× 17 ❀ »Abschied.«

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Keuchend kam ich mit V an der Lichtung an, die trotz schwachen Mondlichts mindestens so duster wie das Innere des Walds war. Nur die Taschenlampe meines Handys spendete ein wenig Licht.
Zusammen mit den toten Bäumen und dem Boden aus Asche strahlte die Absturzstelle etwas unheimliches aus.

Die gespenstische Shilouette des UFOs mit seinen Antennen ließ mich schaudern. Es lief mir wortwörtlich eiskalt den Rücken hinunter, sogar noch kälter als die Luft.

„Und wie wissen wir jetzt, ob das Signal angekommen ist? Was ist, wenn es nicht geklappt hat? Wenn alles umsonst war?", stieß ich nervös aus und wandte meinen Blick von der Dunkelheit zu ihm.

Unerwarteterweise grinste er nur zurück - einerseits nervös, aber anscheinend wollte er mir Mut machen. Wofür ich dankbar war.
Wir konnten allen Mut, den wir kriegen konnten, gebrauchen.

„Werden wir gleich sehen", hauchte V zurück und nickte mir zu. „Komm?"

Zuerst zögerlich, dann bestimmt erwiderte ich sein Nicken. Wie auf Kommando traten wir auf die gebrannte Lichtung und näherten uns im Schritttempo seinem Schiff.
Die Eile von eben schien wie verflogen. Einfach aufgelöst, wie der rote Strahl von Vs Fernbedienung.

„Das wäre dann jetzt unser Abschied, was?", murmelte V.

Langsam gingen wir weiter. Irgendwie ein wenig beruhigend, dass nur mich der Gedanke an den vorzeitigen Abschied traurig machte.

„Sieht so aus... Ja."

Stille. Nur die Asche unter unseren Füßen machte dumpfe Geräusche beim Auftreten.

„Aber du vergisst mich nie, ja?"

„Wie könnte ich das", V lachte auf. „Du bist der beste Erdling von allen. Ich kenne zwar nicht so viele, aber eindeutig der Beste. Wie würde ich dich je vergessen?"

„Keine Ahnung. Kann ja sein, so oft wie du alles, was mit der Erde zu tun hat, beleidigt hast."

„Du bist anders. Und... Und du mich?"

„Du meinst, ich würde vergessen, ein Alien kurzzeitig aufgenommen zu haben? Nie im Leben."

„Kaum zu glauben, dass wir von verschiedenen Planeten sind, auch wenn es Zwillings Planeten sind."

„Das kannst du laut sagen", ich seufzte. „Tut mir Leid, dass wir nicht noch mal in die Stadt gehen konnten. Und dass du kein Souvenir hast."

„Schon okay, das holen wir bestimmt nach, wenn ich das nächste Mal vorbei komme. Ich versuche so schnell wie möglich wieder her zu kommen."

„Und das nächste Mal fahren wir zusammen ans Meer. Versprochen."

„Ehrlich? Das wäre wunderbar!", V lächelte zufrieden.

Gleichzeitig kamen wir nun vor dem Schiff zum Stehen. Unmittelbar vor dem Eingang glühte etwas rotes im Gras. Aus der Ferne hatte man es nicht sehen können, doch jetzt war es nicht zu übersehen.

Ohne mein Handgelenk los zu lassen beugte sich V nach dem roten Glühen und hob kurzerhand eine Fernbedienung aus dem Gras.

„Teleporter", murmelte V und lachte leicht. „Was werde ich für Ärger bekommen, dass ich keinen mitgenommen hatte. Das hätte alles leichter gemacht."

Der Teleporter sah aus wie seine Fernbedienung zum Unsichtbar machen von allem möglichen, bloß dass diese hier runder war, kleiner und durchgehend glühte.
Ich konnte mich kaum entscheiden, ob ich die Kugel oder doch lieber V anstarren sollte.

„Aber ich bereue es nicht, keinen mitgenommen zu haben", murmelte V. „Kein bisschen."

„Tja, dann heißt es wohl Abschied nehmen", entgegnete ich nur und löste mich aus seinem Griff, um einen Schritt zurück zu treten.
Hoffentlich würde er schnell machen, bevor ich sentimental wurde.

Ich hasste Abschiede und ich werde sie weiterhin für immer hassen. Besonders jetzt.

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