappte die Kinnlade runter und seine Augen weiteten sich. Er drehte sich panisch zu Harry um, welcher hinter ihm saß, und Melina konnte erkennen, wie er mit seinen Lippen: "Ich?" formte. Damit hatten die Gryffindors die Slytherins überholt. Einigen Slytherins klappten ebenfalls die Kinnlade runter und sie wurden sichtlich agressiv. Dumbledore hob erneut seine Stimme. ,,Halt! Das war es noch nicht. Zweimal habe ich noch Punkte zu vergeben: Für das Haus Ravenclaw, genauer gesagt für: Miss Lucy Abigail Winters. 50 Punkte für das Durchsetzevermögen gegenüber Freunden und äußerster Geschicklichkeit.". Lucy drehte sich um und blickte zu Melina, welche zwei Tische weiter saß und man konnte sehen, dass sie genauso rot war, wie die Farbe der Innenseite vom Umhang der Gryffindors. ,,Nun. Zu guter letzt". Melina hielt den Atem an. Wenn jetzt ein Slytherin noch Punkte bekommen würde, wären sie wieder an der Spitze! ,,Miss Melina Lily Watson" ,,Oh verdammt". Ihr wurde heiß und alle Augenpaare richteten sich auf sie. ,,Für ihre scharfen Sinne angesichts des Feuers und für ihre Loyalität. 50 Punkte." Das hieß also: Slytherin hatte wieder den ersten Platz erlangt! Obwohl Melina es allen gegönnt hätte, war sie so froh, dass sie es war, die ihrem Haus den Sieg gebracht hat. Auch wenn die Gryffindors und die Slytherins eine tiefe Feindschaft prägten, gratulierten einige Gryffindors, Hufflepuffs und Ravenclaws Melina zum Sieg. Aber leider auch nur Melina. Mit der Begründung, dass sie die einzigste war, vor der man keine Angst haben musste, verzaubert zu werden, wenn man sie ansprach.
Loyalität?" fragte Draco und stand auf als die anderen sich mit dem Essen beschäftigten und niemand außer einige Slytherins ihn hörten. ,,Die Weasley hätte besser zu den Hufflepuff-Losern gepasst!". Die, die ihn gehört hatten, brachen in gelächter aus. Nur Sophie nicht. Diese setzte sich zwischen Josephine und Melina, um sie abzulenken. ,,Ey, Watson!" rief Draco. ,,Hör nicht auf die..." versuchte Sophie sie abzulenken. ,,Willst du nicht zu Dumbledore gehen und sagen, du willst zu den Hufflepuffs? Dann bist du ja bei deiner Schlammbut Freundin Kyra!". ,,Hey, schau mich an" sagte Sophie weiter, als sie merkte, dass Melinas blick auf Draco ruhte. Man sah die Wut in ihr aufkochen. Kyra war kein "Schlammblut". Allein das Wort machte sie aggressiv. ,,Blutsverräter!" rief Pansy verabscheuend. ,,Du bist so hässlich!" kreischte sie in das Gespräch von Sophie und Melina. ,,Hast du mal gesehen mit wem die rumhängt?" fragte Draco lachend, woraufhin Pansy den Kopf schüttelte und schon mit dem Lachen anfing. ,,Halt dich fest: Mit dem Granger-Mädchen!" Pansy kreischte vor lachen. ,,Das hässliche Schlammblut?!". Melina schloss die Augen.
Eins.
Zwei..
Drei...
Vier....
Fünf.....
Sechs......
Sieben.......
