15.

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Ich bin im Krankenhaus. Die beiden sind in einem Zimmer und ich sitze auf einen Stuhl zwischen ihnen. Sie liegen schon seit einer Woche im Koma und ich bin noch nicht wieder zur Schule gegangen. Empfindet Cem etwa auch was für mich oder sorgt er nur für meine Sicherheit? Ich beschließe nach Hause zu gehen. Ich hab die Nächte so gut wie gar nicht geschlafen. Als ich zu Hause angekommen bin gehe ich in die Küche und mach mir was zu essen. Danach gehe ich hoch und gönn mir eine Dusche. Am nächsten Tag, welcher Montag ist gehe ich wieder in die Schule. Alle gucken mich an und dann wieder ganz schnell weg. Sie wissendas Eathan und Cem im Koma liegen. Im Klassenraum angekommen setze ich mich auf meinen gewohnten Platz nach ganz hinten. Normalerweise sitzen sie neben mir, denn wir hätten jetzt gemeinsam Ethik. Nach der Schule laufe ich wieder zum Krankenhaus. Ich setze mich oben angekommen wieder zwischen ihnen. "Bitte,... bitte gebt nicht auf." sage ich weinend zu beiden. Ich lege mich auf Eathan seinen Schoss und fange an schrecklich doll zu weinen. Eine Stunde! "Bitte..." sage ich noch ein letztes mal und gehe nach Hause.

(4 Monate später)

Es sind mitlerweil vier Monate vergangen und morgen hat Eathan Geburtstag. Ich gehe jeden Tag zu ihnen ins Krankenhaus und bete das sie aufwachen, ich sie in den Arm nehmen kann und alles wie vorher wird. Bitte. Heute kann ich aber nicht zu ihnen gehen. Ich muss nachsitzen und einkaufen. Am Abend gehe ich früh schlafen. Am nächsten morgen bekomme ich einen Anruf vom Krankenhaus. "Guten Tag Miss." "Guten Tag Herr Doktor, was gibt es denn?" "Ich muss ihnen leider mitteilen, das wir die Geräte morgen Abend abstellen werden. Es tut mir leid. Sie haben heute und morgen noch den ganzen Tag sich zu verabschieden." Nach diesen Worten lege ich auf. Schule? Nein heute nicht. Ich fange an zu weinen, ich schreie und schmeiße die Möbel durch die Gegend. Ich hab gerade voll den Ausraster und meine Augen werden rot. Nach gefühlten 10 Stunden gehe ich auf die Knie. Ich nehme meine Hände vor mein Gesicht und weine. Ich weine einfach nur. Zum Krankenhaus sind es zwei Kilometer. Also laufe ich wieder hin und verbringe den ganzen Tag dort. Auch die Nacht. Am nächsten morgen weiß ich es ist so weit. Heute werden sie endgültig von uns gehen. Ich gehe zu Eathan's Bett und rüttel ihn ganz stark. "Wach auf du Idiot! Wach auf! Ich brauche dich!" schreie ich ihn an. Ich gucke Cem an und die Tür geht auf. Das Security kommt rein und packt mich. Ich wehre mich mit aller Kraft und weine und schreie. "Ist das alles was ihr draufhabt" kreische ich als sie mich draußen absetzen. Die Türen werden verschlossen. Ich sacke auf die Knie. Nach ein paar Minuten gehe ich nach Hause. Die Blicke vieler Leute liegen auf mich den ganzen Weg lang. Ich ignoriere sie und als ich zu Hause ankomme räume ich auf. Die kaputten Sachen schmeiße ich raus. Es wird Abends. Mir rollt eine Träne runter und ich lege mich draussen im Garten. Ich habe viele Bilder im Kopf, von dem, was wir alles zusammen erlebt haben. Die ganze Freude und der erste Tag, wo ich sie so angegafft habe. Ich schlafe mit einen Gedanken ein. Der Morgen als ich mit Eathan zusammen aufwachte, der Tag, an dem sie ins Koma fielen.

Krankenschwester P.O.V.
Ich habe den Auftrag die Geräte von den Brüdern auszuschalten. Ich bin froh, das die einzigste Angehörige nicht dabei ist. Ich hasse diesen Job. Ich gehe zu Cem Eaton und schalte ab. Das tut mir so leid. Jetzt Eathan Prior. Aber als ich den Schalter betätigen möchte schreckt er hoch, somals würde er gerade aus Wasser auftauchen schnappt er hektisch mach Luft. Ich lache und bin überglücklich. Er schaut zu seinem Bruder und weint still. "Es tut mir leid" sage ich und gehe aus dem Raum.

Eathan P.O.V.
Scheiße! Mein Bruder ist tot und ich konnte gerdae so überleben. Ich gehe zu ihm und streichle ihm über sein Gesicht. Ich drücke auf sein Herz und versuche ihn wiederzubeleben. "Wach auf Mann! Wach doch auf du Mistkerl! Ich brauche dich!" brülle ich und pumpe weiter. Ich mach das eine Stunde lang und schreie ihn zwischendurch an. Die Tür geht auf und Mira kommt verweint rein. Sie schaut erst mich, dann Cem, und dann Cem sein Gerät an. Ich mache weiter. Jetzt sind schon zwei Stunden vergangen und mehrere Security Leute kommen rein und nehmen Mira fest. "Fasst sie nicht an!" brülle ich und guck sie dann mit meinen leuchtend roten Augen an. Sie haben Angst, lassen sie los und verschwinden dann aus dem Zimmer. Ich höre nicht auf wieder Leben in Cem's Herz zu pumpen. Er darf nicht tot sein, er darf es einfach nicht! "Los du Mistkerl! Leb! Ich brauche dich" brülle ich ihn noch ein letztes mal an und setze mich dann erschöpft auf mein Bett. Ich habe es vier Stunden lang versucht. Mira kommt auf mich zu und nimmt mich in ihren kleinen, aber kräftigen Armen. Er wacht auf! Ich habs geschafft! Schnell lösen wir uns aus der Umarmung und gehen zu meinem Bruder. Er schnappt nach Luft, so wie ich es auch tat. Ich nehme ihm im Arm und zusammen ziehen wir uns schnell an. Mira hat erzählt, das wir über vier Monate im Koma lagen und das sie jeden Tag kam. Wie sie rausgeschmssen wurde, wegen ihres Aufstandes. Ich bin stolz auf sie, nehme sie im Arm und küsse sie auf die Stirn. Angezogen laufen wir aus dem Krankenhaus. Ich muss endlich hier raus. Wir laufen vorerst zu Mira. Sie umarmt uns beide stark. "Du hast ausgeräumt?" frage ich, als ich ihre fast leere Wohnung sehe. "So ungefähr" sagt sie lachend. "Können wir laufen, oder seid ihr zu erschöpft?" fragt sie schlussendlich. Zur Antwort stelle ich mich nun als Wolf vor ihr. Cem und Mira verwandeln sich auch und wir laufen los. Nach 1 1/2 Stunden legen wir uns unter einen Baum. Es ist schon stockduster. "Ihr seid das wichtigste und das einzigste was für mich zählt im Leben" sagt Mira nach einer Weile. Gleichzeitig antworten Cem und ich: "Für mich auch"

Eine zweite ChanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt