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Ich rannte die Straße hinunter, fand das richtige Haus, Nummer 23, nahm die 3 kleinen Stufen zur Tür mit einem Sprung und blieb stehen. Für einen Moment hatte ich Angst, die Tür zu öffnen. Hatte Angst vor dem, was ich vorfinden würde, was passieren würde. So viel Angst. Dann kam ich zur Vernunft; ich durfte keine Zeit verlieren, ich musste zu ihm. Ich atmete einmal tief durch, stieß die Tür auf & rannte hinein.

Der Flur des Hauses war schmal aber lang. Ich rannte & rannte & warf einen Blick in jedes Zimmer, an dem ich vorbeikam. Mary hatte mir gesagt, dass er oben war. Aber ich musste sichergehen. Wahrscheinlich eine alte Angewohnheit von mir – in einer gefährlichen Situation in jede Ecke zu gucken, für den Fall, dass dort ein Feind auf mich wartete. Doch mir begegnete niemand. Endlich war ich in der Eingangshalle angekommen. Wieso hatte ich nur den Hintereingang genommen? Naja, wahrscheinlich weil es der nächste war, den ich erreichen konnte. Ich durchquerte den Raum & rannte die breite Treppe hoch, immer 3 Stufen auf einmal nehmend. „Verdammt!“ Ich blieb stehen. Schwer atmend versuchte ich mich daran zu erinnern, was Mary gesagt hatte. Musste ich nach links oder nach rechts? Es dauerte ein paar Sekunden, bis es mir wieder einfiel: „Nummer 23, hoch, dann die dritte Tür links.“ Ich lief weiter, so schnell ich konnte. Auch wenn inzwischen jeder Atemzug in meinen Lungen brannte. Wieder warf ich schnelle Blicke in die ersten beiden Räume, doch es war niemand zu sehen. & dann, endlich, war ich angekommen. Diesmal hielt ich nicht inne, ich blieb nicht stehen, denn egal wie groß meine Angst war, ich wollte jetzt einfach nur zu ihm, wollte sehen, dass er am Leben war, wollte für ihn da sein. Ich öffnete die Tür & sah ihn.
„John...?“, es war kaum mehr als ein Wispern.
„O Gott, Sherlock!“

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