Er lag auf dem Boden des Klassenraumes & um ihn herum... Blut. Da war so viel Blut. Ich war Arzt, ich war daran gewöhnt, Blut zu sehen. Ich war es auch gewohnt, Freunde bluten zu sehen, ich hatte Freunde sterben sehen, hatte ihre letzten Sekunden mit ihnen verbracht. Aber nichts hätte mich auf den Schmerz vorbereiten können, den ich fühlte, als ich meinen besten Freund da liegen sah. Blutend, sterbend &... weinend.
Ich machte 3 große Schritte auf Sherlock zu & ließ mich neben ihm auf die Knie fallen. Ich versuchte, alles zu überblicken, wollte mir ein genaueres Bild von der Situation machen, um einschätzen zu können, wie schlimm es wirklich um ihn stand. Wobei es eigentlich keinen Experten brauchte, um zu erkennen, dass Sherlock in höchster Lebensgefahr schwebte. Er lag auf dem Rücken, Arme & Beine von sich gestreckt, sein Kopf lag auf der Seite. Ein kurzer Blick in seine Augen verriet mir, dass er sehr schwach war, er tat sich offenbar schwer, sie offen zu halten. Meiner Meinung nach grenzte es an ein Wunder, dass er überhaupt noch lebte, denn Sherlock hatte eine Schusswunde, direkt über dem Herzen & es war bestimmt schon 3 Minuten her, dass ich Mary draußen begegnet war. Eigentlich müsste er schon tot sein.
In meinem Kopf machte sich Verzweiflung breit. Was sollte ich tun? Normalerweise machte ich diese Dinge automatisch – Patienten verarzten, ruhig bleiben in den schlimmsten Situationen. Aber das hier toppte alles. Tränen stiegen mir in die Augen.
Ich schloss meine Augen & atmete drei mal tief durch. „Beruhige dich. Denk nach.“, sagte ich leise zu mir selbst. Natürlich, ich musste die Blutung stoppen.
„Verdammt, wieso trage ich nie einen Schal?“, sagte ich, diesmal etwas lauter. Ein Schal wäre perfekt gewesen.
Sherlock murmelte etwas.
Erschrocken sah ich ihn an.
„Sherlock! Bitte sag nichts, du musst dich schonen. Ich bin da, ich helfe Dir.“ Meine Stimme klang brüchig. Da war so viel Angst...
„John..“ flüsterte er. „Nimm meinen.“
„W...was?“, fragte ich ihn verwirrt.
„Meinen Schal, du Idiot.“
„Oh ja, natürlich!“
Schnell löste ich die Schlaufe in Sherlocks Schal.
Ich faltete den Schal ein bisschen zusammen & drückte ihn behutsam auf die Wunde. Sherlock stöhnte vor Schmerz auf.
„Entschuldige“, sagte ich schnell.
So.. ich hatte jetzt das einzige getan, was ich vor Ort tun konnte. & das würde nicht mal sonderlich hilfreich sein, da Sherlocks größtes Problem die inneren Blutungen waren. Aber gegen die konnte ich hier nichts machen.
„Wo bleibt denn dieser verdamme Krankenwagen?!“, zischte ich. & etwas ruhiger zu Sherlock: „Mary ist mir eben draußen entgegen gekommen. Sie hat mir erzählt dass du hier bist & dass sie Hilfe holen geht. Sie meinte, sie hätte hier drinnen kein Netz gehabt & jetzt ist ihr Akku leer. & ich hab mein blödes Handy gar nicht erst dabei. Ich wollte meine Ruhe haben, nachdem... naja, du weißt schon. Es tut mir alles so leid, Sherlock. Ich hätte nicht gehen dürfen! Es ist alles meine Schuld...“
„John“, Sherlock hustete.
„Sherlock, bitte sag nichts, du musst deine Kräfte schonen. Bitte halt einfach durch. Ich bin sicher, es kommt gleich Hilfe. Mary müsste jeden Moment wieder da sein.“
„John!“, diesmal sprach er meinen Namen deutlicher & ich erschrak angesichts des Ausdrucks in seinen Augen. Da war so viel Entschlossenheit. & das, obwohl er dem Tod ins Auge sah. Ich konnte nicht anders als mir einzugestehen, wie sehr ich diesen Mann bewunderte.
„Nein, She-“.
„JOHN. Hör mir zu!“, jetzt sah er schon fast wütend aus. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Was würde er mir sagen? Ich war so verzweifelt. Wo blieb denn Mary, verdammt nochmal? Es fühlte sich an, als wäre eine halbe Ewigkeit vergangen, seit sie los gerannt war, um Hilfe zu holen.
„Okay..Ja, Sherlock, was möchtest du mir sagen?“
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To The Best Of Times
FanfictionDie Story handelt von John Watson & Sherlock Holmes & der doch etwas komplizierten Beziehung der beiden; wie so viele andere Stories auch. Ich hoffe trotzdem,dass einige von euch Freude daran finden. Ich entschuldige mich jetzt schon mal dafür,dass...