3. Kapitel

5.3K 222 44
                                    

James umarmte mich glücklich.  „Ich bin froh, dass du dich für Gryffindor entschieden hast!“ „Das hab ich nicht für dich gemacht, oder weil ich unbedingt nach Gryffindor wollte!“, meinte ich nur und er sah mich fragend an. „Das hab ich gemacht, weil du, Sirius und Remus mich hassen würden und die Mädels mich immer noch mögen würden!“, sagte ich, mit einer Spur Traurigkeit in der Stimme. Er nickte. „Wenn wir anders reagiert hätten, wärst du dann in Slytherin?“, fragte er mich leise und ich nickte. "Was hätte mich denn hier gehalten? Ich würde dich nur in der freien Zeit sehen und auch nur im Gemeinschaftsraum oder  irgendwo in der Schule! Ich kenn in Gryffindor niemanden in meinem Alter und wenn alle so einen Hass gegen Slytherin haben, dann wird mich keiner mögen, weil ich es in Erwägung gezogen hab, nach Slytherin zu gehen! Nur weil die meisten bösen Zauberer aus Slytherin kamen, heißt das nicht, dass jeder dort böse ist! Ihr behandelt sie aber so!“, rief ich empört! Schon wieder starrte mich jeder in der Halle an. Fuck! Heute zog ich unnatürlich oft die Aufmerksamkeit auf mich! Dann fingen Feli, Suse, Minny und Jass zu klatschen an und der ganze Slytherintisch stimmte ein. Auch die Ravenclaws und Hufflepuffs fingen an zu applaudiere. Auch die Lehrer fingen an. Nur der Gryffindortisch saß stocksteif da. Ich stand auf und durchquerte die Halle nochmal. Der ganze Tisch fing an zu Jubeln und auf meiner Brust bildete sich ein grün-silbernes Abzeichen von einer Schlange. Ich war eine Slytherin! Feli und die Anderen umarmten mich der Reihe nach. „Was machst du, wenn dein Bruder scheiße darauf reagiert?“, fragte Jass besorgt. „Das ist  mir dann egal! Ich bin eine Slytherin! Und wenn mein Bruder denkt, dass ich dadurch zu einem schlechteren Menschen werde, dann werde ich das halt in seinen Augen! Aber ich gehöre hierher! Nicht zu den Gryffindors!“, sagte ich und sah zu, wie die Erstklässler eingeteilt wurden. Bei jedem neuen Slytherin jubelte ich mit den Anderen mit.

 Nach dem Essen fing James mich ab. „Wenn du jetzt eine Schlange bist, musst du dich an unsere Streiche gewöhnen!“, grinste er. „Und wie gesagt: Ich hab dich immer noch lieb!“, fügte er lächelnd hinzu und ich musste auch lächeln. Er zog mich in eine Umarmung. „Meine Lieblingsschlange!“, flüsterte er und ich grinste. Sirius und Remus kamen auch dazu. Remus nickte mir mit einem schwachen Lächeln zu, aber Sirius betrachtete mich voller Abscheu. „Schlange!“, zischte er verächtlich und wandte sich ab. Ich zuckte nur mit den Schultern, winkte James zu und gesellte mich wieder zu Jass, Feli, Suse und Minny. Sie zeigten mir die Kerker, den Gemeinschaftsraum und unseren Schlafsaal. Ich fand es wunderschön! Alles war in grün und silber und ich war stolz darauf! Das war mein Haus! „Und was jetzt?“, fragte ich, als wir fertig ausgepackt hatten. „Jetzt machen wir das, was wir bis jetzt jedes Jahr nach unserer Anreise gemacht haben! Maniküre!“, rief Minny erfreut und zauberte sofort fünf Feilen herbei, die uns die Fingernägel selbst feilten! Währenddessen redeten wir über alles und jeden. Als unsere Nägel fertig waren, fiel mir ein Zauberspruch ein, den ich mal irgendwo gelesen hatte. Ich zückte meinen Zauberstab und deutete damit auf meine linke Hand. „Snakerium!“, sagte ich und meine Fingernägel wurden silbern mit grünen, sich bewegenden Schlangen drauf.  Ich wiederholte dasselbe mit meiner rechten Hand. Jass sah mich staunend an und hielt mir dann ihre Hände hin. „Ich will auch!“, rief sie wie ein kleines Kind und ich machte ihr und den Anderen auch Slytherinnägel. Danach gingen wir runter in den Gemeinschaftsraum. „Und was für Nägel habt ihr diesmal?“, fragte uns eine ältere Schülerin freundlich und wir zeigten sie ihr. Kurz danach wollte fast jedes Mädchen Slytherinnägel und ich zauberte sie jedem. „Und schon bist du die Queen Slytherins!“, flüsterte Feli grinsend und wir mussten Lachen.

