Ich wachte gut gelaunt und endlich mal wieder ausgeschlafen in meinem Bett auf. Ich hatte seit Tagen endlich wieder gut geschlafen und streckte mich in meinem riesigen, unnachgiebigen Bett.
Ich griff nach meinem Handy (ich hatte diesen Reflex in Italien wirklich vermisst) und schrieb ein paar Nachrichten. Ich fragte Jona, ob er heute telefonieren konnte, was er allerdings verneinte, da er bei seinen Grosseltern war und später noch zu einem Freund ging.
Etwas enttäuscht legte ich mein Handy weg, wollte gerade aufstehen, aber wurde vom Bimmeln des verteufelten Ding davon abgehalten.
Es war Jona. Wahrscheinlich spürte er, dass ich ein wenig angepisst war, denn er fragte mich, wie es mir ginge, ob ich gut geschlafen hatte und noch vieles mehr.
Mit jeder Frage und jedem Herzemoji wurde mein Lächeln breiter und irgendwann grinste ich meinen Handybildschirm förmlich an. Bald darauf sagte er mir, dass es mit unserem Picknickplan für in 4 Tagen (omg!) wahrscheinlich nicht klappen würde, da es regnen und stürmen sollte und wir einigten uns auf Kino und danach Treffen mit der Clique, über das ich immer noch nachdachte. Ich teilte ihm meine Bedenken gegenüber Tess mit und er meinte, ich müsse mir keine Sorgen machen.
Trotzdem war ich zwiegespalten.
Mir fiel ausserdem noch ein, dass sich die Gruppe sicherlich nicht ohne Alkohol treffen würde und ich sagte Jona, dass ich mitgehen würde, wenn er nicht mehr als ein Bier tränke.
Schlussendlich einigten wir uns auf zwei Bier, die er mit mir teilen musste.
Langsam schaffte ich es mich aufzurichten und torkelte noch immer total verschlafen ins Badezimmer. Ich schnappte mir Bademantel und Handtuch und machte mich auf den Weg in die Dusche.
Ich liess das heisse Wasser über meinen Körper laufen und in mein Gesicht tropfen. Ich freute mich so sehr auf Deutschland.
Als ich aus der Dusche stieg, mich angezogen hatte und meine nassen Haare versucht hatte zu bändigen (was ich natürlich nicht geschafft hatte), ging ich langsam runter und begrüsste meine Familie.
Vollkommen gutgelaunt setzte ich mich an den Tisch und dann eröffnete meine Mum mir, die schlimmste Nachricht seit einer Ewigkeit.
„Hör mal Alice, es tut mir echt leid, aber meine Krankheit hat sich wirklich verschlechtert. Ich kann unmöglich in den nächsten 4 Tagen fahren!"
Bumm! Dieser Satz traf mich mit einer Wucht, die ich noch nie aufgrund von Wörtern verspürt hatte. Ich schaute sie mit offenem Mund an und hoffte, dass sie mich verarschte. Aber nein. Auch nachdem ich sie 5 Mal gefragt hatte, ob das ihr Ernst sei, schaute sie mich ernst und traurig an.
Ich spürte keinen Hunger mehr und stapfte, immer noch traumatisiert, in mein Zimmer. Ich schloss die Tür hinter mir und machte laut Musik an. Ich schmiss mich in mein Bett und schrie so laut ich konnte in das nächstbeste Kissen. Das konnte doch nicht wahr sein.
Das Schicksal war ein mieser Verräter.
Ich schrieb Jona die neue Information und er reagierte genauso wie ich.
J: Waaaas? Neeeein! Das is nich dein ernst! Verarsch mich nich.
A: Ich meins vollkommen ernst
J: Ok, weisst du was? Pfleg sie einfach gesund! Das schaffst du!
Und dann gab er mir Tipps, was ich alles tun sollte, damit meine Mum so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommt.
J: sorg einfach dafür dass deine mum wieder gesund wird bby <3
A: I try my best... wie gehts dir eig?
J: bis eben gings mir gut...
Kurz darauf, musste Jona dann auch leider wieder off, weil er zu seinem Freund fuhr und mich durchfuhr auf einmal ein optimistischer Schub.
Ich sprang förmlich aus dem Bett und kochte Wasser. Nachdem es fertig war, machte ich Tee und ein Dampfbad. Ich brachte meiner Mum die zwei Sachen und nachdem sie inhaliert und getrunken hatte, machte ich ihr ein Bett und massierte sie ein bisschen. Ich musste sie einfach gesund kriegen.
Nach zwei Stunden, war ich vollkommen entkräftet und zog mich wieder in mein Zimmer zurück und mein Handy hervor.
J: wie geht's dir und deiner mum?
A: mir ganz okeee und ihr nich so...
J: maaaaaan
A: aber hey, sollte es klappen sinds nur noch 3 tage und n paar stunden
J: das klappt!
Ich machte noch ein bisschen dies das und um 1 Uhr verspürte ich plötzlich Heisshunger. Ich machte mich so leise und langsam wie möglich auf den Weg in die Küche und hielt nach etwas essbaren Ausschau. Ich erhaschte Salamisticks, die kurz darauf dran glauben mussten.
Genauso leise und langsam wie ich hinuntergegangen war versuchte ich wieder raufzugehen, was nicht wirklich so funktionierte, wie ich es geplant hatte, da ich mit meiner Jacke am Treppengeländer hängen blieb und dadurch fast die Treppe runterfiel. Zum Glück tat ich mir nichts und auch meine Familie schlief ruhig weiter.
Als ich bettfertig in meinem Zimmer rumhockte, meldete ich mich auch nochmal bei Marius.
A: Naaaa?
M: Na schnucki, was geht? :*
Wir schrieben noch ein bisschen über das, was bei uns die letzten Tage so abging und ich teilte ihm die schreckliche Nachricht mit.
Genauso geschockt wie ich (na gut... ein bisschen weniger als ich) schickte er mir viele traurige Nachrichten und wir heulten uns gegenseitig ein bisschen aneinander aus.
Irgendwann zwischen 1 und 2 Uhr, wurde ich auch immer müder und verabschiedete mich von meinen beiden Jungs.
Ich legte mich hin und schlief, glücklicherweise, direkt ein.
DU LIEST GERADE
In the end it's just me and you
Teen FictionAlice stürzt sich Hals über Kopf in eine Freundschaft, die eigentlich gar nicht klappen kann und dennoch fühlt es sich so gut an, spätestens nachdem sich dann noch mehr anbahnt...