Festivaltime!

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Nach dem Frühstück gingen wir zufrieden zurück in unser Zimmer.
Mila warf sich aufs Sofa und ich versuchte verzweifelt ein Outfit rauszusuchen.
Nach einer dreiviertel Stunde gab ich auf.

"Mila, ohne deine Hilfe schaffe ich das nicht.", jammerte ich und setzte mich neben sie.

Sie legte ihr Handy zur Seite:"Was ist dein Problem?"

"Alles! Die ganze Situation! Ohne dich schaffe ich es nicht, ein passendes Outfit auszusuchen, das zu der Situation passt. Wenn ich ihn zurück will, ziehe ich was heißes an. Treffen wir uns freundschaftlich, ziehe ich was hübsches an. Oder wenn wir uns einfach so treffen, ziehe ich was praktisches an.", labberte ich vor mich hin.

"Du würdest es niemals übers Herz bekommen, in seiner Gegenwart, etwas praktisches anzuziehen!", stellte sie lachend fest.

"Aber was denn dann?", legte ich meinen Kopf auf ihre Schulter.

"Was willst du denn?", fragte sie ernst.

"Ich will wissen, ob es noch eine Chance gibt.", antwortete ich nachdenklich.

"Dann sollte es heiß werden.", zwinkerte sie mir überzeugt zu.

"Aber ich will ihn doch nicht ablenken.", schmunzelte ich.

"Das ist er nur durch deine Anwesenheit.", lachte Mila und stand auf.

Ich grinste. Sie nahm meine Hand und zog mich in mein Zimmer.

"Ich hatte gedacht, ich könnte das anziehen.", zeigte ich auf einen Stapel auf meinem Bett.

"Nicht denken! Fühlen!", lachte Mila und betrachtete den Stapel.

"Ja ja, du Poet! Jetzt laber nicht, hilf mir!", verlangte ich und warf ein Kissen nach ihr.

"Das sieht gar nicht so schlecht aus, aber vielleicht passt ein anderes Oberteil besser.", schlug sie vor und wühlte in meinem Koffer.

"Lass dir ruhig Zeit!", schmunzelte ich und legte mich auf mein Bett.

"Was ist denn damit?", fragte sie und warf mir ein gehäkeltes Kleid zu.

Ich hielt es in die Luft und betrachtete es.

"Das is gar keine so schlechte Idee.", bemerkte ich, stand auf und hielt es vor dem Spiegel an.

Mila stellte sich neben mich: "Mit einem Blumenhaarband und chicen Sandalen."

Ich nickte und grinste sie an.

"Ben wird es lieben!", schmunzelte sie und umarmte mich.

"Was würde ich nur ohne dich tun!", lachte ich und wuschelte ihr durch die Haare.

Mila verschwand wieder und ich suchte mir meine Sachen zusammen.
Unter das Kleid zog ich ein weinrotes Top an und meine weißen Sandalen.
Danach ging ich ins Bad, schnappte mir ein Haarband mit kleinen Blüten darauf und drehte ein paar Haarsträhnen darum.
Dazu trug ich ein leichtes Make-up und lief nervös durch unsere Suite.

Es war inzwischen gerade mal 15:00 Uhr und ich setzte mich fertig neben Mila.

"Du siehst toll aus!", lächelte sie und blätterte ihre Zeitung um.

"Ich weiß nicht... Ben hat das Niveau einer Lisa und ich...", murmelte ich verzweifelt.

"Genau! Du bist viel zu gut für ihn! Lisa kann gar nicht mit dir mithalten! Außerdem hast du eh schon den 'Erste-Große-Liebe' Vorteil!", legte sie überzeugt ihre Zeitung zur Seite.

"Eben nicht! Lisa hat so ne Latina Ausstrahlung.", schmunzelte ich.

"Und du hast die Grace Ausstrahlung, besser geht es gar nicht! Lisa sollte besser auf ihren Freund aufpassen...oder auch nicht!", grinste Mila.

"Lisa hat so ein Glück! Ben ist einfach...perfekt.", schwärmte ich.

"Ist er nicht! Ich will ja nicht mit früher anfangen, aber...so war er nun mal.", bemerkte sie.

"War!", betonte ich.

"Pass auf dich auf!", bat sie mich.

Ich nickte und legte meinen Kopf auf ihre Schulter.

"Ben hat einen Fehler gemacht, dich zu verlassen.", strich sie mir über die Haare.

"Ich weiß, das werde ich ihm heute unter die Nase reiben.", schmunzelte ich.

Mila schnippste mir geben die Stirn.
Ich setzte mich empört auf und rieb mir meine Stirn.

"Du sollst es ihm in seine Fresse schlagen. Sodass es ihm richtig weh tut!", verbesserte sie mich.

Ich grinste und schaltete den Fernseher ein.
Mila las weiter ihre Zeitung und ich zappte zwischen den Sendern hin und her.
Die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Ich konnte es gar nicht erwarten, dass Ben vor der Tür steht und ich ihn endlich wiedersehen kann.
Ich sah mir Sendung nach Sendung an und schaute im 5-Minuten-Takt auf meine Uhr.
Als es endlich soweit war!
Ich sprang aufgeregt von Sofa auf.

"Er kommt in 10 Minuten!", rief ich und sammelte hektisch meine Sachen zusammen.

Mila zuckte zusammen: "Ganz ruhig! Das ist doch kein Blind Date! Du kennst Ben!"

Ich stellte mich vor den Spiegel und rückte alles gerade.
Mila lehnte sich lachend an den Türrahmen.

"Du siehst toll aus, aber Ben würde sich auch in dich verlieben, wenn du scheiße aussiehst!", lachte sie.

"Sehe ich denn scheiße aus?", drehte ich mich erschrocken zu ihr um.

"Natürlich nicht!", rief sie und zog mich vom Spiegel weg.

Sie drückte mich aufs Sofa.

"Wenn er kommt, findet es er bestimmt attraktiver, wenn du ganz cool auf dem Sofa sitzt, als wenn du wie eine Rennmaus, durch die Suite läufst!", versuchte sie mich zu beruhigen.

Ich atmete tief durch, doch da klopfte es auch schon an der Tür.
Ich sah Mila mit großen Augen an.
Sie machte eine Handbewegung, dass ich ruhig bleiben soll und ging zur Tür.
Langsam stand ich auf und strich mein Outfit glatt.
Mila öffnete die Tür und begrüßte Ben. Er stand dort, perfekt gestylt, mit einer Blume in der Hand.
Zitternd ging ich zu ihm.

"Hey.", lächelte ich und stellte mich vor ihn.

"Hier, die ist für dich!", lächelte er und hielt mir die Blume hin.

"Danke.", biss ich mir auf die Unterlippe und umarmte ihn.

"Du siehst toll aus.", flüsterte er.

"Du aber auch.", löste ich mich schmunzelnd von ihm.

"So ihr Turteltäubchen, ich habe auch noch was vor!", funkte Mila dazwischen, zwinkerte mir zu und schob uns aus der Tür.

Da standen wir nun im Flur.
Ich grinste. Ben tat es mir gleich.

"Wollen wir?", fragte er.

Ich nickte schmunzelnd und ging neben ihm den Flur entlang.

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