,,Hah! Schaut euch das an! Was macht die denn da?! Zählt die etwa Schlammblüter?!" brüllte Pansy lachend während Melina ihre Augen geschlossen hielt. Ihr lief eine einzelne Träne über ihre leicht rosige Wange und stand schlagartig auf, ihr kippte der Kürbissaft um und riss mit dem Umhang den Truthan herunter, doch das war ihr egal. Sie ging schnurstracks wenige Plätze weiter zu Draco, Pansy und seiner Gang. Aus dem Augenwinkel konnte sie erkennen, wie sich Jill, Larissa, Harry, Ron, Hermine, Kyra, Maria und Lucy zu ihr umdrehten. ,,Sag mir, Malfoy, was hast du gegen mich?!". Vor lachen schoss Pansy Kürbissaft durch die Nase. ,,Halt du mal deine Fresse, Parkinson! Du wurdest bestimmt nur Pansy genannt, weil du ein Gesicht wie ein Kuhmagen hast!". Pansy verging das lachen, genauso wie Draco. ,,Nimm das zurück, Watson". ,,Was, wenn nicht, Malfoy?" ,,Melina, lass es" hörte man im Hintergrund. Die ganze Halle war still. ,, Seit Monaten behandelst du mich wie das letzte Stück scheiße und ganz ehrlich, ich habs satt!". Dracos Mund verengte sich zu einem dünnen Schlitz. ,,Du weißt nicht, wie oft ich wegen dir schon in meinem Bett lag und geweint habe! Ich habe mir die Frage gestellt, wie man mich bloß so hassen kann. Ich habe dir niemals im Leben was getan, und hatte es auch nicht vor. Ich wollte freundlich zu dir sein, und ihr habt mich einfach weiter verspottet, wie hässlich ich doch wäre. Wie sehr ihr mich tot sehen wollt! Weißt du noch, die Hirschkuh, die du gequält hast, weil du sie verzaubert hast, nur weil du es lustig fandest? Ich hab dir gesagt du sollst es lassen! Mich würde interessieren, ob das arme Ding noch am Leben ist! Wie lange kennt ihr mich schon, hm? Nicht mal mehr ein Jahr! Du kennst nichts über meinen Charakter, außer ein paar Eigenschaften, die du wohl auch hast, weil wir sonst nicht im selben Haus wären! An deiner Stelle würde ich aufhören über mich zu urteilen, wenn du nichts über mich weißt. Du kannst sagen, was du willst, wenn du mich kennst, aber so, hast du keinen Grund dazu!". Aus irgendeinem Grund wurden Dracos, blaugraue Augen immer glasiger und es sah so aus, als wäre er den Tränen nah, doch nein, das konnte nicht sein. Niemals würde ein Draco Malfoy weinen. Pansy spuckte schon wieder vor lachen und auch Draco fing an zu grinsen. Melina schaute sich unsicher um und ihr Blick blieb auf Dumbledore liegen, welcher die beiden mit halb offenem Mund betrachtete. Genauso wie Professor McGonagall und eigentlich das ganze Kollegium. ,,Soll ich dir mal was sagen, Watson?" fragte Draco ruhig. Melina nickte fordernt. ,,Das ist mir sowas von egal! Und deine armen Tiere auch!". ,,Die armen Tiere! Die können doch gar nichts dafür!" rief Julien ironisch. ,,Gut gemacht Drago! Du Rebell!" rief Crabbe und klopfte ihm auf die Schulter. ,,Melina komm...". Es war Sophie die versuchte sie zurück zu ziehen. Gerade als sie mit ihr gehen wollte, wurde ihr etwas an den Kopf geworfen. Kürbispastete, die sich innerhalb von wenigen Sekunden auf ihrem Kopf breit machte. Aus reflex schnappte Melina sich das nächstbeste Essen was bereit stand und schmetterte es Pansy ins Gesicht. Gerade als das nächste Essen fliegen wollte, packte jemand sie am Arm und schliff sie regelrecht aus der Halle. Jedoch war es nicht Sophie... Es war Snape. Schon wieder. Es war Melina egal, dass er nicht mit ihr redete. Es war ihr egal, dass sie das Fest früher verlassen musste, obwohl sie nicht die war, die Schuld hatte. Es war ihr egal das ihre Haare wegen der Pastete von rot auf braun/gelb gewechselt haben. Es war ihr egal, dass jetzt alle über sie lachten und sie wahrscheinlich noch mehr hassten als vorher und es war ihr egal, dass ihr wieder die Tränen kamen und ihr zum weinen zu mute war. Zumindest für den Moment...

Chopped in half- Der Stein der Weisen (Harry Potter)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt