mama do not not like you and she likes everyone

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Heather betrat einen Raum, der ziemlich durchschnittlich war. Von der Größe her war er nichts Besonderes, aber besonders klein war er auch nicht. Es erinnerte sie an sie selbst. Abgesehen von der Tatsache, dass sie ziemlich klein war. Mit 1,60 m war sie sogar ein paar Zentimeter kleiner als Mary und das mochte schon etwas heißen. Sie setzte sich auf das Bett und sah sich kritisch um. Ein Kleiderschrank war vorhanden und sonst noch alles, was sie brauchte. All dies sah nicht vielversprechend aus. Es war nicht so, dass Heather sich nicht zufrieden gab. Sie wollte sich nur etwas beschäftigen. Normalerweise gab sie sich mit schon recht wenig zufrieden, doch jetzt war sie am französischen Hof und fand keine Unterhaltung? Das passte nicht ganz zusammen. Sie trat vor einen Spiegel und bürstete sich die langen dunkelbraunen Haare. Sie betrachtete sich selbst und sah ein durchschnittliches Mädchen, das zwar sehr jung war, aber bald einen Ehemann brauchte. Fast eine Frau, die schlank war, doch nicht muskulös. Ihre dunkelblauen Augen starrten sie im Spiegel an und sie sah all ihre Macken. Heather wusste, dass sie als hübsch galt. Immerhin wurde es ihr oftmals gesagt, doch sie sah nichts Außergewöhnliches. Sie setzte sich ans Klavier und fing an ein paar Tasten niederzudrücken. Es hörte sich ehrlich gesagt schlecht an, doch das war ihr egal. Sie stand auf und probierte etliche Kleider an, die sie im Kleiderschrank fand. Eines war ziemlich gewagt. Es war blutrot und ging ihr bis zur Hälfte ihres Oberschenkels und eng war es auch noch. Also dieses Kleid zu tragen, war eine Sünde, dachte sie und grinste sich im Spiegel an. Dazu spielte sie mit ihren Haaren und sprach zu sich selbst. ,,Oh nein, Majestät, ich würde ja, aber ich kann nicht",sagte sie und versuchte, traurig zu klingen. ,,Ich bin genau wie Ihr verheiratet",fügte sie hinzu. Heather fand das zwar ziemlich albern, aber das brachte sie nicht dazu, aufzuhören .Nach dem sie viele Situationen nach gespielt hatte, legte sie sich hin und fragte sich, was sie hier machte. Sie war zwar gespannt auf Frankreich und den Adel, aber Mary hatte nun mal die Aufmerksamkeit von allen und sie kam sich ziemlich langweilig vor. Es klopfte einmal an der Tür. Ohne ,,Herein" gesagt zu haben, ging sie auf und die wohl mächtigste Frau Frankreichs stand in dem Raum, in dem sie sich befand. ,,Eure Majestät",sagte Heather mit einer Verbeugung und fühlte sich unwohl in ihrer Nähe. ,, Ihr seid Marys Schwester, nicht wahr?" Sie nickte und wollte die Augen verdrehen. Sie wurde immer als die Schwester der Königin Schottlands erkannt und das machte sie unglücklich. ,,Ist alles in Ordnung?",fragte Heather und biss sich auf die Lippe. Catherine schaute sie schockiert an, doch dies hielt nur einige Augenblick. Sie lächelte Marys Schwester an und nahm sogar ihre Hand. ,,Seid ihr wohlauf?" Heather fragte sich, ob es die Königin wirklich interessierte. ,,Oh ja. Ich hatte eine angenehme Reise. Danke der Nachfrage" ,,Ich komme auf den Punkt, Heather" Das ging ja schnell. Heather betete zu Gott, dass nichts schlimmes passieren würde. ,,Ihr seid Marys Zwilling und wunderschön" Heather schluckte und murmelte ein ,,Dankeschön". ,,Ihr wärt genau wie Mary dazu imstande, Königin Frankreichs zu werden" Heather konnte sich nicht beherrschen und prustete los. Sie lachte, schlug sich sogar auf die Oberschenkel. Die Aussage fand sie so absurd, dass ihr vor lauter Gelächter die Tränen kamen. Sie setzte sich, um sich wieder einzukriegen. Das wurde Heather zu viel. ,,Entschuldigung, aber ich glaube nicht . . ." ,,Unterbrecht mich nicht! Ich mag Euch. Ihr seid um einiges freundlicher als Eure Schwester und Francis ist äußerst an Euch interessiert" Der Prinz kannte mich noch gar nicht und laut Mary waren die beiden sehr glücklich, also warum wollte die Königin, dass ich ihrem Sohn den Hof mache ,fragte sich Heather. ,,Liebste Heather, ich habe Euch mit sechs Jahren gesehen und Ihr wart immer so gut zu allen" ,,Ihr meint, ich soll euren Sohn Francis verführen?" ,,Aber nein",sagte sie während sie jedoch nickte, wahrscheinlich damit die Wachen nichts Falsches von ihr dachten. ,,Aber das wäre falsch" Catherines Augen weiteten sich. ,,Aber nein",versicherte sie und grinste so schelmisch, wie sie es noch nie erlebt hatte. ,,Ich will es so und ich werde meinen Teil erledigen, wenn Ihr Euren Teil erledigt und wenn nicht, dann wird etwas schlimmes zustoßen", fügte sie hinzu. Diese Frau war eiskalt. Wie konnte sie nur so etwas tun. Wieso will sie, dass ausgerechnet ich, ihren Sohn heirate,wollte Heather wissen. ,,Wieso sollte Mary ihn nicht heiraten? Ich meine zu wissen, dass Verlobungen eine Heirat zur Folge haben"

,,Wenn Ihr schlau seid, dann tut ihr, was ich sage",sagte sie ohne mit der Wimper zu zucken und verließ den Raum. Das war nicht das, was sie hören wollte. Sie wollte Antworten. Hatte sie die Drohung ernst gemeint? Wollte sie Mary etwas antun? Oder sogar ihrem eigenen Sohn? Heather schluckte und war fest entschlossen, nicht zuzulassen, dass ihrer Familie und auch sonst keinem etwas zustoßen würde. Sie wollte gleich zu Mary. Sie verließ den Raum und ging mit schnellen Schritten auf Marys Gemächer zu. Doch wo waren sie denn? Sie fühlte sich so klein. Sie wusste wirklich nicht mehr, wo sie waren. Wie konnte sie nur so blöd sein? ,,Kenna!",rief sie. Das hübsche ebenfalls kleine Mädchen hörte Heather und lächelte. ,,Hast du dich verirrt ",machte sie sich über Heather lustig. Sie nickte und sah beschämt aus. ,,Also wo wollen wir hin",fragte Kenna und sah total aufgeregt aus. ,,Wohin wolltest du denn gehen" Kenna schluckte und vermied Augenkontakt. Dann antwortete sie mit sehr hoher Stimme: ,,An die frische Luft. Ein Spaziergang braucht man, um abzuschalten" Sie grinste Heather , die ahnte, dass sie log, an und schaute zu Boden. ,,Na schön. Weißt du wie ich zu Mary finde?" Kenna nickte, warf ihr Haar zurück und wollte sie zu Mary führen. ,,Kenna!",rief eine sehr vertraute Stimme. Heather hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht zu grinsen. Kenna sah genervt auf und sah Sebastian. Als er Heather sah, lächelte er und reichte ihr die Hand. ,,Ich hätte nicht gedacht, Euch so schnell wiederzusehen",sagte er und es fühlte sich für Heather an, als hätte er ihr ein Kompliment gemacht. Kenna verdrehte die Augen. ,,Ich nehme an, dass Bash dir den Weg auch zeigen kann. Ich muss los an die . . . frische Luft" Sie umarmte Heather zum Abschied. ,,Wir sehen uns, in Ordnung, Heather?" Sie nickte und sah ihr nach, bis Bash ihr in den Sinn kam. Bash, das klang so schön. ,,Hallo Bash", begrüßte sie. Er sah sie nur an. Mit seinen eisblauen Augen, die strahlten. Seine dunklen Haare waren zerzaust, doch das machte ihn nicht weniger attraktiv.

Reign over meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt