Zeit abzuschließen!

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"Komm!", sprang Ben plötzlich auf und hielt mir seine Hand hin.

"Wo willst du hin?", wollte ich grinsend wissen.

"Komm einfach mit!", bat er und zog mich hoch.

Ich schmunzelte und stand plötzlich vor ihm. Direkt vor ihm....dicht vor ihm... So nah das ich seinen Atem spüren konnte.
Er sah mir in die Augen und lächelte.
Ich lächelte zurück. Dann legte er seine Hand in meinen Nacken und grinste mich an.

"Warte...", flüsterte ich und nahm seine Hand von meinem Hals.

Er sah mich verwirrt an.

"Das ist keine gute Idee...", murmelte ich und sah entschuldigend zu ihm hoch.

"Ich weiß...", seuftzte er und sah auf den Boden.

"Hey...", lächelte ich, legte meine Hand an sein Kinn und zog es nach oben.

"Was?", fragte er und sah mich verwirrt an.

"Ich würde uns auch gerne noch eine Chance geben.", lächelte ich.

Er kam grinsend, wieder einen Schritt auf mich zu.

"Aber ich möchte nicht die Nummer 2 sein. Versteh das bitte!", murmelte ich.

"Natürlich verstehe ich das! Du hast es verdient die Nummer 1 zu sein. Und heute bist du das auch für mich!", lächelte er, nahm meine Hand und zog mich in die Masse.

Ich folgte seinen wundervoll strahlenden Augen, durch die Masse an Menschen.
Wie eine Taschenlampe, in der Nacht, führte er mich. Er lächelte mich glücklich an.
Wie oft habe ich von so einem Moment geträumt. Ben war einfach perfekt.
Für diesen einen Moment ignorierte ich alle Probleme und sah einfach in seine wunderschönen Augen.
Er bliebt stehen und nahm meine Hand. Hier vor der Bühne, wurde die Musik immer lauter. Doch ich hatte kein Interesse an der Musik oder an der Band. Ben war interessant genug.
Er drehte mich und ich warf meine Arme in die Luft.
Ich fühlt mich so wohl, wie schon lange nicht mehr.

Dann realisierte ich die Musik wieder und tanze an ihm. Ich musste lachen, als ich seinen komischen Tanzstil sah.
Er sah mich fragend an.
Ich nahm seine Hände und drehte sie um mich. Dann bewegte ich seine Hand zu meiner Hüfte und legte meine Arme an seinen Hals. Ich tanzte ausgelassen und zog ihn einfach mit.
Jetzt begann er zu lachen. Ich grinste. Dann starrte er mich grinsend an.
Ich schmunzelte.
Doch dann wurde ich von hinten plötzlich an ihn geschupst. Ich stützte mich an seinen Schultern ab. Doch das war das Problem. Bei seinen starken Schultern, diesen strahlenden Augen und diesen weichen Lippe, wurde ich schwach. Ich legte meine Hand langsam an seine Wange und schloss die Augen.
Ich spührte seine Hand an meinem Hals und seine Lippen auf Meinen.
In meinem Bauch explodierte ein Feuerwerk und meine Knie wurden weich, alles drehte sich.
Doch dann bekam ich wieder festen Boden unter den Füße. Ich löste mich von ihm und sah ihn an.
Er lächelte glücklich. Doch ich runzelte, mit Tränen erfüllten Augen, die Stirn.
Er kam auf mich zu, doch ich schüttlete den Kopf.
Ich ließ meine Hände von ihm sinken, sah ihn entschuldigend an und drehte mich um.
Er hielt mich an meinem Handgelenk fest, doch ich riss mich los und begann von ihm und der Musik weg zu laufen.

Ich bog hinter einem Getränke Wagen ab und lehnte mich verzweifelt an die Wand.
Da stützte jemand seinen Arm plötzlich neben meinen Kopf.
Ich sah hoch, es war Ben. Er strich mir über die Wange und küsste mich erneut. Wieder begann sich alles zu drehen. Ich riss mich zusammen und stieß ihn weg.

"Du hast gesagt, du verstehst, dass ich nicht die Nummer 2 sein will!", schrie ich ihn wütend an.

"Du bist die einzige Nummer 1 die ich jemals hatte! Alle die nach dir kamen, konnten nur die Nummer 2 sein. Du bist die Erste und Letzte, dass habe ich dir schon damals gesagt!", murmelte er ruhig.

Ich schwieg ihn an. Wie kann man nur so niedlich und unwiderstehlich sein.
Ich warf meinen Kopf verzweifelt in den Nacken, verdrehte die Augen und warf mich dann an seinen Hals.
Er legte seine Hand wie immer in meinen Nacken, als er mich küsste.

"Sag mir das ich mich von ihr trennen soll!", flüsterte er und küsste mich erneut.

"Liebst du mich?", holte ich Luft und strich ihm durch die Haare.

"Immer!", hauchte er.

"Dann trenn dich von ihr!", grinste ich und strich ihm über die Wange.

"Von wem?", fragte plötzlich jemand neben uns.

Ben und ich sprangen erschrocken aus einander...denn es war Lisa.
Ben wischte sich den Lippenstift aus dem Gesicht und fuhr sich durch die Haare. Mein Lippenstift war über sein ganzes Kinn verteilt.
Ich zupfte mein Outfit zurecht und richtete meine Haare.
Ich wollte auf ihn zugehen, um den Lippenstift zu entfernen.

"Nein, lass mich das machen. Immerhin hat er sich noch nicht von mir getrennt.", funkelte sie mich böse an.

Sie ging auf ihn zu. In mir machte sich Eifersucht breit.
Sie stand vor ihm, sah ihm tief in die Augen und zog ihre Hand, mit voller Wucht, über seine Wange. Er sah auf den Boden.

"Hey! Das war alles meine Schuld!", warf ich mich dazwischen.

"Bleib wo du bist! Das war dafür, dass er sich von dir hat beeinflussen lassen! Er würde niemals was von dir wollen.", kam sie auf mich zu und funkelte mich bitter böse an.

"Denkst du wirklich er würde sich von mir trennen?", lachte sie.

"Er wohnt bei mir, mein Vater gibt ihm einen tollen Job! Das würde er niemals aufs Spiel setzten, wegen einer kleinen Romanze mit seiner Ex!", schmunzelte sie.

"Lisa!", ermahnte Ben sie schwach.

Ich war kurz davor Ben zu liebe einzuknicken und einfach zu gehen. Doch dann sah ich sein mutloses Gesicht und das Gesicht dieser spanischen Bitch und konnte nicht anders.

"Pass mal auf! Lisa... Denkst du wirklich, dass du dich mit mir anlegen kannst? Du hast wohl keine Ahnung, wer vor dir steht. Ich habe einem Mädchen mal die Haare blau gefärbt, nur weil sie Mist über mich erzählt hat. Ihre Haare schimmern heute noch blau.", baute ich mich vor ihr auf.

"Überleg mal, was ich mit dir mache, wenn du mir auch noch einmal zu Nahe kommst! Dann kannst du dich nicht nur von deinen Haaren verabschieden!", fügte ich hinzu und drehte mich um.

"Achso...denk nicht, dass Ben auf eine Bitch, wie dich hört!", murmelt ich, funkelte Ben enttäuscht an und ging.

"Grace!", rief Ben mir hinterher.

"Ben, lass sie!", forderte Lisa ihn auf.

Ich ging schneller. Bei jedem Schritt hofft ich, dass Ben mich aufhält und Lisa ein für alle Mal 'Auf Nimmerwiedersehen' sagt. Doch nichts davon geschah.
Ich ging auf einen Motorradfahrer, an der Straße zu, der gerade seinen Helm aufsetzten wollte.
Ich legte verführerisch meine Hand auf seine Schulter.

"Kannst du mich nach Hamburg bringen? In die Innenstadt, bitte?", fragte ich lächelnd.

Er nickte und gab mir einen Helm.
Ich setzte mich auf sein Motorrad und drehte mich noch einmal um.
Dann legte ich meine Arme um den Fremden und sah nach vorne.

Mir war klar, jetzt würde sich alles ändern...

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