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× 6 ❀ »UFO.«

So schnell wie der rote Lichtstrahl war konnte mein Blick gar nicht folgen. Lichtgeschwindigkeit halt.
Kaum hatte ich meinen Kopf hinterher gedreht, löste er sich auch schon in Luft auf. Verschwand einfach. Einfach ins Nichts. Oder doch kein Nichts?

Nur einen Augenblick später begann die Luft um die Stelle, an der das Licht verschwunden war, rot zu glühen. Langsam zeichneten sich Konturen, Formen und Farben ab. Das leichte Glühen brannte in den Augen, doch ich konnte meinen Blick nicht abwenden.

Vor meinen Augen wurde ein UFO sichtbar. Erst langsam, doch es dauerte nicht lange, bis man es genaustens erkennen konnte.

„Wow, krasser Scheiß", entwich es Jimin. Ich brauchte meinen Blick gar nicht abzuwenden um zu wissen, dass er mindestens genauso erstaunt war wie ich. Weit aufgerissene Augen, ein rasendes Herz, überrascht weit geöffneten Mund.

„Ist ja auch mein Schiff", lachte V, ein Anflug von Stolz schwang in seiner Stimme mit. „Es ist zwar nicht das neuste Modell, aber besser als ein Motorrad alle mal. Und bis jetzt hat es mir gute Dienste erwiesen."

Normalerweise hätte ich mein treues Gefährt verteidigt, doch gerade war ich zu beschäftigt, ungläubig auf die Lichtung zu starren.

Die versteckte Kamera dürfte sich ruhig langsam mal zeigen!

Das UFO sah aus wie ein Großwagen. Es hätte auch locker einer sein können, wenn da nicht diese runde Kuppel und die Formen an den Seiten, die wie Reliefs rausragten. Formen wie Sterne, Dreiecke und Vierecke waren es, doch ich könnte mich auch täuschen.
Die metallene Oberfläche reflektierte das Sonnenlicht.

„Wollt ihr es euch mal näher ansehen?", fragte V und steckte die Fernbedienung wieder dahin, wo er sie hergeholt hatte. Ohne eine Antwort von uns abzuwarten stapfte er auch schon über die Baumleichen hinweg los.

Jimin und ich tauschten noch einen kurzen Blick aus bevor wir ihm folgten.

Mein Herz klopfte nur noch lauter, als ich über einen Baumstamm kraxelte.
Mit jedem Schritt, den wir näher kamen, schien das UFO nur noch größer und einschüchternder zu werden. Die metallene Oberfläche stellte sich als erstaunlich rau heraus, was sie irgendetwas gefährliches ausstrahlen ließ.

„Wow", entwich es Jimin noch einmal. „Das hier ist kein Scherz? Das ist real? Also so richtig?"

„Ihr wolltet mir ja nicht glauben, aber ich lüge nicht", seufzte V und klopfte auf die Maschine wie auf sein Ross. Der dumpfe Klang bestätigte, dass es keine Attrape sein konnte. Das Teil, das Alles, war echt.

„Das ist echt", wisperte Jimin mir zu. Ich nickte nur. „Mhm."

Nur langsam konnte ich den Gedanken realisieren. Es ganz aufzufassen, dazu war ich zu unfähig.
Ich hatte ein Alien aufgegabelt. Ein waschechtes Alien.

„Können wir rein?", wandte sich Jimin an V, diesmal lauter als gerade. Erst jetzt fiel mir auf, dass seine Stimme vor Aufregung zitterte.

Ängstlich starrte ich auf die Oberfläche. Wollte ich da rein? Wollte ich da wirklich rein?

„Leider nicht. Gasleitungen sind beschädigt und so. Deswegen habe ich auch abgeschlossen", wieder seufzte V. „Es sei denn, ihr wollt so enden wie eure Baum Kollegen."

Mein Blick wanderte zu meinen Füßen. Asche klebte an den Seiten meiner Schuhe.
Lieber nicht.

„Starten kann das Teil leider nicht, also wäre es auch sinnlos", fuhr V fort. „Deswegen brauche ich ja auch eure Hilfe um nach Hause zu kommen. Ja? Ja. Gut."