Eine zu scharfe Kurve ziehend schaffte ich es gerade so, auf den Parkplatz bei dem Geschäft einzubiegen. Das hätte ganz schön schief gehen können, vor allem ohne Helm.
Aber das war gerade sowieso unser geringstes Problem. Unser aller geringstes Problem.
„Lauf vor", rief ich über meine Schulter V zu, während ich einen möglichst dunklen und versteckten Parkplatz ansteuerte. Mal ganz von Helmen abgesehen ging Sicherheit vor.
Mein Herz raste wie verrückt. Hatte man uns auf der Hinterstraße wegfahren sehen? Waren sie uns auf den Fersen? Wie viel Vorsprung hatten wir? Und vor allem, wie viel Zeit hatten wir wirklich? Konnte V jetzt schon abgeholt werden?
V ließ nicht los, selbst als ich das Motorrad anhielt und der Motor ausklang. Seine Hände klammerten sich mir immer noch an meine Seite. Sie waren ganz in den Saum meines Shirts verkrampft. Sein leises „Nein, ich will nicht alleine gehen" hatte ich nicht gehört. Wie auch.
„Worauf wartest du?", ich warf einen Blick über meine Schulter hinweg zu V. „Lauf!"
Seine Haare waren ganz zerstrubbelt und standen wie wild in alle Richtungen ab. Ob das von der rasanten Fahrt und dem kalten Nachtwind war oder noch vom Schlaf, aus dem ich ihn eben gerissen hatte, wusste ich nicht. Alles, was ich wusste, war, dass er ängstlich aussah. Sehr ängstlich.
„Ich bin direkt hinter dir, ja?"
Erst bei diesen Worten schluckte V merklich, es zeichnete sich an seinem Hals ab, und lies los, um abzusteigen. Seit ich ihn geweckt hatte, hatte er noch kaum ein Wort gesagt.
„Renn", wiederholte ich mich, während ich auch abstieg. „Renn als hinge dein Leben davon ab, denn das tut es."
Stur regte sich V kein Stück
Hatte er mich etwa nicht gehört? Selbst wenn er zitterte, ob aus Angst oder Kälte, konnte er doch laufen! Jetzt war nicht die Zeit für sowas!
„Du hast gesagt, du wärst direkt hinter mir", stammelte er und sah mich mit großen Augen an.
„Ja, bin ich ja auch. Keine Sorge-", ehe ich meinen Satz beenden konnte, hielt ich inne.
V war einen Schritt vor getreten und hatte mein Handgelenk gepackt. Abwartend starrte er mich an. Ich konnte sein Zittern in seinem Griff spüren. Er würde tatsächlich nur mit mir Rennen, das spürte sich aus seinem Blick.
Seufzend nickte ich. Schon liefen wir los, geradewegs in den Wald hinein.
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BTS VKook ❀ Home Planet
Fanfic»Home Planet. « ×❀× „Kann ich dich vielleicht irgendwo hin mitnehmen? Ich fahre dich gerne, wenn du willst." Das Gesicht meines Gegenübers hellte auf. Statt auf seine Brust zu tippen und die ganze Zeit "V" zu wiederholen, nickte er nun. „Wohin denn...