× 5 ❀ »Schlachtfeld.«

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„Hier drüben, folgt mir!"

Wie ein kleines Kind bei einer Schnitzeljagd stürmte V gleich, als wir auf dem Parkplatz am Geschäft ankamen, auf das Gebüsch zu. Sein aufgeregtes Rufen hörte man bestimmt noch bis in den Supermarkt hinein.

„Wir sind nicht taub und gleich bei dir!", rief ich zurück und warf Jimin einen entschuldigen Blick zu. „Tut mir Leid... Er ist irre, glaube ich. Ich weiß doch auch nicht... Und du hast extra deine Schicht beendet..."

„Schon gut", Jimin lachte. Seine Augen wurden immer zu kleinen abnehmenden Monden, wenn er lachte. Mittlerweile war er nicht mehr verwirrt und nahm es anscheinend mit Humor. Genau das brauchte man auch dafür - Humor.

Wie V es vorgemacht hatte, durchquerten Jimin und ich das Gebüsch und folgten Vs Rufen aus dem Wald. Ich kam mir irgendwo affig vor. Affig und unangenehm.

Ein unngutes Gefühl machte sich in mir breit und belästigte meine Magengegend, während ich beim Gehen auf den Waldboden starrte. Das Stechen im Bauch war so unglaublich unangenehm.
Dieses kleine Stück Wald am Rand der Stadt war zwar kein Jungel, aber groß genug, um sich darin zu verlaufen. Oder zwei unschuldige Jungs hinein zu locken und sie raffiniert umzubringen.

„Dahinten ist eine Lichtung! Ich dachte, der Wald hier hat sowas nicht? Komm, Jungkook!", trieb Jimin mich an und beschleunigte sein Schritttempo. Die kindliche Euphorie war anscheinend ansteckend.

Seufzend legte auch ich einen Gang hoch, sprang über einen etwas größeren Zweig, umrundete einen dicken Baum und kam schließlich neben V und Jimin zum stehen.

Mir klappte bei dem alleinigen Anblick die Kinnlade herunter.

Was zur Hölle.

Das vor unseren Augen, konnte man es eine Lichtung nennen? Sämtliche Bäume waren aus ihren Verwurzelungen gerissen, umgeknickt oder komplett zersplittert, sodass sich eine Art Lichtung auftat. Doch die Schwärze an den Bäumen ließ einen aufschaudern. Die Verwüstung war kugelrund.

Das hier war keine friedliche Lichtung wie aus Filmen, das hier war ein Schlachtfeld.

„Was ist denn hier passiert?", stieß Jimin aus und wollte den Friedhof betreten, doch V hielt ihn zurück.

„Warte... Ich muss noch gucken, wo ich das Schiff gelassen hatte", begründete er es und kramte an sich herum.
Wann ließ er das Spielchen endlich sein und gab zu, dass er nur Spaß machte? Wo waren die versteckten Kameras?

Aufmerksam ließ ich meinen Blick vom runden Baumfriedhof ab und sah abwartend zu V.

Tatsächlich, nur Augenblicke später kramte dieser eine Art Fernbedienung hervor. Den Arm geradeaus von sich gestreckt hielt er die Fernbedienung hin und betätigte einen Knopf. Erstaunt sog ich scharf die Luft ein. Geruch von Wald und Asche. Eine komische Mischung.

Klick. Ein rotes Licht blitzte auf. Sofort zischte ein ebenso roter Lichtstrahl davon.

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