-eine Woche später-

Heute waren Quidditchauswahlspiele! Ich wollte mich unbedingt als Treiberin bewerben. Wir hatten nur noch Verwandlung und dann war es soweit. Alex Dark, Felis großer Bruder, hatte ich schon kennengelernt. Er war in James Jahrgang und Quidditchkapitän. Zugegeben, er sah gut aus. Mit seinen braunen etwas verwuschelten Haaren, den schokoladenbraunen Augen und dem tollen Oberkörper. Ja, er sah definitiv gut aus! Das Klassenzimmer öffnete sich und wir strömten hinein. Wir hatten zusammen mit den Gryffindors Unterricht, die mich, wie ich schon geahnt hatte, hassten. Sie hassten zwar alle Slytherins, aber mich ganz besonders. „Professor Dumbeldore und ich haben beschlossen, dass wir eine Schulische Aktion außerhalb des Unterrichts gründen! Es sollen immer zwei Häuser miteinander zusammenarbeiten  und auch verschiedene Klassen! Die siebte mit der ersten, die sechste mit der zweiten, die fünfte mit der dritten und nur die vierten Klassen arbeiten untereinander zusammen! Gryffindor und Slytherin arbeiten zusammen und Hufflepuff und Ravenclaw!“, verkündete McGonagall und ich stöhnte auf. Wenigstens war es James‘ Jahrgang. Wenn ich Glück hatte, musste ich mit ihm zusammen arbeiten! „Die anderen Schüler wurden heute auch schon informiert! Die Paare werden heute beim Abendessen verkündet! Nun, fangen wir an! Sie müssen Kanarienvögel in Rennbesen verwandeln!“, fuhr McGonagall fort und schon erschienen Kanarienvögel vor uns auf den Tischen. Am Ende der Stunde war der Schnabel des Vogels lang und braun und die Federn waren gewachsen. Etwas Ähnlichkeit mit einem Besen hatte er schon, aber naja, es ging besser. Ich stürmte aus dem Klassenzimmer und zauberte meinen Besen herbei. Als ich beim Quidditchfeld ankam, war Alex schon da. „Hey, Lola!“, rief er fröhlich und ich winkte ihm zu. „Du bist die Erste! Wir müssen noch warten!“, erklärte er mir und ich nickte. „Was sagst du zu diesen bescheuerten Gruppenarbeiten mit Gryffindor?“, fragte ich ihn. „So ein Scheiß! Ich muss dann mit Gryffindor-Drittklässlern zusammenarbeiten! Wahrscheinlich können die gar nichts und ich muss alles alleine machen!“, fluchte er. „Nichts gegen Drittklässler!“, lachte ich und er stimmte mit ein. „Ich würde nie etwas gegen Slytherin- Drittklässler sagen! Aber Gryffindor- Drittklässler sind dumm wie Schnarchkrackler!“, grinste er  und ich nickte. „Und ich würde schon gar nicht etwas gegen die Queen von Slytherin sagen! Wusstest du, dass du den Namen trägst? Sogar die anderen Häuser nennen dich schon so. Weil du uns an deinem ersten Tag so verteidigt hast und dann so einen glorreichen Auftritt hingelegt hast! Außerdem hat jedes Slytherinmädchen von deinen Nägeln geschwärmt!“, erzählte er und ich sah ihn erstaunt an. „Im Ernst?“, fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen und er nickte. Dann grinste er. „Würde mir eure Majestät die Ehre erweisen und mit mir ausgehen?“, fragte er mit einer Verbeugung und stellte sich dann wieder normal hin und sah mich erwartungsvoll an. Ich lächelte und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Ja!“, flüsterte ich und er fing an zu grinsen. Ich sah zu ihm hoch. Langsam senkte sich sein Kopf und seine Lippen trafen auf meine. Ich erwiderte den Kuss und seine Zunge bat zögernd um Einlass. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und öffnete meinen Mund. Seine Hände legten sich an meine Hüften und unsere Zungen spielten miteinander. Ein Räuspern ließ uns auseinanderfahren. Lauter Slytherins standen um uns herum  und grinsten uns an. Keith Smith, Alex‘ bester Freund, der als Sucher im Team war, löste sich aus der Gruppe und Klopfte Alex auf die Schulter. „Glückwunsch!“, meine er und nickte mir zu. Ich lächelte ihn an und auch ein paar andere kamen und beglückwünschten uns.   Danach fing das Auswahltraining an. Zuerst sollten wir ein paar Runden fliegen. Danach kamen die Jäger dran. Die zwei neuen Jäger waren Jason Miller und Pauline Feather. Sie gesellten sich zu Gabriela Anders, die schon letztes Jahr im Team war. Jetzt kamen die Treiber. Wir brauchten zwei neue. Luke Houston und ich bekamen den Posten und klatschten grinsend ab. Sucher und Hüter waren, Alex und Keith, das heißt, wir brauchten keine neuen. Alex wies uns noch an, dass wir kein Wort über die neue Aufstellung verlieren sollten, dann gingen wir alle Abendessen. Ich war schon gespannt, wer mein Partner werden würde. Alex legte einen Arm um meine Hüfte und so schlenderten wir ins Schloss. Als wir die Halle betraten, bemerkte ich, dass James Alex mit bösen Blicken bedachte. „Ich glaube, James will dir gerade an die tausend Flüche auf den Hals hetzen!“, flüsterte ich Alex zu und der grinste. „Na und? Ich hab die schönste und beste Freundin, die man sich wünschen kann und niemand, außer dir, kann mich von dir trennen!“, flüsterte er zurück und ich drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Das war so süß! Wir setzten uns an den Slytherintisch und Feli, Suse, Jass und Minny grinsten uns an. „Glückwunsch!“, meinten sie dann im Chor und ich musste lachen. „Dürfte ich um ihre Aufmerksamkeit bitten?“, fragte Dumbeldore von vorne und sofort war es still in der Halle. „Wie Sie ja bereits wissen, haben wir ein Partnerprojekt ins Leben gerufen. Slytherin und Gryffindor und Ravenclaw und Hufflepuff! Die Paare sind aus Ravenclaw und Hufflepuff: Heath Joanne und Ginger Leon! Mit dem Thema: Schrumpfhörnige Schnarchkrackler!“, verkündete er und Joanne und Leon standen auf, nickten sich zu und setzten sich wieder. So lief das die ganze Zeit ab. Dann kamen die Slytherins und Gryffindors. Als wir bei den dritten Klassen waren, kam mein Name. „Potter Lola und Black Sirius! Thema: das Ministerium!“, rief Dumbeldore und mir stockte der Atem. Black? Dieser Idiot, der mich jetzt hasste, nur weil ich in Slytherin war? Ich stand auf und funkelte Black wütend an. Der funkelte genauso wütend zurück. Ich setzte mich wieder und Feli sah mich mitleidig an. Sie selbst bekam James als Partner mit Flohpulver als Thema und Jass bekam Remus mit Vampiren. Minny bekam Lily Evans mit Einhörnern und Suse deren beste Freundin Lea Parker mit der Peitschenden Weide. „Sie sind gar nicht so schlimm, wenn man sie kennt!“, versuchte ich Feli und Jass kläglich aufzumuntern. Alex neben mir stöhnte auf. Er hatte Kiley Summers, die größte und angeschmierteste Zicke Gryffindors, bekommen. Ich legte ihm mitfühlend eine Hand auf den Arm. Black war auch nicht besser! Als alle Paare verlesen waren, erschien Essen auf dem Tisch und ich haute kräftig rein. Das Auswahltraining hatte mich hungrig gemacht! „Wie kannst du nur so viel Essen und wirst nicht dick?“, meinte Jas kopfschüttelnd. „Guter Stoffwechsel!“, entgegnete ich Schulterzuckend und aß weiter. Als das Essen wieder verschwand, standen wir auf und gingen in Richtung Kerker. Plötzlich hörte ich, wie jemand meinen Namen rief und drehte mich um. James kam auf uns zu. „Du bist mit Dark zusammen?“, fauchte er mich an. „Hey, ich steh neben dir!“, meinte Alex wütend, aber James ignorierte ihn. „Ja! Was dagegen!“, gab ich zurück. „Ja! Er ist ein Slytherin!“, meinte James. „Ich auch!“, zischte ich wütend. „Und ein Slytherin ist viel mehr wert wie ein Gryffindor!“, fügte ich hinzu und James funkelte mich wütend an. Dann wurde sein Blick sanft. „Natürlich darfst du dir deinen Freund selber aussuchen, aber pass bitte auf dich auf! Und lass nicht mit dir spielen!“, meinte er und ich nickte lächelnd. Das liebte ich an ihm: Wenn wir uns mal stritten, vertrugen wir uns immer ziemlich schnell wieder. James wandte sich jetzt Alex zu. „Wenn du sie benutzt, verarschst oder ihr sonst in irgendeiner Weise wehtust, bist du tot!“, zischte er und Alex nickte ernst. „Ich würde ihr nie wehtun!“, meinte er und James entspannte sich etwas. „Würd ich dir auch raten!“, knurrte er noch, dann winkte er mir zu und ging wieder. „Wie überlebe ich dieses Schuljahr?“, fragte Feli jämmerlich und ich wandte mich zu ihr. „Er ist wirklich nett, wenn er mal jemanden an sich heranlässt!“, versicherte ich ihr, aber sie sah mich misstrauisch an. Ich lächelte ich aufmunternd zu und wir gingen weiter den Gang entlang. Im Gemeinschaftsraum zog Alex mich in eine Nische. „Ich liebe dich!“, murmelte er in meine Haare. „Ich dich auch!“, meinte ich gegen seine Brust und hob dann meinen Kopf, um meine Lippen auf seine zu legen.  Nach einer Weile lösten wir uns schweratmend voneinander. „Gute Nacht!“, flüsterte ich und er presste seinen Mund auf meinen. „Nacht, Babe!“, lächelte er und ich verschwand mit einem Lächeln in meinem Schlafsaal. Feli, Jass, Suse und Minny sahen mich schon abwartend an. „Und?“, fragte Jass ungeduldig. „Wie seid ihr zusammengekommen? Du schwärst uns ja schon seit Tagen die Ohren von ihm voll!“, fügte Minny hinzu und ich hockte mich grinsend auf mein Bett. „Also, das war so: Ich war als Erste beim Quidditchauswahltraining und wir haben etwas geredet. Vielmehr, wir haben über Gryffindor gelästert. Dann hat er mir erzählt, dass man mich die Queen von Slytherin nennt! Wusstet ihr das? Und dann hat er sich vor mir verbeugt und gesagt ‚ Würde mir eure Majestät die Ehre erweisen und mit mir ausgehen?‘  und ich hab ja gesagt und wir haben uns geküsst und hach!“, seufzte ich verliebt grinsend und die Anderen lachten. „Klar wussten wir das mit der Queen von Slytherin! Du nicht? Und es war irgendwie schon süß, wie er dich gefragt hat!“, grinste Jass träumerisch und wir alle lachten. Wir redeten noch etwas, dann schliefen wir ein.

Queen of Slytherin: School, Love and FriendshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt