If I got locked away

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Was zum Teufel?

Sie öffnete ihre Augen, runzelte verwirrt die Stirn und spürte, wie die Wut sich in ihr breit machte. Solch ein Ärger. Schreien wollte sie. So laut. Ihre in der Finsternis fast schwarz aussehenden Augen weiteten sich bis zum Geht-nicht-mehr. Ihre gerade eben noch zitternden Hände ballte sie zu Fäusten und ihr Rücken, der gerade auf einem kühlen Boden in einem winzigen Raum gelegen hatte, brachte Heather mit einer Bewegung dazu, aufrecht zu stehen. Ihr Atmen war das Einzige, das sie hören konnte und zwar wirklich. . . laut. Herzrasen.Einmal drehte sie sich um ihre eigene Achse und breitete dabei ihre Arme aus. Winzig. Schlucken.Einatmen.Ausatmen.Klopf, Klopf.

Mit ihren Händen griff sie in die Dunkelheit, bis sie die eiskalte Wand erreichte und sich mit aller Kraft an sie drückte.

Wo bin ich? Wie war sie hier bloß gelandet? Bei dieser Kälte und in dieser mickrigen Kammer. Winzig. Sie bewegte sich ein wenig, immer noch an die Wand gedrückt, in eine Richtung. Rechts? Links? Oben? Unten? Wo war sie bloß? Wie hatte sie das zulassen können? Die Bewegung stockte und mit ihr ihr Atem. Sekunden vergingen, fühlten sich an wie Stunden. Sie konzentrierte sich auf ihr Atmen. Ein! Aus! Kein rhythmisches Atmen, laut, ungleichmäßig. Sie drückte sich noch fester gegen die Wand.So fest, dass es wehtat. Höllisch. Sie bewegte sich weiter in diese eine Richtung. Mit ihren Händen versuchte sie, etwas zu erreichen, tasten zu können. Eine Tür!Ihr Herz machte einen Aussetzer. Aufgeregt tastete sie sich weiter nach oben, unten, rechts und links. Ihre jetzt wieder zittrigen Hände wollten keine Klinke finden. Konnten nicht. Verdammt! Wie konnte sie sich in einer Kammer ohne Tür befinden? War das überhaupt möglich?! An die Tür gedrückt brachte sie ein ,,Hilfe" zustande. Ein leises, fast lautloses Geräusch, das vielleicht ein Elefant hätte wahrnehmen können. Sie atmete wieder ruhiger und versuchte, klar zu denken, entfernte sich mit zwei kleinen Schritten von der Tür, drehte sich, sodass wenn etwas Licht vorhanden wäre, sie sie sehen könnte und kniete sich hin. Suchte nach dieser Klinke. Jeden Zentimeter berührte sie mit ihren wieder ruhigen Händen bis sie sie fand und keine Millisekunde später diese verfluchte Tür auf bekam. Verflucht! Sie konnte wieder sehen. Genügend Licht. Menschen, die anscheinend nichts von ihrem Zustand gerade mitbekommen hatten. Nicht viele Menschen. Dieser Raum kam ihr seltsam bekannt vor. Dieser Stil. Sie war aber noch nie hier gewesen. Das war ausgeschlossen. Ein Aufenthaltsraum. Große, gemütlich aussehende Sessel, auf denen man es sich bequem machen konnte. Eine Lampe, die dem Raum ausreichend Licht spendete und Wärme. Angenehme Wärme. Sitzende, wenige Menschen. Alkohol, roch Heather. Eine von einer älteren Frau aufgemachte Tür, die hinaus führte. Heather lief schnell, eilte auf diese Tür zu und begab sich auf die andere Seite. Erinnerungen.
Lautes Lachen. Spaß. Sie spürte als Einzige Erschöpfung an diesem Ort.

,,Gott liebt auch die Huren" Ekel im Gesicht des Mannes. Dave! Er mit Mitleid auf die Stirn geschrieben.

,,Meine Wenigkeit ist leider auch nicht interessiert"

Entsetzen. Sie fühlte sich beschmutzt, war angeekelt ,,Ich bin keine Hure!"
Sie war in der Kneipe von gestern. Heute war es nicht mehr so voll. Hatte sie hier übernachtet? Ihr Kopf wurde schwer. Sie sollte langsam wieder in die Realität zurückkehren. Langsam. Sie hatte nämlich keinen blassen Schimmer, wie sie wieder an den Hof kommen sollte. Wie? Wann? In welchem Zustand? Glas zerbrach.Sie hob ihr Kinn und schnappte nach Luft.

,,Ein Prinz?! Na dann kehrt in Euer Schloss zurück, Ihr mieser, verlogener . . ." Eine Auseinandersetzung. Ein aufgewühlter Mann, der mit dem Bild, das sie von Dave in ihrem Gedächtnis halb abgespeichert hatte, übereinstimmte, provozierte einen sehr königlichen Mann, den sie von hinten nicht identifizieren konnte. Er war größer als Dave. Majestätischer, stand anmutig da und strahlte Macht aus.

,,Wenn Ihr nicht sofort einseht, dass Ihr hier nicht mehr zu gebrauchen seid, dann bin ich gezwungen, Euch . . ."

Seine Stimme. Oh Mann, das letzte Mal, als sie ihn gesehen hatte, war er nicht auf ein Wiedersehen gespannt. Was wollte sie jetzt tun?

Reign over meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt